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Nach
einem deutlichen Anstieg der Working-Poor -Quote in der ersten Hälfte
der 1990er-Jahre stabilisierte sich die Situation in der zweiten
Hälfte des Jahrzehnts, und zwischen 1999 und 2002 war sogar
eine positive Entwicklung zu verzeichnen.
2003
hingegen erhöhte sich der Anteil der armen Erwerbstätigen wieder
von 6,4% auf 7,4%. Betroffen waren
231'000 Working-Poor in 137'000 Haushalten mit insgesamt 513'000
Personen und 233'000 Kindern. |
Betrachtet
man den Anteil der Working-Poor im vergangenen Jahrzehnt, dann lässt
sich feststellen, dass die Entwicklung zumindest teilweise mit dem Verlauf
der Erwerbslosenquote zusammenhängt. Der Anteil armer Erwerbstätig
er scheint der Erwerbslosenquote mit einem Abstand von 2 bis 3 Jahren
zu folgen. Der Zusammenhang zwischen diesen beiden Grössen dürfte
daraus resultieren, dass ein Anstieg der Arbeitslosigkeit mit einem Wachstum
der Zahl prekärer Arbeitsverhältnisse einhergeht, wie dies
eine aktuelle Studie des Staatssekretariats für Wirtschaft (seco)
zeigt. Denn prekäre Arbeitsverhältnisse tragen zur Verarmung
von Erwerbstätigen bei. |
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Die
Quote von 7,4% entspricht dem Durchschnitt für alle Erwerb stätigen.
Gewisse Kategorien von Erwerbstätigen sind bei den Working-Poor
jedoch übervertreten. Dies gilt insbesondere für Erwerbstätige,
die in Einelternfamilien oder kinderreichen Familien leben (20,4% bzw.
20,5%). Auch die berufliche Stellung spielt eine wichtige Rolle:
Selbständigerw erbende sind häufiger arm (13,8%), insbesondere
solche ohne Angestellte (18,3%). |
Erwerbstätige
mit einem befristeten Arbeitsvertrag und Personen, die ihre Erwerbstätigkeit
nach einem Unterbruch wieder aufnehmen (15,9% bzw. 10,1%). Ausländische
Personen sind häufiger betroffen als Schweizer Staatsangehörige,
insbesondere Personen aus Nicht-EU-Ländern (EU15), die ein 2,5
Mal höheres Risiko aufweisen (19,9%). Schliesslich gehören auch Personen
ohne Ausbildung, bei denen die ausländische Wohnbevölkerung
übervertreten ist, häufiger zu den Working
Poor (18,5%). Insgesamt sind Erwerbstätige besonders häufig arm,
wenn sie:
Kinder
alleine erziehen (Einelternfamilie) und/oder eine kinderreiche Familie
haben;
aus einem Nicht-EU-Land kommen (EU15);
keine Ausbildung haben. |