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Tropischer
Regenwald: Waldzerstörung in Indonesien
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Herstellung von Palmöl |
Nirgendwo
auf der Welt schreitet die Waldzerstörung so rasant voran wie in Asien.
Allein in Indonesien fallen jährlich über zwei Millionen Hektar
Wald den Kettensägen und Waldbränden zum Opfer. Immer häufiger
muss der Regenwald Palmölplantagen weichen. "Falsch verstandener Klimaschutz
heizt diesen Trend leider an", sagt Markus Radday, Tropenwaldexperte
des WWF Deutschland.
Längst wandert der begehrte Rohstoff nicht mehr
nur als Zutat in Süssspeisen und Waschmittel, sondern immer häufiger
auch in die Tanks von Kraftwerken in aller Welt. Entsprechend gross ist
die Nachfrage nach dem begehrten Öl. Der Druck auf die Wälder
nimmt dadurch weiter zu.
Auf
den ersten Blick ist der Einsatz von Palmöl als Energieträger klimafreundlich, weil bei der Verbrennung des Öls nur soviel Treibhausgase
freigesetzt werden wie die Pflanze in ihrem Wachstum gebunden hat. Eine
WWF-Bilanz zeigt jedoch, dass die Rechnung nicht aufgeht. Opfert man für
die Plantagen Regenwald, fällt die Klimabilanz für Jahrzehnte
negativ aus. Aus diesem Grund warnt der WWF vor dem unkontrollierten Einsatz
von Palmöl in Kraftwerken.
Besonders dramatisch sei es, wenn in Südostasien
Moorwälder für Plantagen abgeholzt würden. Hier entstehe
eine doppelte Klimabelastung. In den Torfschichten lagert weit mehr Kohlenstoff,
als in den Bäumen selbst gespeichert ist. Durch Abholzung trocknen
die Böden aus, die Brandgefahr steigt. Schwelbrände können
sich in immer tiefere Torfschichten brennen.
Bei der Anpflanzung von Plantagen
auf diesen Böden tritt ein ähnlicher Effekt auf: Durch die künstliche
Entwässerung werden immense Mengen an zuvor torfgebundenem Kohlendioxidfrei, da sich der Torf bei Luftkontakt langsam zersetzt.
Wälder
speichern etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs.
Bis zu zwanzig Prozent des freigesetzten Kohlendioxidausstosses sei auf
die Rodung von Wäldern zurückzuführen.
Aus
diesem Grund müsse man beim Ausbau der Palmölnutzung sehr behutsam
vorgehen. "So lange das Öl von Plantagen stammt, die auf bislang ungenutzten
Brachflächen angelegt wurden, ist der Einsatz ein Beitrag zum Klimaschutz",
betont Markus Radday vom WWF.
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Sumatra:
Urwaldrodung |
Malaysia:
Urwaldstrasse |
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Palmölplantagen
in Malaysia |
Ölpalme |
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Tropenhölzer:
Rohstoff für die Papierherstellung in Riau und Jambi
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Der
Papierriese Asia Pulp and Paper (APP) und seine Subunternehmer sind dabei,
teilweise illegal mitten durch einen der wichtigsten zusammenhängenden
Regenwälder Sumatras eine breite Strasse zu bauen. APP zählt
zu den grössten Zellstoff- und Papierherstellern der Welt und liefert
auch nach Europa.
Die
Strasse im Waldgebiet Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra führt durch
das Land zweier indigener Völker und zerschneidet die Lebensräume
bedrohter Elefanten, Tiger und Orang-Utans. Schätzungsweise 20'000
Hektar ursprünglichen Regenwalds sind der Säge bereits zum Opfer
gefallen, darunter ein geplantes Schutzgebiet für Orang-Utans,
In
den Provinzen Riau und ihrer Nachbarprovinz Jambi schreitet die illegale
Abholzung der Regenwälder unkontrolliert voran.
Das
betroffene Gebiet ist eines von weltweit 20 verbliebenen natürlichen
Lebensräumen, die sich für den Schutz der letzten wilden Tiger
eignen. Zudem ist es Schauplatz eines bisher erfolgreichen Projekts zur
Wiederansiedlung von Orang-Utans.
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Kommerzielle
Plantagen auf Borneo bedrohen Borneo-Zwergelefanten
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Waldrodungen
für kommerzielle Plantagen nehmen den Borneo-Zwergelefanten das letzte
Stück ihres Lebensraums. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle WWF-Studie,
für die die täglichen Wege der kaum erforschten Tiere per Satellitenpeilung
zwei Jahre lang beobachtet wurden. "Die Zwergelefanten brauchen fürs
über leben Tieflandregenwälder und Flusstäler", sagt WWF-Experte
Stefan Ziegler. "Das sind genau die Gegenden, die sich Industrie und Landwirtschaft
aussuchen."
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Die
vom Aussterben bedrohten Tiere kommen ausschliesslich auf der südostasiatischen
Insel Borneo vor. Es gibt höchstens noch 1'000 Zwergelefanten.
Für
die umfassendste je an Asiatischen Elefanten durchgeführte Studie
wurden Weibchen aus fünf Herden mit Peilsendern ausgestattet. Die
Wege der Elefantendamen Rozelis, Tailiwas, Nancy, Bod Tai und Penelope
wurden überGPS verfolgt. "Erstmals wissen wir jetzt, wo die Elefantenfamilien
fressen und schlafen, wie sie wandern", sagt WWF-Experte Ziegler. Raymond
Alfred, Leiter des WWF-Programms auf Borneo, ergänzt: "Es ist, wie
wir befürchtet haben. Die Tiere brauchen die Gebiete, in denen der
stärkste Holzeinschlag stattgefunden hat. Allerdings hat sich die
Regierung Malaysias verpflichtet, ein grosses Gebiet zu schützen -
das so genannte Herz von Borneo. Wenn die Regierung sich daran hält,
sollten die Zwergelefanten eine Überlebenschance haben."
In
den vergangenen vier Jahrzehnten ist der Regenwald im malaysischen Bundesstaat
Sabah auf der Insel Borneo, wo der Grossteil der Elefanten lebt, um 40
Prozent geschrumpft. Die traditionellen Wanderrouten der Tiere führen
bisweilen durch Äcker, Plantagen und Siedlungen. Immer öfter
kommt es dort zu Konflikten zwischen Mensch und Elefant, wenn hungrige
Tiere die Ernten plündern, in Ölpalmplantagen einfallen oder
Hütten niedertrampeln. "Die Elefanten werden in die Enge getrieben
und reagieren mitunter panisch, wenn ein vertrautes Fleckchen Erde plötzlich
verschwunden ist", erklärt Ziegler.
Erst
2003 hatten Wissenschaftler durch Genanalysen herausgefunden, dass die
Zwergelefanten eine eigene Unterart sind und nicht von Menschen auf die
Insel gebracht wurden. Wahrscheinlich sind die heutigen Zwergelefanten
Nachfahren der Tiere, die nach der letzten Eiszeit vor 10'000 Jahren auf
Borneo festsassen, nachdem die Verbindung zum asiatischen Festland überflutet
worden war.
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Mato
Grosso (Brasilien): Urwaldrodungen |
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