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Extremereignisse Hochwassermanagement |
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Schweiz Hochwassermanagement |
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Projekt «Linth 2000»Hochwasserschutz |
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Schweiz Hochwassermanagement |
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Linth-Korrektion - Hochwasserschutzprojekt "Linth 2000" |
Das
Hochwasser hat erneut gezeigt: am Linthwerk besteht Handlungsbedarf! Nun
ist es soweit: Die Linthkommission freut sich, Ihnen das Projekt "Hochwasserschutz
Linth 2000" präsentieren zu können. Es ist aufgeteilt in
die Teilprojekte "Escherkanal» und "Linthkanal».
Für die Umsetzung wird mit einem Zeitraum von zehn Jahren gerechnet.
Die Gesamtkosten sind auf rund 104 Millionen Franken veranschlagt, was
dreimal weniger ist als das Schadenpotenzial eines Jahrhundert-Hochwassers.
Das fertige Projekt wurde durch die ETH Zürich eingehend geprüft
und für gut befunden.
"UNSERE
LINTH - Weitblick hat Zukunft» |
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Aus
"UNSERE LINTH - Weitblick hat Zukunft» - Information für
die Bevölkerung der Linthebene durch das "Linthwerk", 2005
Das
Projekt "Hochwasserschutz Linth 2000" wurde 2005 öffentlich
aufgelegt
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Escher-Kanal bei Mollis GL |
Das
Sommerhochwasser 2005 hat das Linthwerk beschädigt: Im unteren Teil
des Escherkanals wurden Uferpartien weggespült, am Linthkanal kam
es zu Damminstabilitäten. Die Erkenntnisse aus dem Hochwasser vom
August 2005 sind in das Schlussprojekt eingeflossen. Das Auflageprojekt
"Hochwasserschutz Linth 2000" vor, aufgeteilt in die Teilprojekte "Escherkanal» und "Linthkanal», wurde in den Gemeinden der Linthebene
im Herbst 2005 Öffentlich aufgelegt. |
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Durch
die ETH gründlich geprüft und für gut befunden |
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Um
den Bedürfnissen der Bevölkerung entgegenzukommen, wurde das
Projekt "Hochwasserschutz Linth 2000" durch eine freiwillige,
breite Mitwirkung und eine Vernehmlassung begleitet. Da es auch wichtige
Voraussetzungen für die Entwicklung der Linthebene schafft, hat man
es zusätzlich einer Schlussexpertise durch die ETH Zürich unterzogen.
Ergebnis: Es erfüllt alle Ansprüche des Wasserbaus. Im Rahmen
der Vernehmlassung hatten schon die betroffenen ämter - allen voran
die Umweltbehörden - das Projekt beurteilt und festgestellt, dass
es knapp die ökologischen Anforderungen erfüllt. Die Linthkommission
anerkennt diese Beurteilung. Sie beweist, wie umsichtig mit dem Boden umgegangen
wird.
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Oberstes
Ziel: die Sicherheit vor Hochwasser |
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Das
Auflageprojekt "Hochwasserschutz Linth 2000" hat klare geografische,
politische und finanzielle Grenzen. Nicht alles ist machbar. Prioritäten
müssen gesetzt werden. Die erste Priorität ist der Schutz vor
Hochwasser. Nur das Linthwerk kann diese Aufgabe erfüllen. Das Linthwerk
zu sanieren, ist also das vorrangige Ziel. Dabei müssen die gesetzlichen
Renaturierungsvorschriften eingehalten werden. Das definitive Projekt erfüllt
die ökologischen Grundanforderungen und erlaubt, rasch vorwärts
zu schreiten. So können Zeit und Geld gespart werden. Es gibt aber
viele Möglichkeiten, die Ökologie
in der Linthebene zu fördern.
Deshalb unterstützt die Linthkommission entsprechende Initiativen
der Parallelprojekte EKL und Benken Plus.
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Die
Entwicklung fördern und sichern: EKL und Benken Plus |
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Linth: F-Kanal bei Grynau SG |
Zwei
unabhängige Projekte begleiteten das Projekt "Hochwasserschutz
Linth 2000": das "Entwicklungskonzept Linthebene» und
das vor kurzem abgeschlossene "Landwirtschaftliche Vorprojekt Benken
Plus». EKL und Benken Plus befassen sich mit Fragen über die
Zukunft der Linthebene in Bezug auf Landwirtschaft, Ökologie
, Siedlungsplanung,
Entwässerung, Erholung und Freizeit. Beide Projekte sind ein gutes
Beispiel dafür, dass die Ergebnisse einer partizipativen Planung nur
gemeinsam umgesetzt werden können: |
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In
der Linthebene kann kein Partner seine Interessen alleine und gegen die
Interessen der Anderen durchsetzen. Lösungen müssen gemeinsam
erarbeitet und diskutiert werden. Das Linthwerk engagiert sich partnerschaftlich
in beiden Projekten, um die Synergien zu fördern, die zu einer positiven
und nachhaltigen wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung der Ebene führen.
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Kosten
dreimal niedriger als ein Jahrhundertschaden |
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Berechnungen
zeigen: Ein Jahrhundert-Hochwasser - also ein Hochwasser von einem Ausmass,
wie es statistisch einmal pro hundert Jahren stattfindet - würde Schäden
in der Höhe von rund 280 Millionen Franken verursachen. Diesem Betrag
stehen Sanierungskosten von 94 Millionen Franken gegenüber. Also dreimal
weniger.
Ein
technisch und ökologisch einwandfreies Projekt |
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Das
Projekt gewährleistet die zukünftige Hochwassersicherheit. Es
verbessert die überlebenschancen für Pflanzen und Tiere und ermöglicht
auch in Zukunft viele Nutzungen. Durch die Konzentration der Sanierungsmassnahmen
auf das Notwendige konnten die Kosten und der Bedarf an Landwirtschaftsland
minimal gehalten werden.
Gesetze
bestimmen: keine Sanierung ohne Ökologie |
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Linth-Kanal bei Grynau SG |
Jede
Baumassnahme erfordert Bewilligungen. Das kantonsübergreifende Linthwerk
und die Sanierungsmassnahmen müssen unterschiedlichste,teilweise kontroverse
Rechtsgrundlagen erfüllen. Das Bundesgesetz über den Wasserbau
legt zwingend fest, nach welchen Kriterien das Projekt ausgearbeitet und
beurteilt werden muss. Das Projekt Linth 2000 stellt einen optimalen Mittelweg
zwischen den vielen Anforderungen dar (technische Notwendigkeiten, Flächenbedarf,
Kosten, Schutz- und Nutzungsansprüche - aber auch Denkmalpflege). |
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Als
Beispiel: die vorgesehenen Umgestaltungen des Mittelgerinnes am Linthkanal
entsprechen den Buhnen der historischen Linth.
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Escherkanal
und Linthkanal: zwei Welten |
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Escher-Kanal bei Mollis GL |
Der Escherkanal,
die künstliche Einleitung der Linth in den abgesenkten Walensee, ist
ein Gebirgsfluss. Das Wasser ist normalerweise trüb, kann bei Niederschlägen
rasch ansteigen und transportiert Schwemmholz und Geschiebe. Der Linthkanal stellt die Verbindung zwischen dem Walensee und dem Zürichsee sicher.
Typisch sind der gestreckte Verlauf, das klare Wasser und das minimale
Gefälle. Bei Weesen verläuft der Linthkanal in einem tiefen Graben.
Unterhalb Hänggelgiessen fliesst die Linth, eingefasst von Dämmen,
über dem Niveau der beidseitigen Ebenen. |
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Hintergräben
und F-Kanal: wieso so viele Kanäle nebeneinander? |
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Linth-Kanal:
Hintergraben bei Bilten GL |
Linth:
F-Kanal bei Grynau SG |
Überall,
wo die Ebenen mit Dämmen vor der Überschwemmung durch die Linth
geschützt werden müssen, können die Seitengewässer
nicht mehr eingeleitet werden. Der Seegraben und die Hintergräben
nehmen das Wasser auf und führen es getrennt bis in die Seen. Der
rechte Hintergraben entwässert die Ebene von Schänis. Weil die
Ebene zwischen Benken und Uznach tiefer liegt, muss diese zusätzlich
mit dem F-Kanal drainiert werden. Der F-Kanal ist zudem Hauptvorfluter
der Gemeinde Benken.
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Hochwassersicherheit:
Sanierung der Dämme |
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Linth-Kanal bei Weesen SG |
Das
Risiko für Überschwemmungen besteht vor allem bei Dammbrüchen:
Wasser aus der hochgehenden Linth kann je nach Bodenbeschaffenheit durch
den Untergrund strömen und auf der Aussenseite der Dämme als
Quelle wieder an die Oberfläche kommen. Durch den Auftrieb werden
in diesen Bereichen die Dämme leichter und können abrutschen.
Die Sicherheit der Dämme wird durch ihre Verbreiterung (flachere Böschungen,
mehr Material = Auflast) und durch die gezielte Entwässerung mit speziellen
Kiesschichten auf die heute benötigten Werte erhöht. |
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Diese
dauerhafte Lösung braucht mehr Raum und erfordert die Verlegung des
rechten Hintergrabens und des F-Kanals. Am Escherkanal erfolgt die Dammverstärkung
gegen innen. Damit bleiben die Aussenseiten des Dammes und der Chupferenrank
in ihrer heutigen Form erhalten.
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Zuviel
Wasser für die Kanäle: der Überlastfall |
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Bei
einem Dammbruch ergiesst sich die ganze Wassermenge in die Ebene. Damit
dies nicht geschehen kann, werden für extreme Hochwasser- Ereignisse
folgende Massnahmen vorgesehen. Der rechte Damm des Escherkanals bleibt
niedriger (wie von H.K. Escher ausgeführt). So kann das Wasser via
Kundertriet und Chli Gäsitschache den Walensee fliessen. Beim Linthkanal
wird die Aufweitung Hänggelgiessen so gestaltet, dass Hochwasser bei
einem Extremereignis in den Hintergraben ausgeleitet wird. |
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Dadurch
werden tief liegende Teile der Schäniser Ebene kurzzeitig unter
Wasser gesetzt. Die gleichen Flächen, die bereits im August 2005 das
Hochwasser der Seitenbäche aufnahmen, genügen auch für das
Hochwasser der Linth. Dieses kommt mit einer zeitlichen Verzögerung
von 24 bis 36 Stunden.
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Der
Unterhalt: Garantie für Sicherheit und Nutzbarkeit |
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Linth-Kanal bei Weesen SG |
Das
Unterhaltskonzept regelt die Pflege der rund 380 Hektaren Fläche im
Besitz des Linthwerks. Regelmässige Kontrollen und bauliche Eingriffe
bei Bedarf garantieren eine lange Lebensdauer der Anlagen.
Die
angepasste Nutzung der Wiesen und Wälder fördert Artenreichtum
und Erlebniswert zu vernünftigen Kosten. Die Entwicklung wird dokumentiert. |
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Für
die Landwirtschaft voll da: das Linthwerk |
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Das
Hochwasser 2005 hat erneut gezeigt, dass mit Wiesen bewachsene Dämme
der Kraft des Wassers standhalten können. Die Bewirtschaftung soll
auch in Zukunft durch Landwirte erfolgen. Das Unterhaltskonzept des Linthwerks
bringt also der Landwirtschaft einen direkten Nutzen.
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Escher-Kanal bei Mollis GL |
Erholung
und Freizeit am Linthwerk: viele Möglichkeiten
Die
Freizeitaktivitäten bleiben im bisherigen Rahmen gewährleistet.
Die Orientierung der Besucher wird verbessert.
Optimierungsmöglichkeiten
und Nutzungslenkungen werden zusammen mit den Anstössergemeinden und
den Nutzern koordiniert und nach Bedarf realisiert.
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Umsetzung
und Kosten: die Fakten
Nach
Erteilung aller Bewilligungen werden die Arbeiten Öffentlich ausgeschrieben
und vergeben. Es wird mit einer Bauzeit von rund zehn Jahren und Gesamtkosten
von 94 Mio. Franken gerechnet.
Quelle: Linthwerk 2005, Aus "UNSERE LINTH - Weitblick hat Zukunft» |
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Weiterführende
Informationen |
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Renaturierung der Aare bei Rupperswil (Aargau) |
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Links |
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Externe
Links |
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