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Extremereignisse Hochwassermanagement |
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Schweiz Hochwassermanagement |
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Schweiz Hochwassermanagement |
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Hochwasser-Management:
Juragewässerkorrektion - Erneuerung der Bauwerke |
Kanton
Bern: Seeregulierung - Sanierung des Hagneckkanals
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Den
Hagneckkanal wieder auf den Damm bringen
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Referat
von Frau Regierungspräsidentin Barbara Egger-Jenzer , November 2008 |
Vor
rund 130 Jahren haben unsere Ururgrossväter mit dem Bau des Hagneckkanals ein mutiges, zukunftsweisendes Bauwerk geschaffen. Sie haben damit das
Seeland vor immer wiederkehrenden grossflächigen Überschwemmungen
bewahrt. Aus dem Sumpfgebiet konnten sie 350 Quadratkilometer ertragreiche
Anbauflächen gewinnen und das Seeland zu dem machen, was es heute
ist: zum Gemüsegarten der Schweiz. Der Hagneckkanal ist deshalb für
den Kanton und die Region von zentraler wirtschaftlicher und gesellschaftlicher
Bedeutung. Als Nutzniesserinnen und Nutzniesser dieses Bauwerks sind wir
verpflichtet, dazu Sorge zu tragen.
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Hagneck-Kanal
bei Kallnach BE
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Hagneck-Kanal
bei Kallnach BE
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Der
Kanal ist in die Jahre gekommen. Immer häufigere und immer grössere
Hochwasser haben ihm zugesetzt. Der Kanton hat bereits 2004 eine Gefahrenanalyse
in Auftrag gegeben, die den Zustand des Kanals beurteilen sollte. Die Studie
wurde dann von den Ereignissen überrollt, als das Hochwasser
im August 2005 den Kanal bis zum Rand füllte, ja das Wasser
an einigen Stellen gar über die Dämme floss. Diese enorme Belastung
hat das Bauwerk weiter geschädigt und geschwächt. Obschon wir
die nötigen Reparaturen sofort durchgeführt haben, können
wir nicht garantieren, dass der Hagneckkanal einem weiteren solchen Hochwasser standhalten würde. Die umfassende
Sanierung des Hagneckkanals ist deshalb dringlich und hat im bernischen
Hochwasserschutz eine hohe Priorität.
Ziel
des Sanierungsprojekts ist es, möglichst rasch die Hochwassersicherheit
am Hagneckkanal wieder
herzustellen und gleichzeitig den Schutz vor extremen Hochwassern zu verbessern.
Das Hauptelement der Sanierung besteht deshalb darin, die Dämme zu
erhöhen und zu verstärken. Dafür benötigen wir knapp
sechs Hektaren zusätzliches Land. Weitere fünf bis sieben Hektaren
Land sind ausserdem für die ökologische Auwertung nötig.
Der
künstlich angelegte Kanal mit seinen hohen Dämmen stellt einen
grossen Eingriff in die Natur dar. Es ist deshalb sinnvoll, in diesem Gebiet
eine ökologische Aufwertung vorzunehmen. Nicht zuletzt sind wir auch
vom Gesetz dazu verpflichtet. Diese Aufwertung kann aus verschiedenen Gründen,
die Ihnen meine Nachredner noch darlegen werden, nicht nur innerhalb der
Dämme umgesetzt werden. Wir sind zuversichtlich, das erforderliche
Land erwerben zu können. Die Verhandlungen mit den Grundeigentümerinnen
und -eigentümern sind bisher ermutigend verlaufen. Der Regierungsrat
des Kantons Bern wird demnächst den nötigen Kredit für den
Landerwerb beschliessen.
Der
Hagneckkanal dient heute längst nicht mehr nur der Ableitung von Aarewasser.
Land-und Forstwirte bewirtschaften das umliegende Land und sind auf Be-und
Entwässerung angewiesen. Auf dem Wasser üben sich die Pontoniere,
am Wasser versuchen die Fischer ihr Glück, auf den Dammkronen geniessen
viele Leute beim Wandern, Skaten und Biken ihre Freizeit. Auch für
das Militär ist der Hagneckkanal ein wichtiges übungsgebiet.
Ausserdem verlaufen Gas-, Wasser-und Abwasserleitungen in den Dämmen
sowie eine Hochspannungsleitung über dem Damm.
Viele
Interessen vereinigen sich heute auf dem Hagneckkanal. Der Kanton legt
Wert darauf, dass die Anliegen dieser verschiedenen Nutzenden bei der Sanierung
angemessen berücksichtigt werden. In einem intensiven partizipativen
Prozess haben wir deshalb im Verlauf der letzten zwei Jahre mit den Betroffenen
Diskussionen geführt. Auf diese Weise ist es uns gelungen, eine Lösung
zu skizzieren, die den unterschiedlichen Interessen Rechnung trägt.
Ich möchte an dieser Stelle allen Beteiligten, die zur Lösungsfindung
beigetragen haben (und weiterhin dazu beitragen) herzlich danken - insbesondere
natürlich den Grundeigentümern der betroffenen Parzellen.
Der
Terminplan der Sanierung ist äusserst ehrgeizig: Bereits Ende 2010
wollen wir mit den Arbeiten beginnen. Diese werden vier bis fünf Jahre
in Anspruch nehmen. Die Gesamtkosten für das Projekt werden auf rund
26 Millionen Franken geschätzt. Mehr als die Hälfte wird der
Kanton als Eigentümer übernehmen. Die nötigen Mittel sind
bereits in der Finanzplanung eingestellt. Der Bund wird sich voraussichtlich
mit 35 bis 45 Prozent an der Finanzierung beteiligen.
Eine
generelle Bemerkung zum bernischen Hochwasserschutz:
Angesichts
des Klimawandels ist der Hochwasserschutz eine unserer ganz grossen Aufgaben.
Der Kanton Bern war in den letzten Jahren regelmässig von schweren
und teilweise fast flächendeckenden Unwettern betroffen. Wir haben
die Zeichen der Zeit erkannt und nehmen den Schutz vor dieser Bedrohung
ernst: einerseits mit der Ausarbeitung der Gefahrenkarten, die schon weit
fortgeschritten ist, andererseits mit den vielen Hochwasserschutzprojekten,
die in Arbeit sind. Der Kanton hat für alle laufenden Projekte die
notwendigen Mittel reserviert und setzt sich mit Nachdruck dafür ein,
dass auch der Bund seinen Pflichten nachkommt.
Die
Dammsanierung verträgt keinen Aufschub, das nächste Hochwasser
kann jederzeit kommen. Beim Kanton treiben wir das Projekt mit Hochdruck
voran. Wir sind aber auch darauf angewiesen, dass weiterhin alle Beteiligten
und Betroffenen am gleichen Strick ziehen. Da wir letztlich alle im gleichen
Boot sitzen, bin ich überzeugt, dass wir gemeinsam dieses Ziel erreichen.
Denn die rasche Wiederherstellung des Hochwasserschutzes am Hagneckkanal liegt im Interesse von uns allen!
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Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern AWA, November 2008 |
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Kanton
Bern: Seeregulierung - Sanierung des Hagneckkanals
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Kurzreferat
von Herr Werner Könitzer, Regierungsstatthalter von Nidau
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Der Hagneckkanal ist ein technisches, von Menschenhand erschaffenes Bauwerk der Juragewässerkorrektion,
um das Seeland vor Überschwemmungen zu schützen und riesige landwirtschaftliche
Flächen zu ent- und bewässern.
An
das Bauwerk werden eine ganze Reihe von Anforderungen gestellt:
Schutz
der Menschen und Umwelt
Schutz
der Tiere
Schutz
der Wirtschaft
Schutz
der Infrastrukturen
Schutz
der Investitionen
Im
heutigen Zustand kann das Bauwerk die hohen Erwartungen an Schutz und Leistungsfähigkeit
nicht mehr erfüllen. Der Hagneck-Kanal ist instabil geworden und kann
die ursprünglichen, aber auch die heute zu erwartenden Abflussmengen
nicht mehr bewältigen.
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Hagneck-Kanal
bei Kallnach BE
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Hagneck-Kanal
bei Kallnach BE
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Als
verantwortlicher Regierungsstatthalter fordere ich im Namen der betroffenen
Region eine rasche Sanierung des Bauwerkes unter Berücksichtigung
der zukünftig zu erwartenden Wassermengen und einer angemessenen ökologischen
Aufwertung.
Es
sind bereits zahlreiche Forderungen angemeldet worden. Diese alle zu erfüllen,
wird nicht möglich sein, da sie oft widersprüchlich sind. Ohne
die Kompromissbereitschaft aller Betroffenen kann die Sanierung aber nicht
innert nützlicher Frist gestartet werden. Ich bin deshalb sehr beruhigt,
dass bei den meisten Betroffenen diese Kompromissbereitschaft vorhanden
ist. Die ganze Region steht hinter der Sanierung!
Dies
ist zu einem grossen Teil den Diskussionen im Rahmen des partizipativen
Verfahrens zu verdanken, das im letzten Jahr durchgeführt worden ist.
Hier konnten Widersprüche thematisiert und ausdiskutiert werden.
Mein
Fazit: Mit dem vorliegenden Sanierungsprojekt wird der Kanal in allen Belangen
besser, er wird leistungsfähiger, sicherer und ökologischer.
Dabei wird es aber nicht möglich sein, alle Wünsche zu erfüllen.
Im
Namen der ganzen Region danke ich Frau Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer
für das forsche Tempodiktat, allen Betroffen, vor allem den Gemeinden,
den Grundeigentümern, den Schutzorganisationen für die Kompromissbereitschaft.
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Amt für Wasser und Abfall des Kantons Bern AWA, November 2008 |
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