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Tropischer Regenwald: Waldzerstörung in Indonesien
Palmölplantagen Papierherstellung illegale Zerstörungen im Nationalpark
Borneo-Zwergelefanten Sumatra - Borneo Waldbrände 2015
Tropischer Regenwald
Herstellung von Palmöl


Nirgendwo auf der Welt schreitet die Waldzerstörung so rasant voran wie in Asien. Allein in Indonesien fallen jährlich über zwei Millionen Hektar Wald den Kettensägen und Waldbränden zum Opfer. Immer häufiger muss der Regenwald Palmölplantagen weichen. "Falsch verstandener Klimaschutz heizt diesen Trend leider an", sagt Markus Radday, Tropenwaldexperte des WWF Deutschland.

Längst wandert der begehrte Rohstoff nicht mehr nur als Zutat in Süssspeisen und Waschmittel, sondern immer häufiger auch in die Tanks von Kraftwerken in aller Welt. Entsprechend gross ist die Nachfrage nach dem begehrten Öl. Der Druck auf die Wälder nimmt dadurch weiter zu.

Auf den ersten Blick ist der Einsatz von Palmöl als Energieträger klimafreundlich, weil bei der Verbrennung des Öls nur soviel Treibhausgase freigesetzt werden wie die Pflanze in ihrem Wachstum gebunden hat. Eine WWF-Bilanz zeigt jedoch, dass die Rechnung nicht aufgeht. Opfert man für die Plantagen Regenwald, fällt die Klimabilanz für Jahrzehnte negativ aus. Aus diesem Grund warnt der WWF vor dem unkontrollierten Einsatz von Palmöl in Kraftwerken.

Besonders dramatisch sei es, wenn in Südostasien Moorwälder für Plantagen abgeholzt würden. Hier entstehe eine doppelte Klimabelastung. In den Torfschichten lagert weit mehr Kohlenstoff, als in den Bäumen selbst gespeichert ist. Durch Abholzung trocknen die Böden aus, die Brandgefahr steigt. Schwelbrände können sich in immer tiefere Torfschichten brennen.

Bei der Anpflanzung von Plantagen auf diesen Böden tritt ein ähnlicher Effekt auf: Durch die künstliche Entwässerung werden immense Mengen an zuvor torfgebundenem Kohlendioxidfrei, da sich der Torf bei Luftkontakt langsam zersetzt.

Wälder speichern etwa die Hälfte des auf der Erde gebundenen Kohlenstoffs. Bis zu zwanzig Prozent des freigesetzten Kohlendioxidausstosses sei auf die Rodung von Wäldern zurückzuführen.

Aus diesem Grund müsse man beim Ausbau der Palmölnutzung sehr behutsam vorgehen. "So lange das Öl von Plantagen stammt, die auf bislang ungenutzten Brachflächen angelegt wurden, ist der Einsatz ein Beitrag zum Klimaschutz", betont Markus Radday vom WWF.

Sumatra: Urwaldrodung Malaysia: Urwaldstrasse
Palmölplantagen in Malaysia Ölpalme

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Tropenhölzer: Rohstoff für die Papierherstellung in Riau und Jambi

Der Papierriese Asia Pulp and Paper (APP) und seine Subunternehmer sind dabei, teilweise illegal mitten durch einen der wichtigsten zusammenhängenden Regenwälder Sumatras eine breite Strasse zu bauen. APP zählt zu den grössten Zellstoff- und Papierherstellern der Welt und liefert auch nach Europa.

Die Strasse im Waldgebiet Bukit Tigapuluh in Zentralsumatra führt durch das Land zweier indigener Völker und zerschneidet die Lebensräume bedrohter Elefanten, Tiger und Orang-Utans. Schätzungsweise 20'000 Hektar ursprünglichen Regenwalds sind der Säge bereits zum Opfer gefallen, darunter ein geplantes Schutzgebiet für Orang-Utans,

In den Provinzen Riau und ihrer Nachbarprovinz Jambi schreitet die illegale Abholzung der Regenwälder unkontrolliert voran.

Das betroffene Gebiet ist eines von weltweit 20 verbliebenen natürlichen Lebensräumen, die sich für den Schutz der letzten wilden Tiger eignen. Zudem ist es Schauplatz eines bisher erfolgreichen Projekts zur Wiederansiedlung von Orang-Utans.

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Kommerzielle Plantagen auf Borneo bedrohen Borneo-Zwergelefanten
Waldrodungen für kommerzielle Plantagen nehmen den Borneo-Zwergelefanten das letzte Stück ihres Lebensraums. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle WWF-Studie, für die die täglichen Wege der kaum erforschten Tiere per Satellitenpeilung zwei Jahre lang beobachtet wurden. "Die Zwergelefanten brauchen fürs über leben Tieflandregenwälder und Flusstäler", sagt WWF-Experte Stefan Ziegler. "Das sind genau die Gegenden, die sich Industrie und Landwirtschaft aussuchen."

Die vom Aussterben bedrohten Tiere kommen ausschliesslich auf der südostasiatischen Insel Borneo vor. Es gibt höchstens noch 1'000 Zwergelefanten.

Für die umfassendste je an Asiatischen Elefanten durchgeführte Studie wurden Weibchen aus fünf Herden mit Peilsendern ausgestattet. Die Wege der Elefantendamen Rozelis, Tailiwas, Nancy, Bod Tai und Penelope wurden überGPS verfolgt. "Erstmals wissen wir jetzt, wo die Elefantenfamilien fressen und schlafen, wie sie wandern", sagt WWF-Experte Ziegler. Raymond Alfred, Leiter des WWF-Programms auf Borneo, ergänzt: "Es ist, wie wir befürchtet haben. Die Tiere brauchen die Gebiete, in denen der stärkste Holzeinschlag stattgefunden hat. Allerdings hat sich die Regierung Malaysias verpflichtet, ein grosses Gebiet zu schützen - das so genannte Herz von Borneo. Wenn die Regierung sich daran hält, sollten die Zwergelefanten eine Überlebenschance haben."

In den vergangenen vier Jahrzehnten ist der Regenwald im malaysischen Bundesstaat Sabah auf der Insel Borneo, wo der Grossteil der Elefanten lebt, um 40 Prozent geschrumpft. Die traditionellen Wanderrouten der Tiere führen bisweilen durch Äcker, Plantagen und Siedlungen. Immer öfter kommt es dort zu Konflikten zwischen Mensch und Elefant, wenn hungrige Tiere die Ernten plündern, in Ölpalmplantagen einfallen oder Hütten niedertrampeln. "Die Elefanten werden in die Enge getrieben und reagieren mitunter panisch, wenn ein vertrautes Fleckchen Erde plötzlich verschwunden ist", erklärt Ziegler.

Erst 2003 hatten Wissenschaftler durch Genanalysen herausgefunden, dass die Zwergelefanten eine eigene Unterart sind und nicht von Menschen auf die Insel gebracht wurden. Wahrscheinlich sind die heutigen Zwergelefanten Nachfahren der Tiere, die nach der letzten Eiszeit vor 10'000 Jahren auf Borneo festsassen, nachdem die Verbindung zum asiatischen Festland überflutet worden war.

Quelle: WWF Deutschland 2007 und 2008, Ergänzungen von RAOnline
Mato Grosso (Brasilien): Urwaldrodungen

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