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Schweizer Jugend Suchtmittel |
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Schweizer Jugend |
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Genuss
von Risiko-Substanzen |
Studie
der Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
2007
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Schweizer
Jugendliche greifen weniger häufig zu Alkohol, Tabak und Cannabis |
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Bern,
Juni 2008
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Die
neuste Schweizerische Schülerstudie zeigt: Jugendliche trinken, rauchen
und kiffen heute weniger als vor vier Jahren. Alkohol bleibt aber das Problem
Nummer 1. Bedenklich ist die Entwicklung bei jener Minderheit von Jugendlichen,
die Schlafmittel sowie illegale Drogen wie Kokain oder Halluzinogene gebrauchen.
Im 2007 führte die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und
andere Drogenprobleme (SFA) die Erhebung im Rahmen der europäischen
Schülerbefragung zum Substanzgebrauch erneut durch. |
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Zusammen
mit über 40 europäischen Ländern nahm die Schweiz im 2007
zum zweiten Mal an der Erhebung unter 13- bis 16-jährigen Schülern
und Schülerinnen teil. Die ESPAD-Studie (The European School Survey
Project on Alcohol and Other Drugs) wird vom Europäischen Rat unterstützt
und wurde 1995 erstmals in 26 Ländern Europas durchgeführt. Im
Fokus der alle vier Jahre stattfindenden Befragung stehen der Konsum sowie
die Einstellungen zu Alkohol, Tabak und anderen Drogen im Jugendalter.
Im 2007 haben über 7500 Schweizer Schüler und Schülerinnen
der 8., 9. und 10. Klasse den Fragebogen freiwillig und anonym ausgefüllt.
Die für die Schweiz erneut von der SFA durchgeführte Studie ist
repräsentativ.
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Alkoholkonsum
auf hohem Niveau rückläufig |
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Der
problematische Alkoholkonsum bei Jugendlichen zeigt sich bei einzelnen
Trinkgelegenheiten, wo meist sehr viel konsumiert wird. Mit fünf Gläsern
Alkohol oder mehr bei einer Gelegenheit mindestens drei Mal im Monat definiert
die ESPAD-Studie einen besonders problematischen Konsum. 14 % der Knaben
im Alter von 15 Jahren wiesen im 2007 dieses Trinkverhalten auf, bei den
gleichaltrigen Mädchen waren es fast 8 %. Im 2003 lagen die Werte
bei knapp 20 % bzw. 11 %. |
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In
Anbetracht des Risikoverhaltens bleiben die Zahlen Besorgnis erregend hoch.
"Körperliche Auseinandersetzungen, Unfälle, Probleme mit der
Polizei, Notfallaufnahmen oder ungeschützter Geschlechtsverkehr können
die Folgen sein", erklärt der Leiter der Schülerstudie, Gerhard
Gmel. Mehr als 60 % der 15-jährigen rauschtrinkenden Jungen und über
40 % der Mädchen gaben an, im Vorjahr zumindest eine dieser Konsequenzen
erlebt zu haben. Im Vergleich dazu sind bei den Jungen, die das Rauschtrinken
meiden, knapp 20 % von alkoholbedingten Folgen betroffen; bei den Mädchen
sind es etwas mehr als 10 %.
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Jungen
zeigen eine starke Vorliebe für Bier: Der Gerstensaft macht bei 15-Jährigen
mehr als 40 % des Gesamtkonsums aus, fast den gleichen Anteil nehmen Alcopops,
das heisst Mischgetränke mit Spirituosen, sowie weitere hochprozentige
Alkoholika ein. Bei den Mädchen machen Alcopops, Spirituosen und selbst
gefertigte Mischgetränke mehr als die Hälfte des Gesamtkonsums
aus; nur knapp ein Viertel nimmt Bier ein. Verglichen mit dem Jahr 2003
haben trinkfertige Alcopops stark an Bedeutung verloren. Gleichzeitig scheinen
Jugendliche die Drinks heute eher selbst zu mischen. |
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Interessant
sind die Aussagen der Jugendlichen über den Erwerb von Alkohol zum
Eigengebrauch: Sie trinken alkoholische Getränke häufiger im
Restaurant oder in einer Bar als nach dem Kauf im Laden. Eine Ausnahme
bilden hier 15-jährige rauschtrinkende Jungen. Sie gaben an, die Getränke
häufiger im Detailhandel zu beziehen. Laut Gesetz dürfte Jugendlichen
in diesem Alter noch gar kein Alkohol abgegeben werden.
Mehrere
Gründe bestimmen die Konsumentwicklung
Das
Rauschtrinken wurde in den letzten Jahren intensiv und öffentlich
diskutiert. Die SFA geht davon aus, dass das Problembewusstsein bei Eltern,
Lehrkräften und Jugendlichen gestiegen ist. Entwarnung ist aber nicht
angezeigt: Alkohol ist unter den verschiedenen Substanzen nach wie vor
das Problem Nummer 1. "Und alkoholische Getränke sind fast jederzeit
günstig zu kaufen. Gerade das Bier ist heute zu billig", stellt Michel
Graf, Direktor der SFA, fest. Auf gesellschaftlicher Ebene geht es darum,
den Jugendschutz, namentlich die Abgabebestimmungen noch konsequenter durchzusetzen.
Auch die Preisgestaltung und Werbebeschränkungen beeinflussen das
Konsumverhalten der Jugendlichen.
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Konsumrückgang
beim Tabak |
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Fast
30 % der 15-Jährigen gaben an, im Monat vor der Befragung geraucht
zu haben, wobei Jungen häufiger zum Glimmstängel greifen als
Mädchen. Im Jahr 2003 waren es 34 %. Die positive Entwicklung darf
nicht darüber hinwegtäuschen, dass Heranwachsende Zigaretten
früh ausprobieren: 38 % der 13-Jährigen haben schon geraucht.
Studien zeigen, dass bereits wenige Konsumgelegenheiten zu späterem
Dauerkonsum führen können.
Die
Erhöhung der Zigarettenpreise hat wohl zum rückläufigen
Trend beigetragen. Zudem ist es heute normal, in öffentlichen Räumen
nicht zu rauchen. Gleichzeitig führten mehrere Kantone in jüngster
Zeit ein gesetzliches Abgabealter für Tabakprodukte ein. Hier fordert
die SFA eine national einheitliche Regelung, welche die Abgabe ab 18 Jahren
vorsieht.
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Cannabis
verliert an Attraktivität |
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Jeder
fünfte Junge im Alter von 15 Jahren hat im Monat vor der Befragung
Cannabis geraucht. Dieser Wert war im 2003 um 3 % höher. Bei den Mädchen
sank der Wert von 17 % auf 12 % im 2007.
"Das
Bewusstsein für die gesundheitlichen Risiken ist heute grösser
und durch die politische Diskussion über die Cannabisfrage ist allen
klar, dass der Konsum sanktioniert wird", fasst Michel Graf zusammen. Die
SFA geht davon aus, dass die zunehmenden Rauchverbote in öffentlichen
Räumen das Kiffen vermutlich ebenfalls hemmen.
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Entwicklung
bei anderen psychoaktiven Substanzen betrifft Minderheit |
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Der
problematische Alkoholkonsum bei Jugendlichen zeigt sich bei einzelnen
Trinkgelegenheiten, wo meist sehr viel konsumiert wird. Mit fünf Gläsern
Alkohol oder mehr bei einer Gelegenheit mindestens drei Mal im Monat definiert
die ESPAD-Studie einen besonders problematischen Konsum. 14 % der Knaben
im Alter von 15 Jahren wiesen im 2007 dieses Trinkverhalten auf, bei den
gleichaltrigen Mädchen waren es fast 8 %. Im 2003 lagen die Werte
bei knapp 20 % bzw. 11 %. |
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Wo
die Prävention ansetzt |
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Die
Mehrheit der Jugendlichen hat keine Probleme mit Alkohol oder anderen Substanzen
und die jüngste Entwicklung ist insgesamt positiv. "Sie darf aber
nicht darüber hinwegtäuschen, dass immer noch zu viele Jugendliche
trinken, rauchen oder kiffen", erklärt der SFA-Direktor. Ob die aktuelle
Trendwende anhält, ist ungewiss.
Für
die Prävention steht jene Minderheit von Jugendlichen mit einem problematischen
Konsum im Zentrum. Wichtig ist die Früherkennung gefährdeter
Mädchen und Jungen. "Hier braucht es einen spezifischen Behandlungsansatz,
der neue Konsumformen und das soziale Umfeld der Betroffenen einbezieht",
erläutert Michel Graf. Eine Intervention sollte gemäss SFA-Direktor
vermehrt auch dann einsetzen, wenn Jugendliche wegen einer Alkoholvergiftung
im Spital landen. Gleichzeitig müssen Schule und Familie für
die Risiken sensibilisiert und Familien in ihrer Erziehungsaufgabe unterstützt
werden. Mit ihren Präventionsprojekten, der Sensibilisierung der Bevölkerung
sowie der Politikerinnen und Politiker wird sich die SFA weiterhin engagieren.
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ESPAD-Schülerstudie |
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ESPAD-Schülerstudie
Konsumentwicklung
bei Jugendlichen im Detail zu analysieren. Um den Substanzgebrauch besser
zu verstehen und neue Erkenntnisse für die Prävention zu gewinnen,
müssen die individuelle Lebenssituation wie das soziale Umfeld oder
die Beziehungen zu Eltern oder Gleichaltrigen näher angeschaut werden.
Die
SFA in Kürze
Für
die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme
(SFA) steht der Schutz der Gesundheit im Zentrum. Die SFA will Probleme
verhüten oder vermindern, die aus dem Konsum von Alkohol und anderen
psychoaktiven Substanzen hervorgehen. Die SFA konzipiert und realisiert
Präventionsprojekte, engagiert sich in der Gesundheitspolitik und
der psychosozialen Forschung. Die SFA ist eine private, parteipolitisch
unabhängige Organisation mit gemeinnützigem Zweck.
Quelle:
Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere Drogenprobleme 2008 |
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