Beruf und Arbeit
Lehrstellenmarkt Schweiz 2008
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Lehrstellenmarkt 2008: Befragungsergebnisse Grafiken
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Thema: Wirtschaft, Handel & Beruf
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LEHRSTELLENBAROMETER AUGUST 2008
UMFRAGE BEI JUGENDLICHEN UND UNTERNEHMEN
Im Auftrag des Bundesamts für Berufsbildung und Technologie BBT
Die wichtigsten Befragungsergebnisse

Bis zum Stichtag der zweiten Erhebungswelle, dem 31. August 2008, ist laut Befragung bei den Unternehmen das Angebot an Ausbildungsplätzen für die berufliche Grundbildung auf 88'000 gewachsen. Diese Anzahl bedeutet zusätzlich 8500 Stellen im Vergleich zur Erhebung am 15. April 2008 sowie einen Zuwachs des Angebots um 11% im Vergleich zum Vorjahr (2007: 79'000).

Mit 83'000 vergebenen Lehrstellen handelt es sich auch in dieser Hinsicht zahlenmässig um eine Steigerung im Vergleich zu den gemäss BFS abgeschlossenen Verträgen im Herbst 2007 von 78'300 um mehr als 6%.

Auf der Nachfrageseite werden am zweiten Stichtag jeweils Jugendliche befragt, welche im April vor der Ausbildungswahl standen. Von diesen 149'000 Jugendlichen hat die Mehrheit am 31. August 2008 eine zumindest vorübergehende Lösung gefunden. Mit 77'000 Jugendlichen tritt gut die Hälfte davon in die berufliche Grundbildung ein. Dies bedeutet im Vergleich zu den im Vorjahr gezählten 74'000 Jugendlichen eine Steigerung von 4%. Nur gerade 5% der vor der Ausbildungswahl stehenden Jugendlichen wissen zum Zeitpunkt der zweiten Befragung noch nicht, wie es in diesem Jahr weitergehen soll, oder bezeichnen sich als arbeitslos. Dies entspricht hochgerechnet ungefähr 7000 Personen. Im Vergleich zu den Vorjahren hat sich diese Zahl deutlich verringert (2007: 10'000 Personen).

Jugendliche, die bereits in diesem Jahr vor der Ausbildungswahl standen und am zweiten Stichtag angeben, sich für eine Lehrstelle im Folgejahr zu interessieren, bilden die so genannte "Warteschlange". Konkret handelt es sich um 21'500 Jugendliche, die auf den Lehrstellenmarkt 2009 gehen werden. Davon hatten sich 10'000 Personen schon in diesem Jahr für eine Lehrstelle interessiert. Damit sind zum ersten Mal seit 2001 deutlich weniger Jugendliche in dieser "Warteschlange" vertreten (2007: 24'500 Jugendliche in der "Warteschlange").(Grafik)

Alles in allem hat sich die Lehrstellensituation am 31. August 2008 im Vergleich zum Vorjahr entschärft. Einerseits ist bei den Unternehmen nochmals eine Erhöhung des Angebots zu verzeichnen, während anderseits sowohl weniger Jugendliche ohne Lösung dastehen als auch die "Warteschlange" erstmals zahlenmässig abgenommen hat.

Angebot und Nachfrage auf dem Lehrstellenmarkt

Vergleich Unternehmen und Jugendliche

Die Ergebnisse der Hochrechnungen1 auf Seiten der Unternehmen, die das Angebot an Lehrstellen darstellen, und auf Seiten der Jugendlichen, welche die Nachfrage nach Lehrstellen bilden, sind in Grafik 3 auf der nächsten Seite dargestellt.

Konkret ergeben sich gemäss Umfrage bei den Unternehmen für 2008 83'000 Lehrstellen, die am Stichtag, dem 31. August 2008, definitiv an eine/n Lernenden vergeben waren. Bei den Jugendlichen geben zur gleichen Zeit 77'000 Personen an, dass sie in die berufliche Grundbildung eingetreten sind.

Es zeigt sich, dass im August 2008 bei den Unternehmen eine sehr deutliche Steigerung stattgefunden hat, die die ebenfalls angestiegene Nachfrage übertrifft. Im Allgemeinen entspricht diese Zunahme auf beiden Seiten der Tendenz, die den effektiv gemessenen Eintritten in die berufliche Grundbildung seit 2003 zu beobachten ist, indem die Anzahl von damals ungefähr 68'000 auf 78'300 (2007) anstieg.

Lehrstellen-Angebot: Unternehmen

Lehrstellen-Angebot am 31. August 2008

Von Mitte April bis Ende August wird das Lehrstellenangebot auf Seiten der Unternehmen jeweils weiter ausgebaut. Dieses Verhaltensmuster konnte auch im Jahr 2008 beobachtet werden. Konkret werden im August 2008 von den Unternehmen rund 88'000 Ausbildungsplätze für die berufliche Grundbildung angeboten. Nachdem somit das Angebot an Lehrstellen bereits im April 2008 deutlich höher ausfiel als im Vorjahr, ist dieses bis zum August sogar noch um 8500 Lehrstellen angestiegen. ähnlich hohe Zuwachsraten auf der Angebotsseite zwischen April und August gab es bereits in den Jahren vor 2002. Parallel dazu weisen auch die durch das BFS publizierten Zahlen der Eintritte in die berufliche Grundbildung, welche die Basis der Hochrechnung bilden, nach wie vor eine steigende Tendenz auf (Grafik).

Lehrstellenvergabe am 31. August 2008

Mit 94% ist der prozentuale Anteil an Lehrstellen, welche am 31. August vergeben waren, zum ersten Mal seit 2003 wieder gesunken (Grafik).

Gemäss Hochrechnung sind somit am 31. August 2008 83'000 Lehrstellen vergeben. Diese Zahl entspricht einer Steigerung gegenüber den gemäss Bundesamt für Statistik 2007 gemessenen Eintritten in die berufliche Grundbildung um 6%.

Offen gebliebene Lehrstellen am 31. August 2008

Aufgrund des insgesamt gesunkenen Anteils vergebener Lehrstellen ist dementsprechend der Anteil der am 31. August 2008 offen gebliebenen Lehrstellen von 4% im Vorjahr auf 6% gestiegen. Gemäss Hochrechnung handelt es sich dabei um 5000 Lehrstellen (2007: 3000 Lehrstellen).

Von diesen 5000 Lehrstellen, die im Jahr 2008 zwar angeboten, aber bis zum Stichtag nicht besetzt werden konnten, sollen rund ein Drittel noch weiter offen gehalten werden, da sie allenfalls noch besetzt werden können. Dies sind hochgerechnet ungefähr 1500 Lehrstellen, was eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 500 Stellen bedeutet (2007: 1000). Es ergeben sich damit maximal 84'500 vorausgesagte Vertragsabschlüsse für 2008.

Entwicklung der Anzahl Lehrstellen

15% der befragten Unternehmen, die heute Lernende ausbilden, geben an, dass sie seit dem letzten Jahr mehr Lehrstellen anbieten, während bei 10% das Angebot an Lehrstellen innerhalb des Unternehmens abgenommen hat. Diese Anteile unterscheiden sich nicht wesentlich zwischen den einzelnen EDK-Regionen (Grafik).

Lehrstellen-Nachfrage: Jugendliche Aktuelle Situation am 31. August 2008

Zielpersonen in der Augustbefragung sind grundsätzlich diejenigen Jugendlichen im Alter von 14 bis 20 Jahren, die im April 2008 vor der Ausbildungswahl standen. Die Hochrechnung ergibt, dass es sich dabei im August 2008 um ungefähr 149'000 Jugendliche handelt.3 Am zweiten Stichtag der Untersuchung, dem 31. August 2008, haben die meisten der befragten Jugendlichen, die sich im Frühling vor der Ausbildungswahl sahen, eine zumindest vorübergehende Lösung gefunden.

Die Hälfte (51%) der befragten Jugendlichen starten mit einer Ausbildung im Bereich der beruflichen Grundbildung. Dazu gehören neben der Lehre Ausbildungen wie die Anlehre, die Handels-/Wirtschafts-/Informatik-Mittelschule und schulische Vollzeitangebote. Von den übrigen Jugendlichen haben sich 13% für eine Zwischenlösung sowie 12% für eine Ausbildung im Bereich der Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung (10. Schuljahr, Vorlehre, Brückenangebote) und 8% für eine allgemein bildende Schule (Gymnasium, Fachmittelschule) entschieden. Weitere 12% machen etwas anderes. Dazu gehören hauptsächlich der direkte Einstieg in die Arbeitswelt (Job) mit einem Anteil von 8% sowie Militär und Zivildienst mit 2% Anteil.

5% der Jugendlichen vor der Ausbildungswahl wissen zur Zeit der Befragung noch nicht, wie es konkret in diesem Jahr weitergehen soll, oder bezeichnen sich als arbeitslos. Während im Bereich der beruflichen Grundbildung und der Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung seit 2006 keine wesentlichen Veränderungen zu verzeichnen sind, nimmt der Anteil an Jugendlichen, die eine Zwischenlösung gefunden haben, seit 2006 leicht zu. Demgegenüber fällt der Anteil an Jugendlichen, die keine konkrete Lösung finden konnten, nach einem Anstieg in den letzten Jahren nun erstmals deutlich tiefer aus.

Der Anteil an Jugendlichen, die sich für eine allgemein bildende Schule entschieden haben, entspricht nach einem Rückgang im vergangenen Jahr wieder demjenigen des Jahres 20064 (Grafik).

Eintritte in die berufliche Grundbildung

Die Hochrechnung ergibt, dass im Jahr 2008 ungefähr 77'000 Jugendliche in die berufliche Grundbildung eingetreten sind. Dies bedeutet im Vergleich zu 2007 erneut einen Zuwachs um 3000 Personen (Grafik).

Jugendliche mit Interesse an beruflicher Grundbildung

Von den im April 2008 an der beruflichen Grundbildung interessierten Jugendlichen haben 75% auch tatsächlich einen solchen Ausbildungsplatz erhalten. 8% sind auf eine Ausbildung im Bereich der Vorbereitung auf die berufliche Grundbildung ausgewichen, und 4% haben sich für eine Zwischenlösung entschieden. Für weitere 4% hat sich keine Möglichkeit ergeben. Diese Jugendlichen bezeichnen sich als arbeitslos oder wissen noch nicht, wie es weitergehen soll (Grafik).

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Überangebot und Warteschlange

In der "Warteschlange" befindet sich diejenige Gruppe von Jugendlichen zwischen 14 und 20 Jahren, die bereits in diesem Jahr vor der Ausbildungswahl stand (und somit in der Stichprobe ist) und im August angab, sich für eine Lehrstelle im Jahr 2009 zu interessieren. Der Anteil dieser Jugendlichen in der Gesamtstichprobe liegt bei 14%, was im Vergleich zum Vorjahr ein deutlich geringerer Anteil bedeutet. Hochgerechnet ergibt dies ungefähr 21'500 Jugendliche.

Analog zu den Vorjahren gilt es zusätzlich zu beachten, dass nicht einmal die Hälfte dieser Jugendlichen mit Interesse an einer Lehrstelle für 2009 auch bereits 2008 nach einer Lehrstelle Ausschau gehalten hatte. Hochgerechnet sind es somit ungefähr 10'000 Anwärter/innen auf Lehrstellen, die tatsächlich mangels Erfolg vom Lehrstellenmarkt 2008 auf den Lehrstellenmarkt 2009 wechseln. Prozentual gesehen liegt der Anteil der Jugendlichen in der gesamten "Warteschlange" zum ersten Mal seit 2001 wieder bei nur 14% (Tabelle).

Anzahl Bewerbungen

Im vergangenen Jahr 2007 wurde erstmals die Frage nach der Anzahl Bewerbungen in die Erhebung integriert. Konkret werden alle Jugendlichen vor der Ausbildungswahl gefragt, wie viele Bewerbungen5 sie für eine Lehrstelle geschrieben haben. Der Mittelwert über alle Jugendlichen fällt im August 2008 mit durchschnittlich 18 Bewerbungen genau gleich wie im Vorjahr aus. Im Gegensatz zum Vorjahr ist die gemessene Anzahl Bewerbungen für Jugendliche, welche im August eine Berufslehre begonnen haben, leicht angestiegen. Sie liegt jetzt im Durchschnitt bei 21 Bewerbungen (Tabelle).

Quelle: Bundesamt für Berufsbildung und Technologie November 2008
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Unternehmen Jugendliche Lehrstellenangebot Eintritt Berufsausbildung
Interesse Berufsausbildung Eintritt Berufsausbildung Eintritt Berufsausbildung

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Lehrstellensituation 2008 Fachräftemangel

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