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Pilotprojekt Geothermiekraftwerk Basel

Deep Heat Mining Basel Projekt sistiert Januar 2007

Tiefbohrung

Start zur ersten Tiefbohrung für das Pilotprojekt Geothermiekraftwerk Basel

Mit der Übergabe des Bohrmeissels an das Bohrunternehmen erfolgte am Montag 15. Mai 2006 der offizielle Start der ersten Tiefbohrung für das Geothermieprojekt in Basel. In den nächsten Monaten wird nun auf dem IWB-Werkareal in Kleinhüningen eine Bohrung auf 5000 Meter Tiefe abgeteuft. Damit beginnt die bis Mitte 2007 dauernde Explorationsphase des Pilotprojekts zur umweltverträglichen Gewinnung von Energie aus Erd. Mit dem Start der ersten Tiefbohrung beginnt für das Basler Geothermieprojekt unter Federführung der Geopower Basel AG eine entscheidende Phase. Zum symbolischen Auftakt am Montag, 15. Mai 2006 übergab Regierungspräsidentin Barbara Schneider den ersten Bohrmeissel an das beauftragte Bohrunternehmen. Damit tritt das zukunftsweisende Projekt von der Planungs- in die Umsetzungsphase. In den kommenden Monaten wird nun die erste Bohrung auf 5000 Meter Tiefe abgeteuft. über diese Tiefbohrung eingepresstes Kaltwasser soll in den unterirdischen Klüften erhitzt und über weitere Tiefbohrungen an die Oberfläche zurückbefördert werden.

Dort wird die zur Erzeugung von Strom genutzt und vom bestehenden Fernnetz der IWB übernommen.

Die im Jahr 2001 erfolgte Sondierbohrung im Hinblick auf ein Geothermiekraftwerk in Basel stützte die Annahme, dass das kristalline Gestein in dieser Tiefe rund 200 Grad Celsius heiss ist.

Die vorgesehene Pilotanlage soll den Bedarf von 10'000 Haushalten mit Strom und von 2700 Haushalten mitdecken. Mit dem Projekt soll die Machbarkeit der Technologie geprüft werden. Die Entwicklung des Projektes erfolgt in zwei Teilschritten:

In der Explorationsphase bis 2007 soll das reservoir, also das unterirdische System der Klüfte im Gestein, schrittweise erschlossen und eine zweite Bohrung in dieses Reservoir abgeteuft werden.

Im Frühjahr 2007 sind erste Zirkulationstests mit eingepresstem Wasser vorgesehen.

Falls die Eignung zur wirtschaftlichen Energiegewinnung nachgewiesen werden kann, sollen in der Ausbauphase bis 2009 eine zusätzliche Bohrung ausgeführt und die oberirdischen Kraftwerkanlagen gebaut werden.

Basel wird damit weltweit der erste Standort sein, der das so genannte Hot-Fractured-Rock-Verfahren kommerziell für die Erzeugung von Strom undnutzt. Angesichts der knapper werdenden Energieressourcen und der stark steigenden Kosten, die mit der Nutzung anderer Energiequellen verbunden sind, fallen die Vorteile der Erdnutzung besonders ins Gewicht:

Es entstehen keine gesundheits- und umweltbelastenden Nebenprodukte wie Kohlendioxid oder Feinstaub, und die verfügbare Erdwärme ist praktisch unerschöpflich.

Die Gesamtkosten für das Geothermieprojekt betragen aufgrund der aktuellen Schätzung rund 108 Millionen Franken, plus 10 Millionen Franken für eine zusätzliche Erdgasturbine, die zu einer Leistungssteigerung und zur Verbesserung der Effizienz der Anlage beiträgt.

Über die Geopower Basel AG sind am Projekt neben den beiden Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft acht Energieunternehmen beteiligt:

IWB (Industrielle Werke Basel), Elektra Baselland (EBL), Axpo, Gasverbund Mittelland AG (GVM), ewz (Elektrizitätswerk der Stadt Zürich), Energiedienst AG, Azienda Elettrica Ticinese (AET) und Geothermal Explorers Ltd.

Lärm- und Erschütterungsmessung während der Bohrphase

Zum Schutz der Anwohnerinnen und Anwohner sind umfangreiche Massnahmen ergriffen worden. So wurden im Vorfeld in einem Baustellen-Umkreis von 100 Metern bei lärmemp-findlichen Räumen Schallschutzfenster eingebaut. Während der gesamten Bauzeit wird nun das Amt für Umwelt und Energie (AUE) Basel-Stadt die Lärm- und Erschütterungsimmissionen rund um die Uhr überwachen. Dazu wurde eine Messstation zur Aufzeichnung dieser Immissionen fest installiert.
Quelle: Text Geopower Basel AG, Mai 2006

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