Image, Sozialstatus und Attraktivität des Lehrerberufs |
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Arbeit und Berufszufriedenheit |
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Arbeit und Berufszufriedenheit |
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Ergebisse
der UNIVOX-Erhebung
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Image, Sozialstatus und Attraktivität der Lehrberufe |
"Jeder
kennt Lehrer oder hat Lehrer gekannt. Es ist ein Beruf im öffentlichen
Raum - der Lehrer befindet sich praktisch auf dem Präsentierteller,
und jeder fühlt sich berufen, seine Meinung kund zu tun", umreisst
die das gfs-Forschungsinstitut die Ausgangslage ihrer Univox-Studie. Die
Forscher wollten Aufschluss darüber haben, welches Image, welchen
gesellschaftlichen Status und welche Attraktivität die Lehrberufe
in der öffentlichen Meinung in der Schweiz haben. Verglichen wurden
die Umfrage-Resultate aus dem vergangenen Jahr mit Resultaten aus dem Jahr
1994.
Insgesamt
wurden im vergangenen Jahr 720 Personen in der Deutschschweiz und der Romandie
befragt: Die meisten Befragten finden die Schule wichtig, betrachten
sie wohlwollend und sogar mit grosser Sympathie. Gleichzeitig besteht Einigkeit
darüber, dass die Aufgabe der Lehrerinnen und Lehrer schwieriger geworden
ist.
Gemäss
der Umfrage werden die Lehrberufe als eher gut bezahlt betrachtet,
und man schreibt ihnen Prestige und einen sicheren Arbeitsplatz zu.
Die
Bevölkerung erwartet von den Lehrern folgende Eigenschaften:
Sie
sollten den Unterrichtsstoff beherrschen, die Schüler mögen und
als eigenständige Personen behandeln, davon überzeugt sein, dass
jeder Schüler lernen kann, Lerninhalte wirkungsvoll vermitteln können,
über Gerechtigkeitssinn verfügen sowie Autorität haben.
Im
Vergleich zu anderen Berufen ist das gesellschaftliche Ansehen von Lehrerinnen
und Lehrern grundsätzlich im mittleren und oberen Drittel anzusiedeln.
Die Lehrberufe wurden mit zehn anderen vergleichbaren, nichthandwerklichen
Berufen verglichen: Das grösste Ansehen geniessen Ärzte.
Auf
einer Skala von 1 bis 10 erhält der Arztberuf am meisten Punkte, nämlich
8,2. Es folgen Rechtsanwälte mit 8 Punkten, Architekten mit 7,4 Punkten,
Psychologen mit 7,2 Punkten und Journalisten mit 6,5 Punkten. Danach kommen
Gymnasiallehrer mit 6,4 und Sekundarlehrer mit 6,3 Punkten.
Hinter den
Bankangestellten mit 6,2 folgen die Grundschullehrer mit 6 Punkten. Noch
5,7 Punkte erhalten die Kindergärtner sowie die Werk- und Handarbeitslehrer.
Auf 5,6 Punkte kommen Hauswirtschaftslehrer. |
Die
Studie brachte auch Unterschiede zwischen der Deutschschweiz und der Romandie
ans Licht: In der französischsprachigen Schweiz werden die Lehrberufe
durchwegs höher bewertet als in der Deutschschweiz.
Die
subjektive Attraktivität diesen Beruf zu ergreifen hat denn auch nur
in der deutschen Schweiz abgenommen. Gründe dafür sind in
den erwähnten höheren Anforderungen zu suchen. Insbesondere seien,
so die Studie, die kulturellen Unterschiede zwischen den Schülern
gross, diese oft undiszipliniert und wenig motiviert und die Eltern hätten
widersprüchliche Erwartungen.
UNIVOX-Umfrage:
Stellungnahme des LCH
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Der
LCH ist erfreut über die nach wie vor grosse Wertschätzung, welche
die Bevölkerung der Schule und der Lehrerschaft entgegen bringt. Die
Mehrheit hat ihre Lehrerinnen und Lehrer in guter Erinnerung und 86 % der
Befragten finden das Wort «Schule» sympathisch oder gar sehr
sympathisch. Als befriedigend ist der Befund zu werten, dass die Bevölkerung
inzwischen einmütig die stark gestiegenen Schwierigkeiten des Schulehaltens
anerkennt. Grosse kulturelle Unterschiede zwischen den Jugendlichen, Disziplinprobleme,
Mangel an Lernmotivation und widersprüchliche Erwartungen der Eltern
gelten als Hauptschwierigkeiten bei der Berufsausübung.
Der
LCH ist erfreut über die nach wie vor grosse Wertschätzung,
welche die Bevölkerung der Schule und der Lehrerschaft entgegen bringt.
Die Mehrheit hat ihre Lehrerinnen und Lehrer in guter Erinnerung und 86
% der Befragten finden das Wort «Schule» sympathisch oder gar
sehr sympathisch. Dass die verschiedenen Bevölkerungsschichten
je etwas andere Erwartungen an Schule und Lehrpersonen hegen, ist die Lehrerschaft
gewohnt.
Der
feststellbare allgemeine Trend in Richtung Leistungsorientierung und
deutlichere Führung widerspiegelt einen Wertewandel, der
an den Schulen schon länger eingesetzt hat. Analog zu diesem Trend
wird von den Lehrpersonen in erster Linie die Beherrschung des Stoffes
erwartet; auch die überzeugung, dass alle Schülerinnen und Schüler
lernfähig sind. Die fürsorgliche Liebe zu den Kindern wurde
erstmals nicht mehr als vordringlichste Kompetenz der Lehrpersonen genannt.
Allerdings
haben die Lehrberufe in den letzten 30 Jahren ihre Sonderstellung verloren.
Zwei Gründe gibt es dafür:
-
Die Zahl der anspruchsvollen Kaderstellen in anderen nichtselbständigen
Berufen des Mittelstandes hat stark zugenommen;
-
das Berufssegment Lehrberufe ist um andere soziale und sozial-pädagogische
Berufe erweitert worden.
Die
seit Jahren sich verschärfende «Männerflucht» aus
den Lehrberufen mag sowohl Ursache wie auch Ausdruck des gesunkenen
Berufsprestiges sein. Als befriedigend ist der Befund zu werten, dass
die Bevölkerung inzwischen einmütig die stark gestiegenen Schwierigkeiten
des Schulehaltens anerkennt. Nur gehen die Wahrnehmungen zu den Ursachen
allzu sehr auseinander. Immerhin ist eine übereinstimmung zwischen
den Befragten und den Lehrpersonen selber auszumachen: Grosse kulturelle
Unterschiede zwischen den Jugendlichen, Disziplinprobleme, Mangel an Lernmotivation
und widersprüchliche Erwartungen der Eltern gelten als Hauptschwierigkeiten
bei der Berufsausübung. Hier besteht offensichtlich Aufklärungs-
und politischer Handlungsbedarf.
Mit
Besorgnis sieht der LCH die negative Entwicklung der Gelingensbedingungen
für wirksamen Unterricht, die trotz erhöhter Ansprüche und
Schwierigkeiten nicht verbessert, im Zuge von Sparmassnahmen gar häufig
verschlechtert wurden (Vergrösserung der Klassen, Streichung von Abteilungsunterricht
u.a.).
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Quelle: Text LCH - Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer, Februar
2005 |
Lehrpersonen
und Berufsumfeld Schule |
Links
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Externe
Links |
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LCH - Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer |
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