Korallenriffe
gelten heute neben dem tropischen Regenwald als artenreichster Lebensraum der Erde. Über 400 000 Arten vermuten Wissenschaftler, die
meisten davon sind Kleinlebewesen, die sich in den Kalk der Riffe bohren
oder
recht sicher vor Entdeckung in engen Spalten leben. Bekannt sind bis jetzt
nur rund 60 000 Arten.
Die
ersten Riffe entstanden schon vor 2 Milliarden Jahren im Präkambrium:
Cyanobakterien waren damals die Baumeister der sogenannten Stromatolithen-Riffe.
Es folgten Riffe aus Hydrozoen sowie tabulaten und rugosen Korallen im
Silur und Devon vor über 450 Millionen Jahren. Rotalgen, Kieselschwämme,
Brachiopoden, Bryozoen, Muscheln, Röhrenwürmer usw. Alle diese
Lebewesen waren an der Riffbildung beteiligt.
Die
heute vorherrschenden Korallen tauchen im Jura vor 190 Millionen Jahren erstmals als Baumeister auf. Korallenriffe werden von Steinkorallen aufgebaut, genauer von den riffbauenden (hermatypischen; griech: herma
= Stütze, Klippe, Riff) Steinkorallen. Demnach sollten dort, wo Steinkorallen
vorkommen auch Korallenriffe vorkommen. Doch so einfach ist es nicht. Steinkorallen
kommen in allen Meeren vor, Riffe aber nicht. Mit Ausnahme der durch die
Steinkorallen gebauten Riffe vor Norwegen kommen die "typischen Korallenriffe"
nur in den warmen, seichten Meeren der Tropen vor.
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