|
Wölfe in der Schweiz Konzepte |
|
|
Wildtiere Informationen |
|
|
Schweiz:
Konzept Wolf - Weiterentwicklung 2008 |
|
|
Konzept
Wolf Schweiz weiterentwickelt
|
|
In
Zukunft werden vermehrt auch Wölfinnen in die Schweiz einwandern.
Familienbildung und Fortpflanzung sind nur eine Frage der Zeit.
|
Wolf im Alpinen Zoo in Les Marécottes VS |
Um
für diese Phase gut vorbereitet zu sein und die Erfahrungen der letzten
Jahre zu berücksichtigen, wurde das Konzept Wolf Schweiz überarbeitet.
Das revidierte Konzept legt insbesondere Wert auf die Stärkung des
Herdenschutzes.
Seit
rund zehn Jahren wandern wieder Wölfe in die Schweiz ein. Die Mitte
des 19. Jahrhunderts ausgerottete und europaweit streng geschützte
Tierart besiedelt unser Land in Phasen. |
|
Nach der Einwanderung
einzelner Jungwölfe folgen nun Weibchen, womit die Fortpflanzung der
Wölfe in der Schweiz ein Thema wird.
Deswegen
musste das erste Wolfskonzept von Bund und Kantonen aus dem Jahr 2004 revidiert
werden. Das revidierte Konzept legt insbesondere Wert auf die Stärkung
des Herdenschutzes. Zudem erlaubt es, dem Schutz von sich bildenden Familienverbänden
besondere Beachtung zu schenken.
Das
neue Konzept |
|
Unter
Beizug der Arbeitsgruppe Grossraubtiere hat das Bundesamt
für Umwelt das Konzept Wolf Schweiz überarbeitet. Die wichtigsten
änderungen sind:
|
Um
den Herdenschutz weiter zu stärken, wurden in Anhängen zum Konzept
die Rollen und Abläufe klarer definiert. So wird neu definiert, was
zumutbare Herdenschutzmassnahmen sind. Auch die finanzielle und beratende
Hilfe des BAFU für Herdenschutzmassnahmen werden klar aufgeführt. |
|
Die
Anzahl gerissener Schafe, nach der ein Wolf zum Abschuss freigegeben werden
kann, wird nicht verändert. Allerdings werden in dieser Statistik
nur Tiere aus Herden gezählt, deren Besitzer die zumutbaren Herdenschutzmassnahmen
anwenden. |
|
Der
Abschuss von einzelnen, Schaden anrichtenden Wölfen soll nur in einem
Perimeter möglich sein, der sich nach dem aktuell vorhandenen Schadenpotential
ausrichtet. Auf verlassenen Alpen ist somit ein Abschuss künftig nicht
mehr möglich. |
|
Das
BAFU empfiehlt den Kantonen, den Abschuss eines Wolfs in Gebieten mit bekannter
Präsenz einer Wölfin während der Fortpflanzungszeit (April
bis Juli) und in den Bundeswildschutzgebieten generell zu unterlassen,
obwohl dies nach der heutigen Gesetzgebung möglich ist (Art. 12.2,
JSG). |
Nicht
verändert werden die Kriterien, die den Abschuss eines schadenstiftenden
Wolfs rechtfertigen.
Bis
Ende Juni 2007 können die Kantone sowie die nationalen Interessengruppen
zum revidierten Konzept Wolf Stellung nehmen.
Gut
funktionierender Herdenschutz
Eingeflossen
in das revidierte Wolfskonzept sind die Erfahrungen der letzten Jahre.
Das BAFU hat zusammen mit der landwirtschaftlichen Beratungsstelle AGRIDEA
Lausanne seit dem Auftauchen der ersten Wölfe basierend auf dem ersten
Wolfskonzept ein insgesamt gut funktionierendes Herdenschutzsystems für
das Kleinvieh aufgebaut. Die Schäden halten sich denn auch in Gebieten
mit etabliertem Herdenschutz in Grenzen. Zurzeit leben mindestens fünf
Wölfe in der Schweiz, drei Männchen und zwei Wölfinnen.
Wahrscheinlich sind es aber deutlich mehr, denn Wölfe können
relativ lange unbemerkt unter uns leben, ohne dass wir sie bemerken. In
den kommenden Jahren werden weitere Wölfe einwandern und es wird auch
in der Schweiz zur Fortpflanzung kommen.
Einwanderung
seit rund 10 Jahren
|
|
Der
Wolf wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in der Schweiz ausgerottet, überlebte
jedoch im benachbarten Italien. Seit gut einem Jahrzehnt stösst die
wachsende italienische Wolfspopulation in den westlichen Alpenraum und
somit auch in die Schweiz vor.
|
Wolf im Alpinen Zoo in Les Marécottes VS |
Besiedlung
in drei Phasen
Nach
Erfahrungen aus der Schweiz und dem benachbarten Ausland erfolgt die Wiederbesiedlung
einer Region durch den Wolf in drei Phasen. In einer ersten Phase wandern
vorwiegend junge männliche Wölfe ein, die auf der Suche nach
einem geeigneten Territorium weit umherziehen. Wo sie genug Nahrung finden,
werden sie sesshaft. In einer zweiten Phase wandern auch Wölfinnen
ein und es bilden sich Paare, die sich auch fortpflanzen. In einer dritten
Phase hat sich der Wolf flächig ausgebreitet und die regelmässige
Vermehrung führt zu Abwanderungen in neue Gebiete. |
|
Das
erste Konzept Wolf Schweiz
Als
Reaktion auf die Rückkehr des Wolfes in die Schweiz wurde 1996 die
Arbeitsgruppe Grossraubtiere einberufen, welche in den darauf folgenden
Jahren ein Konzept Wolf Schweiz ausarbeitete. In der Arbeitsgruppe Grossraubtiere
sind Vertreter des Bundes, der Kantone sowie verschiedener Interessensverbänden
aus der Landwirtschaft, der Jagd und des Naturschutzes vertreten. Im Jahre
2004 wurde das erste Konzept Wolf durch das damalige Bundesamt für
Umwelt, Wald und Landschaft BUWAL in Kraft gesetzt. Ziel des Konzeptes
war, Rahmenbedingungen zu schaffen, um Probleme zu minimieren, welche zwischen
Menschen mit ihren Aktivitäten und Bedürfnissen sowie der Anwesenheit
von Wölfen entstehen können.
|
Quelle:
Text Bundesamt für Umwelt BAFU,
März 2008 |
Konzept Wolf - Managementplan
|
|
Quelle: BAFU |
|
Konzept
Wolf 2010 |
Managementplan für den Wolf in der Schweiz |
vom 10. März 2008 - Stand 1. Mai 2010 |
|
304
KB PDF-File |
|
|
|
Neues
Konzept Wolf - eine Mogelpackung
|
|
Das
neue «Konzept Wolf Schweiz», welches das Bundesamt für
Umwelt am 11. März 2008 veröffentlicht hat, hält die Tür
für willkürliche Wolfstötungen weiterhin weit geöffnet
und verbessert den Schutz der Schafherden kaum. Das neue Konzept Wolf ist
nach Meinung von Pro Natura eine Mogelpackung. Es enthält nur minimale
Verbesserungen gegenüber dem alten Konzept.
|
Wolf im Alpinen Zoo in Les Marécottes VS |
Gemäss
geltendem Recht ist der Wolf eine streng geschützte Tierart. Abschüsse
sind per Gesetz nur in Ausnahmefällen, bei besonders Schaden stiftenden
Tieren erlaubt. Doch die Ausnahme ist in der Schweiz längst die Regel.
Die Schweiz hat eine der höchsten Wolfsabschussquoten Europas, sogar
höher als in den meisten Ländern, in denen der Wolf jagdbar ist.
An
dieser Misere wird auch das neue Konzept Wolf nichts ändern, welches
heute publiziert wurde. «Das neue Konzept Wolf ist eine Mogelpackung«,
meint Pro Natura Artenschutzexperte Urs Tester. Der Wolf werde damit weiterhin
nur auf dem Papier geschützt. |
|
Nur
minimale Verbesserungen
Die
Änderungen gegenüber dem alten Konzept Wolf aus dem Jahre 2004
sind minimal: Der Abschussperimeter muss dem Schadenspotential angepasst
werden. Auf Abschuss von Wölfen in Eidgenössischen Jagdbanngebieten
und den Abschuss von Weibchen während der Jungenaufzucht soll verzichtet
werden.
nach
oben
Weitere Informationen |
|
|