Dieser
Bereich ist, ohne das Riff zu zerstören, kaum zugänglich. So
sind hier die meisten unbekannten Arten zu erwarten. Im Regenwald entspricht
dies der Humusschicht mit ihren ungezählten unscheinbaren Bodenbewohnern.
Darauf aufbauend folgen die Stockwerke aus den Kalkgerüsten der unterschiedlichen
Korallenarten.
Dieses
"Geäst" wäre vergleichbar mit Laub-, Strauch- und Kronenschicht
im Regenwald. Zwischen, auf und auch bohrend in diesen Ästchen leben
die Riffbewohner.
Neben
der Vielzahl an Klein- und Kleinstlebensräumen ist die Fülle
an Ernährungsformen bemerkenswert: Räuber und Pflanzenfresser,
Symbiose und Parasitismus, ... alle Möglichkeiten werden hier auf
einer hochspezialisierten Ebene ausgeschöpft. Oft sind nur ein bis
zwei Organismen die Überlebensgrundlage für einen dritten. Somit
ist ein solches System mit nur wenigen Generalisten sehr anfällig
für menschliche Eingriffe, ermöglicht aber andererseits durch
optimale Nutzung der Ressourcen eine phantastische Artenfülle in einer
im Prinzip nährstoffarmen Umgebung.
Die
Struktur der Korallenriffe, ihre ständige Erneuerung und Ergänzung
durch die Möglichkeit der autogenen Reproduktion der Korallen gewährleistet
einen vielgestaltigen und hochkomplexen Lebensraum.
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