Die Schneekristalle der lockeren Pulverschneemassen werden durch ständiges Abschmelzen
und Gefrieren
zu körnigem Firnschnee. Als Bindemittel dient
vorerst noch Pulverschnee. Durch
Eindringen und Gefrieren von Schmelzwasser verfestigt sich der ältere
Firn zu Firneis.
Mittelmoränen
An
den Rändern eines Gletschers sammelt sich Schutt, welcher durch die
Schwerkraft von den Hängen herunter gefallen
ist, oder welcher durch
die Abriebstätigkeit (Gletscherschliff) des Gletschers
als Seitenmoräne mitgeführt wird. Fliessen zwei Gletscher zusammen, so entsteht aus
zwei Seitenmoränen je eine gemeinsame Mittelmoräne.
Gletscherbach
Vor
allem im alpinen Sommer schmelzen auf der Gletscheroberfläche grosse
Schnee- und Eismassen. Ein Teil des Schmelzwassers sammelt
sich in Gletscherbächen auf der Oberfläche des Gletschers. Die Gletscherbäche verschwinden
meistens in Gletscherspalten.
Auch temporäre Seen im Gletschereis sind bekannt.
Gletschertor
Im
tiefsten Punkt des Talbodens sammeln sich alle Gletscherbäche.
An der Gletscherzunge treten die Schmelzwasser aus dem Gletschertor.
Das
Gletschertor ist ein Gefahrenbereich. Plötzlich ausfliessende Gletscherseen führen zu gefährlichen Wasserfluten.
Gletschereis
Wie
die Jahrringe eines Baumes gibt die Abfolge und die Mächtigkeit der
einzelnen Eisschichten Auskunft über das Klima in längst vergangenen
Jahren.
Niederschlagsreiche
und kühlere Jahre ergeben in der Regeldickere Eisschichten. Die dunkleren
Eisschichten enthalten mehr Staub und Verwitterungsschutt.
Gletscherkar
Die
nischenartigen Hohlformen in den Gipfelregionen der Berge sind oft mit
Gletschereis gefüllt. Solche Plätze nennt man Kare.
Die
Eismassen in Karen heissen Kargletscher.
Im Nährgebiet schleift das Eis eine Mulde zu einem Kugelförmigen Becken, dem Kar.
Viele Berge haben ihre charakteristische Form durch die Kare erhalten.
Das Matterhorn wurde einst von drei Kargletschern bearbeitet.
Sander
Das
Gletschervorfeld wird Sander genannt. Die Schmelzwasserströme, welche
den Gletscher durch das Gletschertor verlassen, führen viel
Gesteins- und Lockermaterial wie Sand mit. Im Gletschervorfeld, wo das Gelände oft flacher wird, wird
das mitgeführte Gesteinsmaterial abgelagert. An der Sanderwurzel (nahe
beim Gletschertor) wird das schwerere Schottermaterial abgelagert. Das
feinere, leichtere Material wie Sand und Kies wird weiter vom Eisrand der
Gletscherzunge weg abgelagert. Im Sander befinden sich oft mehrere Flussläufe
des Gletscherbachs.
Bergschrund
Der
Bergschrund ist die oberste Querspalte, die sich oft über die ganze
Gletscherbreite hinzieht.
Sie
bildet die Trennlinie zwischen bewegtem Eis des Firnbeckens und Eis das
an den umrahmenden Berghängen haften bleibt.
Obermoräne
Von den seitlich gelegenen Talwänden lösen sich immm wieder Felstbrocken, Steine und Lockermaterial.
Der Gesteinsschutt rollt auf die Gletscheroberfläche. Der Gletscher transportiert dieses Gesteinsmaterial als Obermoräne talwärts. Die kleineren Stücke des Verwitterungsschutts verschwinden allmählich im Inneren des Gletschers.
Toteis
Grosse
Teile des fliessenden Gletschers können sich im Grundmoränenbereich
vom Eisstrom abspalten.
Das
nachfliessende Eis überfährt die abgespaltenen Eiskörper
und deckt diese mit Schuttmaterial der Grundmoräne zu.
Das
zugedeckte Eis kann unter der isolierenden Schuttschicht auch nach dem
Abschmelzen des Gletscher noch lange Zeit als Toteis liegen bleiben. Später
haben sich in diesen Geländevertiefungen Toteisseen gebildet.
Gletscherfirn
Tagsüber scheint die Sonne auf die Schneedecke und verwandelt den pulverigen Schnee in Nassschnee.
Durch die Kälte in der Nacht gefriert dieser Nassschnee wieder. So lösen sich im Laufe eines ganzen Tages Tauen und Gefrieren ab. Dieser Vorgang wiederholt sich Tag für Tag und der Schnee verwandelt sich in körniges Eis, welches wir Firn nennen.