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Itombwe-Reservat in der DR Kongo |
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Grauergorillas in Gefahr |
Handywahn und Buschfleischkonsum bedroht bedroht Grauergorillas
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Um die grösste Gorilla-Unterart der Welt steht es schlechter als bisher angenommen. Die Bestände der Grauergorillas sind in den letzten 20 Jahren um über 77 Prozent gefallen, wie eine Studie von Wildlife Conservation Society und Fauna & Flora International zeigt. Heute leben nur noch 3'800 Tiere in den Wäldern im Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK), teilweise in geschützten Arealen, wie dem Itombwe-Reservat, für dessen Erhalt sich der WWF seit zehn Jahren engagiert. 1995 lag die Zahl noch bei 17'000 Tieren. Bewaffnete Konflikte, Wilderei und Bergbau sind Hauptgründe für den starken Rückgang der Population. |
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"Die hochbedrohten Grauergorillas drohen durch eine tödliche Kombination aus bewaffneten Unruhen, Jagd auf Buschfleisch und die Gier nach Coltan für Handys auszusterben. Als einer unserer engsten Verwandten haben wir die Pflicht, die Gorillas vor dem Aussterben zu bewahren", sagt Philipp Göltenboth, Leiter der Naturschutzarbeit in Afrika des WWF Deutschland. Die neuen Bestandszahlen rechtfertigen, den Gefährdungsstatus des Grauergorillas auf der roten Liste auf 'vom Aussterben bedroht' zu erhöhen. Damit befänden sich alle vier Gorilla-Unterarten in der höchsten Gefährdungskategorie. "Wenn wir es nicht schaffen, diese majestätischen Tiere vor dem Aussterben zu retten, dann bleibt wenig Hoffnung für andere, deutlich unbekanntere bedrohte Arten."
Einer der Hauptgründe für den Bestandsschwund der Menschenaffen ist der vermehrte Abbau des Konfliktminerals Coltan und der damit einhergehenden Lebensraumzerstörung. Das Erz ist essentiell für die Herstellung von Handys und anderen elektronischen Geräten. Viele der Coltan-Minen befinden sich innerhalb der abgelegenen Lebensräume der Gorillas, weswegen die Minenarbeiter sich häufig von sogenanntem Buschfleisch, also von gewilderten Tieren ernähren. Laut Gesetz sind Gorillas zwar geschützt, aber sie erzielen aufgrund ihrer Grösse hohe Preise und sind als Gruppentiere leicht zu jagen. Mehr als eine Million Tonnen Buschfleisch werden jährlich in der DRK konsumiert.
Die Kongo-Region ist seit Mitte der 1990er Jahre durch schwere bewaffnete Unruhen gekennzeichnet, die auch in der Tier- und Pflanzenwelt durch illegale Abholzung und Jagd ihre Opfer fordern.
"Uns steht eine grosse Herausforderung bevor, die beängstigende Entwicklung wieder umzukehren", erklärt Göltenboth. "Der Bergbau muss kontrolliert und die verschiedenen gewalttätigen Rebellengruppen müssen entwaffnen werden. Die Grenzen der Schutzgebiete müssen amtlich anerkannt und eingehalten werden. Zudem müssen wir Ranger in ihrer Arbeit, die Gorillas und ihren Lebensraum zu schützen, intensiver unterstützen." Durch die offizielle Bestätigung des Itombwe-Reservats, könne man nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt langfristig besser bewahren, sondern auch eine nachhaltige Lebensgrundlage für die Einwohner rund um das Gebiet schaffen. Die Parkwächter arbeiten unter ständiger Lebensgefahr. Erst am 31. März 2016 wurde ein Ranger von bewaffneten Rebellen getötet. |
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Hintergrund:
Grauergorilla, auch Östlicher Flachlandgorilla: Grauergorillas sind die grössten Menschenaffen. Ausgewachsene Männchen werden fast zwei Meter gross und bringen fast 300 Kilogramm auf die Waage. Wie alle grossen Menschenaffen bauen sich auch Gorillas aus Blättern und Zweigen ein Schlafnest für die Nacht – meist am Boden. Der WWF fürchtet, dass die Gorillas in 15 Jahren aus der Wildnis verschwunden sein könnten, wenn das gegenwärtige Ausmass an Wilderei und Lebensraumverlust nicht drastisch reduziert wird.
Das Itombwe-Reservat ist einer der wichtigsten verbleibenden Lebensräume für Grauergorillas. Der WWF hat mit Partnern und der Gemeinschaft vor Ort die Entwicklung des Itombwe-Schutzgebietes unterstützt, insbesondere in den Massnahmen gegen Wilderei und in der Planung für eine nachhaltige Landnutzung. Dort leben auf rund 6'000 km2 rund 580 Vogelarten und über 70 Säugetiere, wie der Grauergorilla, der östliche Schimpanse und der Waldelefant. Viele der Arten sind endemisch, das heisst, sie kommen nur dort vor.
Der WWF Deutschland setzt sich seit seiner Gründung insbesondere für den Schutz der Tropenwälder und seiner Bewohner ein. Neben dem Itombwe-Reservat engagiert sich der WWF auch in Virunga und Dzanga-Sangha für Gorillas. Durch wissenschaftliche Feldarbeit, Einrichtung von Schutzgebieten und die Ausbildung von Rangern sollen die Menschenaffen und ihre Heimat künftig besser geschützt werden.
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Quelle: Text WWF Deutschland , April 2016 |
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