Klima
im Wandel - Climate Change |
|
Klimawandel |
|
|
Klimawandel |
|
Klimaerwärmung
durch Treibhausgase |
IEA:
Neue Energie-Perspektiven - WEO fordert eine weltweite Energierevolution |
|
|
Nobuo
Tanaka, Direktor der Internationalen Energie-Agentur (International Energy
Agency (IEA)) ruft die Politik dazu auf, trotz der aktuellen Wirtschaftskrise
Massnahmen und Strategien zu beschliessen und durchzusetzen, welche die
Energien wirksamer nutzen und den Ausstoss der Treibhausgase reduzieren.
Die
IEA skizziert in ihrer neusten Publikation "World Energy Outlook (WEO)
2008" ein düsteres Zukunftsszenario für die Erde, wenn nicht
schnell geeignete Vorkehrungen zur Verlangsamung des weltweiten Klimawandels
verwirklicht würden. Der WEO-2008 rechnet vor, dass von 2006
bis 2030 der Energieverbrauch ohne staatliche Vorgaben um jährliche
durchschnittlich 1,6% wachsen würde.
Das bedeutet eine Erhöhung des Gesamtenergieverbrauchs
um rund 45%. Die Nachfrage nach Erdöl
wird von heute 85 Millionen Barrels pro Tag bis im Jahr 2030 auf
106 Millionen Barrels pro Tag steigen. Aufgrund der gegenwärtigen
Wirtschaftskrise und höheren Rohölpreisen bis Mitte 2008 ergab
die Hochrechnung für 2030 einen um rund 10 Millionen Barrels pro Tag
geringeren Wert.
Die Nachfrage
nach Kohle wird stärker steigen als jene nach anderen Brennstoffen (Grafik).
Rund ein Drittel der vorhergesagten Steigerung des Energiebedarfs wir durch
Kohle gedeckt werden. Nach 2010 werden die mit moderner Technologie gewonnen
erneuerbaren Energien Gas als Energielieferant zur Produktion von der elektrischer
Energie überholen und sich an zweiter Stelle der Energiequellen zur
Stromgewinnung etablieren.
China
und Indien werden bis 2030 rund die Hälfte des zusätzlichen Energiebedarfs
für sich beanspruchen. Der Mittlere
Osten wird sich zu einem neuen Zentrum des Energieverbrauchs entwickeln.
|
|
|
|
Der
Anteil der Energie, welche in den Städten verbraucht wird, erhöht
sich von zwei Dritteln auf nahezu drei Viertel bis 2030.
Die
Fördersteigerung von fossilen Energieträgern wird überwiegend
in nicht OECD-Staaten erfolgen. Die Produktionssteigerungen erfordern finanzielle
Mittel von rund 1 Billion US-Dollars pro Jahr.
Nobuo
Tanaka betont in seinem Statement, dass die gegenwärtig üblichen
Trends bei der Energiegewinnung und im Energiekonsum sozial, wirtschaftlich
und ökologisch zu wenig nachhaltig sind. |
|
Der
IEA-Direktor weist darauf hin, dass die steigenden öl- und Gasimporte
in die OECD-Länder und in die sich entwickelnden Länder Asiens
und sowie die Konzentration der Energieförderung auf eine kleine Anzahl
von Produktionsländer die Gefahr von Lieferschwierigkeiten und
markanten Preiserhöhungen erhöhen wird. Gleichzeitig würden
der Ausstoss von Treibhausgasen beträchtlich ansteigen. Die
Welt befände sich, so Tanaka, mit den bisherigen Verhaltensmustern
auf dem Weg zu einer Erhöhung der weltweiten Lufttemperatur um rund
6°C.
Zusätzlich
zu den Prognosen über die langfristige Entwicklung bis 2030, wirft
der WEO-2008-Bericht einen detaillierten Blick auf die Aussichten für
die Erdöl- und die Gasproduktion. Erdöl
wird trotz der optimistischen Annahmen für die Entwicklung von alternativen
Technologien bis 2030 die Hauptenergiequelle bleiben (Grafik).
Die Herkunft, die Produktionskosten und der Preis, welche Konsumenten
für Erdöl zahlen müssen, werden äusserst unsichere
Faktoren bleiben. "Die Zeit des billigen Erdöls sind endgültig
vorbei", meint Tanaka.
Das
internationale ölgesellschaft ist gegenwärtig einem Wandel unterworfen. Die
grossen multinationalen haben Schwierigkeiten, ihre Reserven zu vergrössern
und ihre gegenwärtige Produktion beizubehalten. Im Gegensatz
dazu werden die nationalen ölgesellschaften bis 2030 markant an Bedeutung
gewinnen.
Der
WEO-2008-Bericht sagt voraus, dass die nationalen Gesellschaften bis 2030
den Mehrbedarf an ölprodukten zu 80% abdecken werden. Es ist ungewiss,
ob diese Gesellschaften den Investitionsaufwand für den Ausbau der
Förderkapazitäten und die Prospektion aus eigenen Mitteln bestreiten
wollen oder können. Es bleibt unsicher, wie und wo die Gesellschaften
die zur Entwicklung ihrer Geschäftsfelder notwendigen Finanzen beschaffen
werden bzw. können. Die Erneuerung bestehender Produktionsanlagen
und die Suche nach neuen Rohstofflagern hängt in einem starken Mass
von der Finanzierbarkeit der notwendigen Investitionen ab.
|
Die
Kosten für die ölproduktion sind in den vergangenen Jahren stark
angestiegen. Die Entwicklung der Kosten für ölprodukte hängt
in Zukunft vor allem von der Tatsache ab, ob es gelingen wird, die Produktionskapazitäten
in Ländern mit geringeren Produktionskosten auszuweiten.
Die
Kosten für die ölproduktion sind in den vergangenen Jahren stark
angestiegen. Die Entwicklung der Kosten für ölprodukte hängt
in Zukunft vor allem von der Tatsache ab, ob es gelingen wird, die Produktionskapazitäten
in Ländern mit geringeren Produktionskosten auszuweiten. |
|
Die
Analyse von 800 bestehenden ölfeldern zeigt, dass eine
Verminderung der durchschnittlichen Förderrate von heute täglich
6,7% auf 8,6% bis im Jahr 2030 eintreten wird (Grafik). Auch unter der Annahme einer moderaten Steigerung der Nachfrage nach öl
müssten bis 2030 neue ölfelder mit einer Produktionskapazität
von täglich 45 Millionen Barrels gefunden und erschlossen werden.
Dies entspricht dem vierfachen Bruttomenge, welche Saudi-Arabien heute
fördert. Der Investitionsbedarf für diese Neuerschliessungen
ist riesig und stellt eine beträchtliche Herausforderung dar.
Der
WEO-2008-Bericht hat auch die Möglichkeiten und Erfolgsaussichten
für Massnahmen gegen den sich abzeichnenden Klimawandel untersucht.
2009 wird eine UN-Konferenz in Kopenhagen eine Massnahmenpaket
gegen den Klimawandel beschliessen müssen. Die zu vereinbarenden
Massnahmen würden nach 2012 in Kraft treten. Gemäss
den heute vorliegenden Trends ist von 2006 bis 2030 mit einer weiteren
Erhöhung der mit dem Energieverbrauch verbundenen Kohlendioxid -Produktion
zu rechnen. Drei Viertel dieser Erhöhung wird in China, Indien
und im Mittleren Osten erwartet. Für 97% werden Nichtmitgliedsländer
der OECD verantwortlich sein (Grafik).
|
|
Die Stabilisierung
der Treibhausgaskonzentration
in der Atmosphäre auf 550 ppm (parts per million) CO2-äquivalent
würde die Begrenzung des Mehrausstosses auf 33 Gt (Gigatonnen)
bis 2030 voraussetzen. Diese Menge würde zu einer durchschnittlichen
Temperaturerhöhung um 3°C führen. Prognosen der IEA zeigen
allerdings, dass mit den heutigen Trends
bis 2030 ein Mehrausstoss um 41 Gt zu erreicht wird.
Um
den Wert von 33 Gt zu erreichen, müsste der Anteil
der Energien mit geringem Kohlenstoffgehalt bei der Herstellung von Primärenergie
wie die Wasserkraft, die Kernenergie, die Biomasse usw. müsste von
heute 19% auf 26% im Jahr 2030 gesteigert
werden. Ausserdem müssten die heute bestehenden mit Kohle und öl
betriebenen Kraftwerke mit CCS-Anlagen
(carbon capture and storage (CCS)) ausgerüstet werden. CCS
bindet und lagert Kohlenstoff nach dem Verbrennungsprozess. Diese Erneuerungen
der Energieproduktion verbundenen Infrastruktur und Ausrüstung würde
für rund 4,1 Billionen US-Dollars zusätzliche Investitionen erfordern.
Dies entspricht rund 0,2% des weltweiten Bruttoinlandproduktes GDP (gross
domestic product). Der WEO-2008-Bericht rechnet vor, dass mit jährlichen
Zusatzkosten für lediglich 17 US-Dollars pro Kopf der Weltbevölkerung
neue Technologien für verbrauchsärmere Autos und andere technische
Anwendungen sowie die Wärmedämmung von Gebäuden entwickelt
werden könnten, die Treibstoff für über 7 Billionen US$
einsparen würden.
Falls
sich die Weltgemeinschaft auf eine Begrenzung der Treibhausgaskonzentration
von 450 ppm CO2eq einigen könnte, wären bis 2020 weitaus
strengere Massnahmen erforderlich. Bis
2030 müsste der zusätzliche Treibhausgasausstoss auf 26 Gt gesenkt
werden. Bei einer Limitierung auf 450
ppm würde die Temperatur immer noch durchschnittlich um rund 2°C
steigen. Die OECD-Mitgliedsländer werden dieses Ziel allein niemals
erreichen können; auch wenn sie ihren Mehrausstoss auf Null senken
würden, betonte Tanaka. Zudem müsste der Anteil der Energieproduktion
mit geringem Kohlenstoffausstoss auf 36% gesteigert werden. Selbst, wenn
das 450 ppm-Szenario wirklichkeit werden sollte, müsste die OPEC
ihre tägliche Ölfördermenge bis 2030 um 12 Millionen Barrels
steigern.
|
Quelle:
Energie-Agentur (International Energy Agency (IEA)) , November 2008
Text: RAOnline |
nach
oben
Grafiken |
|
Energienachfrage |
Energiebedarf |
Energieträger |
Erdöl
und Gas |
|
|
|
|
nach
oben
Weitere
Informationen |
|
nach
oben
Links |
|
|
|
Externe
Links |
|