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Biotreibstoffe - Biogene Treibstoffe - Agrotreibstoffe
Agrartreibstoffe und die Hungerkrise
Biotreibstoffe Steigende Lebensmittelpreise
Biotreibstoffe Gutes und schlechtes Bioäthanol
Swissaid Agrotreibstoffe verschärfen den Hunger
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Themen: Naturwissenschaften - Technik Gesellschaft, Gesundheit & Soziales
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Agrartreibstoffe und die Hungerkrise
Gründe für die Hungerkrise

Tierfutter-Produktion:
Der Anbau von Sojabohnen erlebt vor allem in Südamerika infolge grosser Nachfrage u.a. aus Indien und China ein Aufschwung. In China und Indien steigt der Wohlstand und damit auch die Nachfrage nach Fleisch. äcker, welche bisher für den Anbau von Lebensmittel verwendet wurden, werden grossen Tierfutter-Produzenten für Soja genutzt.

Agrartreibstoffe:
Der steigende Bedarf an Erdölprodukten und die spekulative Vermarktung von Rohöl führt zu einem Anstieg der Treibstoffpreise. Die Nachfrage nach alternativen, nicht aus Erdöl produzierten Treibstoffen steigt. Vor allem in den USA und in Südamerika werden grosse Mengen an Mais und Soja zu Bio-Diesel verarbeitet. Grosse Teile der Mais- und Sojaernte stehen nicht mehr als Lebensmittel zur Verfügung.

Rohstoffspekulationen:
Die Weltmarktpreise für Grundnahrungsmittel wie Reis, Weizen oder Mais stiegen 2007 und 2008 massiv an. Der Grund für die Preissteigerungen liegen nicht nur bei der höheren Nachfrage im Lebensmittelsektor. Grundnahrungsmittel sind für reiche Spekulanten und Gewinnoptimierer zu einer Handelsware auf den Finanzmärkten geworden. So absurd es klingt: "Lebensmittel sind zu Finanzprodukten geworden". Die Preise steigen, nicht etwa, weil Menschen gegenwärtig wesentlich mehr Nahrungsmittel benötigen würden, sondern, weil sich gegenwärtig steinreiche Börsenspekulanten gegenseitig die Preise in die Höhe treiben. Folge dieser unheilvollen Entwicklung: Millionen hungern und wenige werden immer reicher. Eine Trendumkehr wird von Experten nicht erwartet.

Währungsprobleme:
Der US-Dollars hat 2007 und 2008 viel von seinem ehemaligen Wert verloren. Spekulanten investieren ihre Gelder nicht mehr in US-Dollar-Wechselkursgeschäfte sondern in Rohstoffgeschäfte. Die meisten Börsengeschäfte werden in US-Dollars abgewickelt. Wechselkursbedingte Verlusten werden jedoch durch die Preissteigerunge mehr als ausgeglichen.

Armut:
In vielen Industriestaaten wird die Landwirtschaft mit staatlichen Geldern (Steuergelder der Industrieproduktion) unterstützt. Die USA wird auch gentechnisch veränderter Mais zu Dumpingpreisen dem Weltmarkt zugeführt.

Kleinbauern in Asien, Südamerika oder Afrika haben immer grössere Mühe, sich mit ihren Produkten auf dem Markt durchzusetzen. Viele Kleinbauern verarmen. Viele von ihnen suchen in den Grossstädten nach besseren Lebensbedingungen. Diese Bauern gaben ihre Selbstversorgung auf.

Diese Bevölkerungskreise sind wegen den steigenden Preisen immer weniger in der Lage, Lebensmittel auf den lokalen Märkten zu kaufen. Die Hunger- und mit ihr vielfach auch die Kriminalitätsspirale beginnen sich zu drehen.

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