Meere und Küsten in Europa - Nordsee |
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Offshore-Windpark RIFFGAT |
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Erste Windkraftanlage steht in der Nordsee
Seit Anfang Mai 2013 ragt die erste von insgesamt 30 Windkraftanlagen für den derzeit von EWE errichteten Offshore-Windpark "Riffgat" aus der Nordsee: "Weitere sieben Anlagen sind bereits an Bord des Spezialschiffes, so dass Riffgat jetzt sehr zügig weiter wachsen wird", freut sich Dr. Torsten Köhne, EWE-Vorstand für Erzeugung. Geplant sei, den Windpark bis Sommer fertig zu errichten. "Wenn alles weiter so gut läuft, wird Riffgat Deutschlands erster vollständig errichteter kommerzieller Windpark in der Nordsee sein", kündigte Köhne an.
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Nach dem Baubeginn im vergangenen Juni hatte das Projektteam zunächst alle Fundamente für die Windkraftanlagen auf See errichtet und die Verkabelung innerhalb des Parks fertiggestellt. Im Februar war dann das Umspannwerk im Herzen des Windparks installiert worden. Nun ist alles für die Windkraftanlagen bereit, die in den vergangenen Monaten von Siemens im dänischen Aalborg und Brande gefertigt wurden. Auf das Errichterschiff "Bold Tern" der norwegischen Reederei "Fred Olsen Windcarrier" werden die Turmsegmente, Gondeln und Rotorblätter in Esbjerg verladen, von dort aus geht es dann Richtung Borkum Riffgat.
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Insgesamt vier Mal wird das Schiff in den kommenden Wochen pendeln, bis alle Anlagen an ihrem Bestimmungsort installiert sind.
Gesamthöhe der Windkraftanlagen beträgt 150 Meter
Bei den Windkraftanlagen handelt es sich um das Modell SWT-3.6-120 von Siemens. Jede der 30 Windkraftanlagen hat eine Leistung von 3,6 Megawatt bei einem Rotordurchmesser von 120 Metern. Die Nabenhöhe beträgt 90 Meter und entspricht damit der Höhe des Bremer Doms, die Gesamthöhe der Anlage beträgt von der Wasseroberfläche bis zur oberen Rotorblattspitze 150 Meter.
Das Herzstück der Offshore-Windpark "Riffgat"
Der von EWE errichtete Offshore-Windpark "Riffgat" hat ein Herzstück: das 2'035 Tonnen schwere Umspannwerk vor der Küste Borkums.
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Die in den Niederlanden gefertigte Stahlkonstruktion war dazu zunächst auf einem Ponton in den Containerhafen Rotterdam geschleppt und dort auf das Schwerlastkranschiff "Oleg Strashnov" verladen worden. Nach Ankunft im Riffgat-Baufeld nahm der Kran des Spezialschiffes die Plattform an den Haken und setzte sie punktgenau auf der Jacket-Unterkonstruktion ab. Diese war bereits im vergangenen Herbst in der Nordsee verankert worden
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Das 38 Meter lange, 34 Meter breite und 16,5 Meter hohe Umspannwerk umfasst neben dem Hauptdeck mit der Umspanntechnik u.a. auch ein Kabeldeck sowie ein Oberdeck mit aufgesetzter Helikopter-Landefläche. Die Unterseite der Plattform liegt 19,5 Meter über der Wasseroberfläche, auf dem Helikopterdeck befindet man sich in 36 Metern Höhe "Die 30 Windkraftanlagen des Parks werden später Ihre Leistung von insgesamt 108 Megawatt Richtung Umspannwerk leiten. Dieses hat dann die Funktion, die mit einer Spannung von 33 Kilovolt ankommende Leistung auf 155 Kilovolt Hochspannung zu transformieren, um eine verlustarme Übertragung dieser Leistung über ca. 70 Kilometer Exportkabel in das Übertragungsnetz an Land einzuspeisen", erläuterte Andree Reiners, Teilprojektleiter für das Umspannwerk.
Offshore-Windpark RIFFGAT |
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Unter dem Namen "Riffgat" entstand ab Mai 2012 vor der Küste Borkums ein Offshore-Windpark mit einer Kapazität von 108 Megawatt. Nach Fertigstellung im Sommer 2013 werden die insgesamt 30 Windkraftanlagen der 3,6 Megawatt-Klasse rund 120'000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgen.
Das Projekt wird realisiert von der Offshore-Windpark RIFFGAT GmbH & Co. KG, einer gemeinsamen Gesellschaft der EWE ENERGIE AG (90 Prozent) und der ENOVA Energiesysteme GmbH & Co KG (10 Prozent).
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Lage des Offshore-Windparks "Riffgat"
Das Projektgebiet befindet sich rund 15 Kilometer nordwestlich der Insel Borkum in der Nordsee und damit innerhalb der niedersächsischen Zwölf-Seemeilen-Zone. Es wird im Osten durch den Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer, im Südosten durch die 10-km-Abstandslinie zur Insel Borkum und im Süden und Norden durch den 2-Seemeilen-Abstand zur Westerems sowie im Westen durch die deutsch-niederländische Grenze umschlossen.
Durch den küstennahen Standort ist das Projektgebiet von den verschiedenen Häfen der Umgebung gut zu erreichen:
Von Borkum aus sind es 25 Kilometer, von Eemshaven 36 km und von Emden 65 km. Dies bietet insbesondere für die geplante Weiterentwicklung technischer Systeme klare Vorteile. Der Name des Windparks ist dem benachbarten, historischen Seegebiet "Riffgat" entlehnt und bedeutet so viel wie "Tor zum (Borkum-)Riff".
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Darüber hinaus ist "Riffgat" der einzige Windpark in der Nordsee, der in Zeiten eines starken öffentlichen Interesses an der Energieversorgung der Zukunft für interessierte Touristen und Segler in vertretbarer Zeit erreichbar ist. Das direkte Befahren des Projektgebietes ist dabei aus Sicherheitsgründen zwar nicht erlaubt, der Schiffsverkehr darf sich jedoch bis auf einen Sicherheitsabstand von 500 Meter annähern.
Die Anlagen werden auf einer Fläche von rund sechs Quadratkilometern (km2) entstehen, welche von der bereits erwähnten 500 Meter breiten Sicherheitszone umgeben ist. |
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Die Gesamtfläche inklusive der Sicher-heitszone beträgt damit 13,2 km2, die Wassertiefe innerhalb des Gebietes variiert zwischen 18 und 23 Metern.
Der Abstand zwischen den drei Reihen, in denen die Windkraftanlagen angeordnet werden, beträgt 600 Meter. Zwischen den einzelnen Windkraftanlagen einer Reihe ist ein Abstand von jeweils 554 Metern vorgesehen.
Tourismus
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Borkum-Touristen werden Riffgat am Horizont mit blossem Auge erkennen können - als Faustregel kann hier gelten, dass die Windkraftanlagen vom Strand aus betrachtet ungefähr die Höhe des Daumennagels am ausgestreckten Arm haben werden. Aufgrund der Lage des Windparks ist weder im Sommer noch im Winter die freie Sicht auf den Sonnen-untergang am Strand durch die Anlagen beeinträchtigt.
Mit der Nähe zur Insel ist Riffgat der einzige deutsche Offshore-Windpark, der mit bzw. von Touristen in einer vertretbaren Zeit und mit angemessenem Aufwand erreicht werden kann. Laut Sicherheitsbestimmungen dürfen sich Schiffe dem Areal des Windparks bis auf 500 Meter nähern, so dass Ausflugsfahrten zum "Windpark-Watching" insbesondere in Zeit eines grossen gesellschaftlichen Interesses an der Energiewende in Deutschland denkbar sind. |
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Auch Hobby-Segler können den Windpark mit ihren Schiffen von Borkum aus gut erreichen.
Riffgat auf Borkum
Während der Bauphase wird das Riffgat-Team auf Borkum neben Hallen und Freifläche zum Lagern von Material auch Büroräume und Unterkünfte für rund 20 Mitarbeiter inklusive Verpflegung benötigen. Das Team wird zu diesem Zweck ein Containerdorf an der Ostkaje des Hafen-beckens beziehen und so stets in unmittelbarer Nähe des Schwimmpiers Nr. 6 sein, von dem aus die Schiffe Richtung Baufeld starten. Auf Borkum wird dann auch ein Helikopter für das Projekt stationiert sein. Hinzu kommen ab April 2013 rund 60 Mitarbeiter der beauftragten Firmen Siemens, Nexans und Tennet. In der Betriebsphase werden zudem an rund 60 bis 75 Tagen im Jahr Servicekräfte auf der Insel untergebracht.
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