Biotreibstoffe
- Biogene Treibstoffe - Agrotreibstoffe
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Biotreibstoffe:
Gutes und schlechtes Bioäthanol
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2008:
Welthungerkrise: Uneinige Weltgemeinschaft
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Die
FAO-Welthungergipfelkonferenz vom Juni 2008 in Rom hat viele Fragen und
Entscheidungen offen gelassen. Die an der Konferenz teilnehmenden Länder
waren sich uneinig darüber, ob die Biotreibstoffe etwas Gutes oder
etwas Böses sind. Je nach Betroffenheit der Länder war der der
Biotreibstoff der Grund für die gegenwärtige Hungerkrise, oder
man sah in ihm den Hoffnungsträger für die Energieversorgung
der Zukunft.
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Steigende
Lebensmittelpreise: Zusammenhang mit Biotreibstoffproduktion unbestritten
Die
Lebensmittelpreise haben im Jahre 2008 den höchsten Stand seit 1970
erreicht. Die Versammlungsteilnehmer waren sich ebenso uneinig darüber,
wie hoch der Einfluss der Biotreibstoff-Produktion auf die Nahrungsmittelweltmarktpreise
ist. Die Schätzungen darüber reichen von 10 bis 60 Prozent.
Das
International Food Policy Research Institute (IFPRI) schreibt der Bioenergie
einen Einfluss von etwa 30% auf die gegenwärtige Steigerung der Lebensmittelpreise
zu. |
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Die Organisation for Economic Cooperation and Development (OECD) rechnet
mit 60%, das US-Landwirtschaftsministerium mit lediglich 3% Einfluss.
Im
zunehmenden Masse reift allerdings die Einsicht, dass Biotreibstoffe, welche
aus Getreide hergestellt werden, weniger "grün" oder "ökologisch"
sind, als das sie bisher verkauft wurden.
Gutes
Äthanol - schlechtes Äthanol
Alternative
Biotreibstoffe wie das Äthanol, eine Alkoholart, werden aus Getreide hergestellt
und dienen als Benzinersatz. Einer der grössten Produzenten von Bioäthanol
ist die USA, welche den Kraftstoff aus Mais herstellt. Biotreibstoffe,
welche aus Zellulose hergestellt werden, dienen als Dieselersatz. Die USA
verbrauchen mehr Benzin als Diesel; in Europa ist es umgekehrt.
Der
grösste Produzent von Biotreibstoffen, welche aus Zuckerrohr herstellt
werden, ist Brasilien. Brasilien legt grossen Wert darauf, dass zwischen
Kraftstoffen, welche aus Zuckerrohr und solchen, welche aus Getreide erzeugt
werden, unterschieden wird. Brasilien unterstreicht, dass die Bioäthanol-Produktion
auf den Zuckerrohr-Plantagen des Landes die Urwälder des Amazonas
nicht gefährdet, kein zusätzliches Ackerland benötigt wird
und somit dem Welthandel keine Lebensmittel entzieht. Der Vertreter der
brasilianischen Regierung betonte an der Konferenz, dass es guten und schlechten
Bioäthanol gäbe.
Experten
weisen darauf hin, dass die Ausweitung der Agrarflächen in bisherige
Waldzonen und Feuchtgebiete den Ausstoss von Treibhausgasen erhöht
und den Klimawandel somit zusätzlich beschleunigt. Das bisher in der
Biomasse oder in Sümpfen festgehaltene Kohlendioxid wird bei der Abholzung
der Wälder oder der Trockenlegung der Feuchtgebiete wieder frei.
Eine
Studie des International Food Policy Research Institute (IFPRI) kommt zum
Schluss, dass der mehrheitlich in den USA hergestellte Bioäthanol aus
Mais den weltweiten Treibhausgasausstoss um 10% bis 30% reduzieren könnte,
der überwiegend in Brasilien produzierte Bioäthanol aus Zuckerrohr
allerdings um bis zu 90% und mehr.
Lösung
für die Zukunft?: Biotreibstoffe der zweiten Generation
John
Holmes, der Koordinator für Nothilfe-Projekte und Vize-Generalsekretär
für Humanitäre Angelegenheiten der Vereinten Nationen UN, erklärte,
dass die Lösung der Problems möglicherweise bei der Entwicklung
der Biotreibstoffe der zweiten Generation liegen wird. Biotreibstoffe der
zweiten Generation werden aus jenen Teilen der Biomasse wie Blätter,
Blattstengel, Spreu, Rinde, Holzschnitzeln usw. gewonnen, welche nicht
als Lebensmittel dienen.
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Quelle:
IRIN, Juni 2008 (Text: RAOnline) |
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Biogene
Treibstoffe sind lediglich eine Komponente in den Bemühungen, den
weltweiten Ausstoss an Kohlendioxid-Gasen zu verringern. |
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Umwelt
schonendes und sozial verträgliches Energie- und Lebensmittelmanagement:
Die zentralen Aufgaben der heutigen Zeit |
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