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Eis- und Klimaforschung Antarktis |
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Eis- und Klimaforschung Antarktis TInormationen |
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West-Antarktis:
Immer weniger Eismasse |
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Der
Kontinent Antarktis verliert kontinuierlich an Eismasse |
Forscher
der Universität von Colorado (CU) in Boulder (USA) haben die Daten
von zwei Satelliten ausgewertet, welche die Erde umkreisen. Das Forschungsprogramm
ist Teil des "Gravity Recovery and Climate Experiment GRACE", wozu
auch das "GeoForschungsZentrum GFZ" in Potsdam (Deutschland) einen
wesentlichen Beitrag leistet.
Die
beiden GRACE-Satelliten wurden im Jahre 2002 gemeinsam von Deutschland
und der NASA (NASA Jet Propulsion Laboratory in Pasadena) in die
Erdumlaufbahn gebracht.
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Die
GRACE-Satelliten umkreisen die Erde 16mal am Tag.
Sie
befinden sich in einer Höhe von rund 515 km.
Die
immer gleichbleibende Entfernung zwischen beiden Satelliten beträgt
rund 220 km.
Sie
haben die Aufgabe, Schwankungen im Erdmagnetfeld zu messen. |
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Die Wissenschaftler
sind in der Lage die Entfernung zwischen den beiden GRACE-Satelliten auf
ein Mikron genau zu berechnen, was etwa dem 50.Teil des Dicke eines menschlichen
Haares entspricht.
Mit
diesen Positionsangaben und weiteren Daten lassen sich etwa die Eisdicke
und daraus die Eismasse eines Gebietes berechnen.
Die
CIRES-Forscher (CIRES = Cooperative Institute for Research in Environmental
Sciences) der CU in Boulder benutzten die Satelliten von GRACE für
ihre Messungen, welche von April 2002 bis April 2005 dauerte.
Die
letzte Studie des IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change),
welche im Jahre 2001 fertiggestellt wurde, vermutete, dass die Eismasse
in der Antarktis wegen zunehmender Niederschläge infolge der weltweiten
Klimaerwärmung zunehmen würde.
Die
Forschungsergebnisse der CU zeigen nun eine gegenteilige Tendenz. Der
Kontinent Antarktis verliert kontinuierlich an Eismasse, vor allem in der
West-Antarktis. Die verantwortliche Projektleiterin Isabella Velicogna
von der CU in Boulder weist darauf hin, dass die Gesamtmassenbilanz des
antarktischen Eises von lokalen Veränderungen im Innern des Kontinents
und an den Küstengebieten bestimmt wird. Die Veränderungen in
der Antarktis seien wahrscheinlich gute Indikatoren für den Klimawandel in der Antarktis, meint Isabella Velicogna.
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Das
Forschungsteam hat herausgefunden, dass der Antarktische Eisschild jährlich
152 Kubikkilometer Eis verliert. Zum Vergleich: Die Stadt Los Angeles
in Kalifornien (USA) benötigt jedes Jahr rund 4,2 km3 Frischwasser
in der städtischen Wasserversorgung. 1 Kubikkilometer hat 1 000 000
000 m3 oder 1 Milliarde Kubikmeter.
Die
schmelzenden Eismassen in der Antarktis liefern also jedes Jahr rund 152
Milliarden Tonnen Süsswasser in die Weltmeere. |
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Die
CIRES-Wissenschaftler rechnen vor, dass das jährliche abschmelzende
Eis den Meeresspiegel pro Jahr um etwa 0,2 mm bis 0,6 mm ansteigen lässt.
Bei
gleichbleibendem Abschmelzprozess in der Antarktis würde sich also
der Meeresspiegel in 20 Jahren um mindestens 4 cm bis 12 cm anheben.
Eine
Studie der CIRES-Forscher CU in Boulder aus dem Jahre 2004 zeigt auf, dass
die Gletscher auf der Antarktischen Halbinsel immer mehr Eisberge ins Meer
in Richtung Südamerika abstossen. Die durchschnittliche Lufttemperatur
hat sich auf der Antarktischen Halbinsel in den vergangenen 60 Jahren um
rund 2,5 ° C erhöht. In der gleichen Zeitperiode verlor das Schelfeis
entlang der Halbinsel rund 8,4 km3 Eismasse.
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Die
Antarktis ist der fünftgrösste Kontinent der Erde. Die Antarktis
ist doppelt so gross wie Australien un enthält etwa 70 Prozent der
gesamten Süsswasserreserven der Erde.
Etwa
90 Prozent von allen Eisvorkommen der Erde befinden sich in der Antarktis.
Der
Eisschild bedeckt etwa 98 Prozent des Kontinents. Der Eispanzer hat eine
durchschnittliche Dicke von 1980 m.
Das
bewegte Schelfeis vor dem antarktischen Festland macht etwa 11 Prozent
des Gesamtfläche von "Antarctica" aus. |
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Quelle:
University of Colorado at Boulder (USA), Mai 2006 |
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