Das Erdbeben vom 18. Oktober 1356 in Basel gilt nach heutigen Erkenntnssen als eines der stärksten in Mitteleuropa je aufgetretenen Beben. Dieses hatte schätzungsweise eine Intensität von mindestens IX. Etwa 300 Menschen, in anderen Quellen etwa 1000, fanden dabei ihren Tod, und die Stadt wurde fast vollständig zerstört. Das 14. Jahrhundert brachte der Stadt Basel einige der schrecklichsten Ereignisse ihrer Geschichte. Nach der Verfolgung der Juden und der Heimsuchung durch die Pest kam 1356 eine Katastrophe über die Stadt, die ihr Gesicht für immer verändern sollte - das grosse Erdbeben von Basel. Ohne Vorwarnung erschütterte am 18.Oktober 1356 gegen 16.00 Uhr ein erster Erdstoss die Stadt, stark genug im die Bevölkerung Basels in Aufregung zu versetzen. Kleinere Stösse folgten und die Bewohner flohen in der Folge, gemäss dem zeitgenössischen Chronisten Heinrich von Deissenhofen, auf die Felder ausserhalb der Stadtmauer. In der Umgebung des St.Alban-Klosters brach offenbar im Laufe des Nachmittags ein Brand aus, der sich unter den vielen Holzhäusern mit Schindeldächern rasch ausbreitete. Bis zum Abend hatte er auf die Stadt übergegriffen.
Stärkere Erdbeben in der Schweiz: Visp 1855, Basel 1356 Häufigkeit:
ca. 200 - 400 Jahre. Risiko bis 40% bei 80 Lebensjahren.
Das
Erdbeben in Kobe 1995 (JAP) entsprach etwa dem Erdbeben von Basel.
Laut
den Informationen des Schweizerischen Erdbebendienstes sind für Basel
folgende starke Erdbeben (Intensität grösser oder gleich VII, MSK-Skala)
mehr oder weniger sicher belegt:
Wie heftig ein solcher Bruch zu spüren ist, hängt mit der Stärke der Spannung, der Grösse der Bruchzone und der Distanz zur Erdoberfläche zusammen, in der sich das Erdbeben ereignet. Je schneller sich die Kontinentalplatten aufeinander zu bewegen, umso häufiger können sich starke Erdbeben ereignen.
Der Grossraum Freiburg muss mit Erdbeben der Stärke 6 auf der Richterskala rechnen. Ursache dafür ist eine geologische Störungszone in Stadtnähe. Dies zeigt eine neue Studie der Universität Freiburg. Die Stadt Freiburg ist nicht entlang der San-Andreas-Verwerfung gebaut - und doch ist sie vor Erdbeben nicht gefeit. In ihrer Doktorarbeit zeigt Naomi Vouillamoz, dass im Raum Freiburg Erschütterungen der Stärke 5 und höher auf der Richterskala durchaus möglich sind. Die Studie hat jedoch noch weitere interessante Aspekte: Einerseits ermöglicht sie eine präzisere Beurteilung der seismischen Risiken für das Atomkraftwerk Mühleberg. Andererseits wirft sie neues Licht auf das geothermische Potenzial der Region Freiburg. Seit Menschengedenken ist Freiburg erdbebensicher – es gibt keine Aufzeichnungen zu verheerenden Erschütterungen im Kanton. Seismische Aktivitäten sind jedoch tatsächlich schon vorgekommen, man muss sie nur auch spüren. Zwischen 2010 und 2013 registrierte Vouillamoz dank modernsten seismischen Analysengeräten über 300 seismische Ereignisse an der Erdoberfläche (bis rund 2km Tiefe). Diese Ereignisse zeugen von der Existenz einer aktiven Störungszone auf einer Fläche von 5-10 km. Eine geologische Struktur, die an Vuache bei Annecy erinnert. Diese hat 1996 mit einem Beben der Stärke 5.3 erhebliche Schäden angerichtet. Auswirkungen auf Kernenergie und Geothermie "Keine Panik", beschwichtigt Vouillamoz "Mühleberg sollte Erdbeben der Stärke 6 standhalten können". Nichtsdestotrotz ist die Schweiz ungenügend vorbereitet: "Seismische Standards wurden erst in den späten 80er-Jahren verabschiedet. Viele Gebäude sind nicht ausreichend für dieses Risiko gerüstet". Die Neuigkeiten zur Tiefengeothermie sind erfreulicher, geologische Klüfte sind ideal zur Wärmeübertragung. Der Nachteil ist aber, dass das Einspritzen von Flüssigkeit in offene Bruchzonen gewisse Risiken trägt. "Die dabei verursachten Erschütterungen werden von der Bevölkerung wahrgenommen, so schon in Basel und St. Gallen geschehen. Dort mussten sie die Geothermieprojekte abbrechen, weil die Kommunikation zwischen der Wissenschaft und der Bevölkerung nicht richtig funktioniert hat." Zur Erinnerung: in Freiburg wäre die blueFACTORY ein möglicher Standort für Tiefengeothermie. Originaltitel der Studie: "Microseismic characterisation of Fribourg area (Switzerland) by nanoseismic monitoring", Gewinner des CHGEOL Award 2015.
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