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Schweiz Jugend - Jugendgewalt |
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Schweiz Jugend - Jugendgewalt |
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Jugendgewalt
in der Schweiz: Ausmass, Ursachen, Massnahmen |
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Massnahmenpaket
gegen die Jugendgewalt
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Mit
einem Massnahmenpaket will das Eidg. Justiz- und Polizeidepartement (EJPD)
einen Beitrag leisten, um in seinem Zuständigkeitsbereich gezielt
und koordiniert gegen die Jugendgewalt vorzugehen. Der entsprechende Bericht
ist am Freitag den interessierten Kreisen zur Stellungnahme geschickt worden.
Nach der überarbeitung des Berichts im Lichte der Stellungnahmen werden
die zuständigen Bundesämter des EJPD die vorgeschlagenen Massnahmen
umsetzen.
Die
schweren Straftaten von Jugendlichen, wie sie in den letzten Monaten vorgekommen
sind, haben die Bevölkerung erschüttert. Der Vorsteher des Eidg.
Justiz- und Polizeidepartements (EJPD), Bundesrat Christoph Blocher, hat
das Phänomen Jugendgewalt näher untersuchen lassen. Er führte
zu diesem Zweck zwei Brainstormings mit Fachleuten durch und beauftragte
verschiedene Amtsstellen mit weiteren Abklärungen. Die Ergebnisse
wurden in einem Bericht zusammengefasst, der das Ausmass und die Ursachen
der Jugendgewalt untersucht und konkrete Massnahmen vorschlägt.
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Problem
ernst nehmen |
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Die
bestehenden Anzeige- und Urteilsstatistiken erlauben keinen genauen Aufschluss
über das Ausmass der Jugendgewalt, da sie das Dunkelfeld der Kriminalität
nicht erfassen. Immerhin legen die Statistiken den Schluss nahe, dass die
Gewaltbereitschaft Jugendlicher in den letzten Jahren deutlich angestiegen
ist: So lässt sich der Polizeilichen Kriminalstatistik entnehmen,
dass von 1999 bis 2006 die Anzahl der wegen bestimmter Gewaltdelikte ermittelten
minderjährigen Täter kontinuierlich und markant zugenommen hat
(Körperverletzung: Zunahme von 760 auf 1525; Drohung: Zunahme von
405 auf 869). |
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Auch
die Anzahl der Jugendstrafurteile wegen Gewaltdelikten hat im gleichen
Zeitraum von 1241 auf 2268 Verurteilungen massiv zugenommen (einfache Körperverletzung:
Zunahme von 288 auf 638; Drohung: Zunahme von 148 auf 317). Die Praktiker
gehen einhellig davon aus, dass die schwere Jugendgewalt zugenommen hat.
Das Problem darf nicht verharmlost werden: Jugendgewalt besteht in einem
Ausmass, das bei weiten Teilen der Bevölkerung ängste hervorruft.
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Die
Ursachen der Jugendgewalt sind vielfältig; zahlreiche Faktoren erhöhen
das Risiko von Gewaltausbrüchen. Dazu gehören die mangelnde elterliche
Aufsicht, ein inkonsequenter Erziehungsstil, schulische Probleme, die Zugehörigkeit
zu einer gewalttätigen Clique, soziale Benachteilung, der kulturelle
Hintergrund oder die ungenügende Integration ausländischer Jugendlicher.
Noch nicht abschliessend geklärt ist der Einfluss von Gewalt- und
Pornovideos auf das Gewaltverhalten Jugendlicher. |
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2006:
Mehr Anzeigen gegen Minderjährige
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Der
Anteil der angezeigten Minderjährigen an der Gesamtzahl (19,8 %) der
tatverdächtigen Personen ist gegenüber dem Vorjahr (2005:17,9
%) leicht angestiegen. Bei praktisch allen Deliktsbereichen konnten im
Jahr 2006 mehr Anzeigen gegen Minderjährige festgestellt werden.
49,4
% der Tatverdächtigen waren ausländische Staatsbürgerinnen
und Staatsbürger, was im Vergleich zu den Vorjahren einem Rückgang
entspricht. Von den ausländischen Tatverdächtigen hatten 79,8
% eine Kontaktadresse in der Schweiz.
Zunahmen
sind vor allem bei Gewaltdelikten und den Delikten gegen die Freiheit zu
verzeichnen. Vor allem bei den angezeigten Körperverletzungen setzt
sich der Anstieg bei den Anzeigen ungebrochen fort ( (+14,5 %), gefolgt
von Nötigung (+11 %), Freiheitsberaubung und Entführung (+10,1
%), Drohungen (+8,6 %) und Gewalt und Drohungen gegen Behörden und
Beamte (+7,3 %).
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Die
Erkenntnisse der Studie legen nahe, dass die Konzentration auf Projekte
mit der spezifischen Zielgruppe «ausländische Jugendliche»
verkürzt ist. Die Autoren zeigen, dass die Prävention von Gewalt
bei Jugendlichen mit einem Migrationshintergrund keine grundsätzlich
anderen Massnahmen erfordert als bei Schweizer Jugendlichen. Die erfolgreiche
Umsetzung von Projekten, die sich nicht ausschliesslich auf diese Altergruppe
konzentrieren sollte, erfordert allerdings vertiefte überlegungen,
wie sozio-ökonomische, aber auch sprachlich und bezüglich unterschiedlicher
Wertsysteme bedingte Schranken überwunden werden können.
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Auf
die Zuständigkeit des EJPD beschränkt |
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Der
Jugendgewalt lässt sich nur wirksam begegnen, wenn die zuständigen
Behörden und die Privaten gemeinsam geeignete Massnahmen treffen.
Zudem ist eine Kombination von präventiven und repressiven Massnahmen
erforderlich. Die im Bericht vorgeschlagenen Massnahmen betreffen in erster
Linie die Arbeit von Polizeibehörden, Strafverfolgungs- und Strafvollzugsbehörden
sowie von Migrationsbehörden. |
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Diese
Beschränkung ergibt sich aus der Zuständigkeit des EJPD in den
Bereichen Integration und Sicherheit. Für die Umsetzung der Massnahmen
ist jeweils das Bundesamt für Justiz, das Bundesamt für Migration
oder das Bundesamt für Polizei verantwortlich.
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Sofortmassnahmen |
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Als
Sofortmassnahmen sind vorgesehen:
Die Praxis der Kantone bei der Wegweisung straffälliger Ausländer wird konsequenter und nachvollziehbar. Damit signalisieren die Behörden
klar, welches die aufenthaltsrechtlichen Konsequenzen von strafbaren Handlungen
sind. |
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Die Überprüfung der Einbürgerungsvoraussetzungen werden durch verbindliche Richtlinien sowie durch die Institutionalisierung
des Meinungs- und Erfahrungsaustausch unter den beteiligten Behörden
verbessert.
Da relativ wenige Jugendliche für viele Delikte verantwortlich sind,
werden diese Intensivtäter besonders unter die Lupe genommen. Eine gesamtschweizerische
Lage- und Problemanalyse dient als Frühwarnsystem und ermöglicht
es, die geeigneten Massnahmen zu ergreifen.
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mittelfristige
Massnahmen |
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Als
mittelfristige Massnahmen sind vorgesehen:
Im Rahmen der Vereinheitlichung der Jugendstrafprozessordnung werden verschiedene
Regelungen überprüft, um die Jugend-Strafverfahren zu beschleunigen.
Eine kürzere Verfahrensdauer ermöglicht es, jugendliche Straftäter
rasch und konsequent zu sanktionieren. |
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Strafverfahren,
Strafvollzug und ausländerrechtliche Verfahren werden besser koordiniert,
damit Doppelspurigkeiten und widersprüchliche Ergebnisse vermieden
werden können.
Die Erstellung einer Strafvollzugsstatistik erlaubt Rückschlüsse,
wie wirksam Strafen und Massnahmen sind.
Einbürgerungsbehörden erhalten einen besseren Zugang zu Informationen über die Integration
von Gesuchstellern.
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langfristige
Massnahmen |
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Quelle:
Eidgenössisches Justiz- und Polizeidepartement EJPD, Bundesamt für
Justiz BJ, Juni 2007 |
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Jugendgewalt
in der Schweiz 2006: Grafiken |
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Quelle: Bundesamt
für Justiz BJ, Juni 2007 |
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Probleme
haben keine Nationalität: Stellungnahme der EKA (Auszug) |
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Die
jüngsten Vorschläge zur Bekämpfung von Kriminalität
und "Missbrauch" des Sozialversicherungssystems erfüllen die Eidgenössische
Ausländerkommission EKA mit Besorgnis. Sie richten sich gegen Ausländerinnen
und Ausländer und fördern fremdenfeindliche Tendenzen. ...
... Die
Ausweisung für alle Verbrecher wäre eine Scheinlösung, die
einseitig eine Bevölkerungsgruppe in schlechtes Licht rückt,
aber keinen Beitrag zur Verbrechensbekämpfung leistet. In Integration
zu investieren, bringt mehr, als Repression zu verstärken.
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Quelle:
Eidgenössische Ausländerkommission EKA 2007 |
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Schweiz:
Jugendgewalt - Dokumentation |
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Bericht |
Jugendgewalt
in der Schweiz
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Eidgenössischen
Justiz- und Polizeidepartement EJPD |
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Informationen
zu Gewaltthemen |
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Links |
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Externe
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BJ |
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