Wildtiere:
Der Bär in der Schweiz |
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Der
Bär ist zurück: Problembär "JJ3" |
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Bündner
Bär JJ3 in Bedrängnis - Brunos Bruder an den Kragen? |
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Bündner
Bär JJ3 in Bedrängnis: WWF fordert besseren Schutz der letzten
Alpenbären |
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Beim
im Österreichisch-bayerischen Grenzgebiet herumwandernden Braunbären
hFast zwei Jahre nachdem JJ1 alias Bruno in Bayern erschossen wurde, droht
seinem Bruder JJ3 nun in der Schweiz das gleiche Schicksal. Der 1,5 jährige
Bär, Teil des EU-Projekts "Life Ursus" im italienischen Trentino,
wanderte im Juni 2007 auf der Suche nach neuen Habitaten über die
Grenze ins Bündner Land ein. Dies könnte ihm nach seiner Winterruhe
nun zum Verhängnis werden. Die Behörden des Kantons kündigten
an, bei einem Auftauchen des Bären in Siedlungsgebieten sofort scharf
zu schiessen. |
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"Angesichts
der äusserst prekären Situation der Alpenbären zählt
jedes Individuum", mahnt Bärenexperte Christoph Walder vom WWF Österreich.
Statt allzu vorschnell an Abschuss zu denken, sollten die Graubündner
Behörden ihre Verantwortung für die Rückkehr der alpenweit
bedrohten Art stärker wahrzunehmen, und die Vergrämungsmassnahmen
fortsetzen, appelliert der WWF.
Der
Bär JJ3 gelangte im September 2007 zu lokaler Berühmtheit, als
er sich im Gebiet der Lenzerheide an ungeschützten Abfallkübeln
und Bienenstöcken zu schaffen machte. Die Aktivitäten des Jungbären
stellten jedoch niemals eine Gefahr für den Menschen dar und konnten
mittels einer Halsband-Besenderung des Bären auch permanent überwacht
werden. Nach einigen Vergrämungsmassnahmen zog sich das Wildtier in
die Berge und Ende November schliesslich zur Winterruhe zurück. Dieser
Tage scheint JJ3 - gemäss einer Auskunft des Amtes für Jagd und
Fischerei des Kantons Graubünden - seinen Winterschlaf unterbrochen
zu haben. Er wurde in der Nähe des Albulapasses gesehen. Bei einem
erneuten Schlechtwettereinbruch könnte er sich nochmals für einige
Wochen in seine Höhle zurückziehen.
Bereits
im Dezember vergangenen Jahres erklärte Regierungsrat Stefan Engler,
dass JJ3 abgeschossen würde, wenn er sich erneut Wohngebieten nähern
sollte. Joanna Schoenenberger vom WWF Schweiz ist besorgt über diese
"Galgenfrist" für JJ3. "Die Probleme des letzten Sommers rechtfertigen
noch lange keinen Abschuss - JJ3 ist kein Risikobär!", erklärt
die Wildtierexpertin.
Der
Schweizer Managementplan sieht für den Umgang mit Schadbären
eine Reihe von Umerziehungsmassnahmen vor; gemäss dieses Konzeptes
darf JJ3 nicht abgeschossen werden.
Die
vom Kanton durchgeführten Vergrämungsmassnahmen an JJ3 haben
sich bewährt - der Bär hat sich in die Berge zurückgezogen.
Doch sie müssten heuer mehrfach wiederholt werden, um nachhaltig Erfolg
zu haben. "Es zahlt sich aus, sich Zeit zu nehmen und die Vergrämungsmassnahmen
fortzusetzen!" ist Schoenenberger überzeugt. "Die Erfahrungen im Umgang
mit JJ3 sind letztlich nicht nur für die Schweiz, sondern für
alle Alpenländer die Bären beherbergen von grosser Bedeutung."
Auch
die Menschen müssten im Umgang mit dem Wildtier Bär umdenken.
Schliesslich seien die Fehlprägungen von Bären in den allermeisten
Fällen darauf zurückzuführen, dass sie angelockt und gefüttert
wurden, und so ihre natürliche Scheu vor den Menschen verlieren.
Weiterführende
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