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Weizen Schäden durch Rostpilz Ug99
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Produktion von Weizen - Weizenschwarzrost

Weizenschwarzrost in Deutschland aufgetreten - Pilz könnte Nutzniesser des Klimawandels werden

Die Hitzewelle in Deutschland brachte dieses Jahr eine in unseren Breiten bisher nur äusserst seltene Getreidekrankheit mit sich. An Weizenpflanzen wurde der gefürchtete Schwarzrost festgestellt, der durch den Pilz Puccinia graminis verursacht wird. Die Sporen gelangten mit dem Wind aus wärmeren Regionen zu uns. Von den kranken Pflanzen geht zwar keine unmittelbare Gefahr aus, da die Sommersporen und das Pilzmyzel den Winter wahrscheinlich nicht überleben. Dennoch schliessen die Wissenschaftler des Julius Kühn-Instituts (JKI) eine Verbreitung des Schaderregers im Zuge der Klimaerwärmung nicht aus.

"Wenn jedes Jahr neue Sporen mit Luftmassen aus wärmeren Regionen zu uns gelangen, wächst der Druck auf unsere Weizenpflanzen", sagt Dr. Kerstin Flath. Laut der Mykologin vom JKI-Standort Kleinmachnow hat insbesondere die Rostpilzrasse Ug99, die so heisst, weil sie 1999 erstmals in Uganda auftrat, ein enormes Schadpotenzial. "Die Mehrzahl der weltweit angebauten Weizensorten sind anfällig für diese Rasse, denn sie tragen nur das Resistenzgen Sr31 in sich, das leider von Ug99 überwunden wurde", so Dr. Flath weiter. Gemeinsam mit ihren Kolleginnen will sie herausfinden, wie gut die deutschen Weizensorten gegen den Schadpilz gewappnet sind und ob wir es wirklich mit Ug99 zu tun bekommen.

Ein vor kurzem gestarteter Aufruf an Weizenzüchter und Pflanzenschutzdienste brachte ein unerwartet starkes Echo. Zahlreiche Proben aus verschiedenen deutschen Anbaugebieten gingen beim JKI in Kleinmachnow ein. Sie werden nun auf anfälligen Weizensorten vermehrt und anschliessend analysiert. Im kommenden Frühjahr werden die Wissenschaftler dann genauer wissen, welche Pilz-Rassen in Deutschland aufgetreten sind, und ob es Weizensorten gibt, die eine natürliche Widerstandsfähigkeit gegen diesen gefährlichen Schadpilz aufweisen.

Im Rahmen von Forschungsprojekten werden am JKI seit mehreren Jahren Bekämpfungsstrategien für den Roggenschwarzrost und den Weizengelbrost entwickelt. Da die Klimaerwärmung zur Ausdehnung des Verbreitungsgebietes des Schwarzrostpilzes beitragen kann, stellen sich die Wissenschaftler nun rechtzeitig der neuen Herausforderung.

Hintergrundinfo zur Schwarzrostkrankheit

Schwarzrost lässt sich eindeutig an den zunächst rostbraunen, später schwarzen Sporenlagern erkennen, die sich zumeist streifenförmig an Halmen, Blattscheiden und mitunter auch an Ähren ausbreiten. Hierbei handelt es sich um die Sommer- bzw. Wintersporen (Uredo- bzw. Teleutosporen) des Pilzes. Im Gegensatz zu Gelb- und Braunrost, reisst bei Schwarzrost die über den Sporenlagern befindliche äussere Schicht des Pflanzengewebes (Epidermis) deutlich sichtbar auf. Die Sporen können mit dem Wind über grosse Distanzen verbreitet werden und neue Felder infizieren.

Quelle: JKI Julius Kühn-Institut (JKI), Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen, August 2013

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