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9. August 2007: Hochwasser im Kanton Bern
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Extremereignis Schweiz: Starkniederschläge vom 7. bis 9. August 2007
Seestände und Abflüsse im Kanton Bern: Viel Wasser in den Jurarandseen
Do 9. August 2007, 10.00Uhr
Die Seepegel von Bieler-, Neuenburger- und Murtensee sind nach wie vor relativ hoch. Aufgrund der Wetterprognosen empfiehlt der Regulierdienst des Wasserwirtschaftsamtes weiterhin, die Entwicklung im ganzen Kanton aufmerksam zu verfolgen.

Die Schauer und Gewitter in der Nacht auf heute sind weniger ergiebig ausgefallen, als gestern noch angenommen. Für heute sind aber weitere Niederschläge angesagt. Die Situation in den einzelnen Regionen präsentiert sich wie folgt (Stand: 10.00 Uhr):

Brienzer- und Thunersee

Der Pegel des Brienzersees liegt auf 564.24 Metern über Meer (106 Zentimeter unter der Hochwassermarke), der des Thunersees auf 557.82 Metern über Meer (48 Zentimeter unter der Hochwassermarke). Beide Pegel sind leicht steigend.

Aare und Emme

Die Aare bei Bern führt derzeit 270 Kubikmeter pro Sekunde. Der Abfluss der Emme bei der Mündung in die Aare beträgt 60 Kubikmeter.

Bieler-, Murten- und Neuenburgersee

Der Pegel der Bielersees liegt auf 429.73 Metern über Meer (62 Zentimeter unter der Hochwassermarke), der des Murtensees auf 429.78 Metern Meer (107 Zentimeter unter der Hochwassermarke) und der des Neuenburgersees auf 429.75 Metern über Meer (75 Zentimeter unter der Hochwassermarke). Alle drei Seepegel steigen zurzeit leicht an. Momentan fliessen mehr als 600 Kubikmeter pro Sekunde in den Bielersee. Rund 590 Kubikmeter pro Sekunde verlassen den Bielersee. Bei Murgenthal fliessen 650 Kubikmeter Wasser auf dem Kanton Bern.
(Hochwasser-Management am Bielersee )

Aussichten

Aufgrund der Wetterprognosen ist mit einem Ansteigen der Pegel im ganzen Kanton - speziell aber in den Jurarandseen - zu rechnen. Die Wasserstände und die Abflüsse finden sich auf der Homepage des Wasserwirtschaftsamtes in der Rubrik Wasserdaten.

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Hochwasser im Kanton Bern: Die Situation ist weiterhin angespannt
Do 9. August 2007, Nachmittag
Noch keine Entwarnung im Kanton Bern: Die Pegel des Bieler- und Thunersees steigen weiterhin an, zahlreiche Verkehrswege sind immer noch unterbrochen. Der Regierungsrat des Kantons Bern dankt den zahlreichen Einsatzkräften im ganzen Kanton für ihr Engagement bei der Bewältigung der Folgen des Unwetters.

Die Lage im Kanton Bern hat sich am Nachmittag noch nicht entspannt. Der Bielersee steigt zurzeit weiterhin um rund fünf Zentimeter pro Stunde an. Er hat die Hochwassergrenze deutlich überschritten.

Besonders hoch war die Nachfrage nach Sandsäcken. Angehörige des Kantonalen Katastrophen-Einsatzelements (KKE) Auch der Thunersee hat die Hochwassergrenze Anfang Nachmittag überschritten und steigt weiter um durchschnittlich 1,5 Zentimeter pro Stunde an. Der Brienzersee befindet sich unter der Hochwassermarke. Zur Sorge Anlass gibt der Hagneckkanal. Der Durchfluss hat hier eine kritische Grösse erreicht. Der Damm wird nun dauernd überwacht. Im Einschnitt des Kanals in den Seerücken gab es am Mittag Erdrutsche, die den Durchfluss beeinträchtigen. Abklärungen sind im Gange. Die Aare in Bern ist auf hohem Niveau stabil.

Schadensmeldungen mit Verkehrsperrungen gab es in fast allen Regionen des Kantons. So wurde die Harderbahn in Interlaken durch Steinschlag stark beschädigt. Sie ist für längere Zeit nicht im Betrieb. Im Schwarzenburgerland wurde die Kantonsstrasse zwischen Rüschegg Gambach und Oberbalm durch einen Erdrutsch verschüttet. Erdrutsche mit Strassensperrungen waren auch im Raum Neuenegg, Mühledorf-Kirchenthurnen, Riffenmatt-Kalchstätten, Sangernboden-Riffenmatt, Tschugg-Gampelen, Utzigen-Walkringen und Lauterbrunnen-Isenfluh zu verzeichnen.

In Biel/Bienne ist die Neumarktstrasse gesperrt, in Lyss die Ortsdurchfahrt. Im Berner Jura sind die Autobahneinfahrt in La Heutte gesperrt und die Kantonsstrassen zwischen Moutier und Courrendlin sowie Gänsbrunnen und Moutier. Am Bielersee wurden die Campingplätze in Erlach und La Neuveville evakuiert. Der Weg auf die St. Petersinsel ist gesperrt.

Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer besuchte am Donnerstagnachmittag den Raum Biel, um sich vor Ort ein Bild von der Hochwasserlage zu machen. Der Regierungsrat des Kantons Bern bedankt sich bei den Mitarbeitenden der Schutz- und Rettungsdienste und den zahlreichen freiwilligen Helferinnen und Helfern für den grossen Einsatz bei den Vorbeuge- und Aufräumarbeiten.

Quelle: Kanton Bern 2007

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