Jugendliche in Schwierigkeiten
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Junge Erwachsene: Wachsendes Armutsrisiko 2006
Junge Erwachsene: Ausbildungs- und Arbeitslosigkeit
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Sozialpolitik
Wachsendes Armutsrisiko für junge Erwachsene

Trotz ausgezeichneter Wirtschaftslage bleibt die Anzahl Jugendlicher und junger Erwachsener in der Sozialhilfe weiter hoch.

Mit 3,9 Prozent weist die Alterskategorie der 18- bis 25-jährigen nach jener der Kinder die höchste Sozialhilfe-Quote aller Altersklassen auf. In den Städten ist rund einer von fünfzehn Jugendlichen auf Sozialhilfe angewiesen. Dies deutet auf ein strukturelles Armutsrisiko hin, das nicht zuletzt deshalb gravierend ist, weil ein verfehlter Berufseinstieg nicht selten Folgen für das ganze Leben hat und während Jahrzehnten hohe soziale Kosten für die Sozialhilfe und später die Invalidenversicherung nach sich ziehen kann.

Die Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe SKOS hat deshalb an ihrer heutigen Medienkonferenz die Bekämpfung der Ausbildungs- und Arbeitslosigkeit als vordringliche sozialpolitische Aufgabe bezeichnet. Ihr Präsident, Walter Schmid, führte aus, dass die Sozialhilfe selber oft machtlos sei, weil sie vielfach erst zum Zug komme, wenn schon sehr Vieles schief gelaufen sei. Wer zwischen obligatorischen Schulabschluss und dem zwanzigsten Altersjahr weder etwas gearbeitet noch etwas gelernt habe, habe schlechte Prognosen. Die Jugendlichen hätten dann schon oft einen Parcours von Misserfolgen und Ablehnung durchlaufen. Auch seien die Hilfsmöglichkeiten der Sozialhilfe bei Jugendlichen und junge Erwachsenen nur beschränkt wirksam.


Die SKOS verlangt deshalb in einem Grundsatzpapier eine umfassende Strategie zur Bekämpfung des Armutsrisikos bei jungen Erwachsenen. Sie schlägt mögliche Massnahmen vor, welche jedoch nur gemeinsam mit der Wirtschaft und andern Institutionen des Sozial-, Bildungs- und Berufsbildungswesens realisiert werden können. Unter anderem soll ein Ausbau der vorschulischen Förderung und der Elternarbeit dem Umstand Rechnung tragen, dass spätere berufliche Integrationsschwierigkeiten ihre Ursachen oft in mangelnden Sozial- und Kommunikationskompetenzen haben, welche früh erworben werden. Sie regt im Weiteren an, dass Lehrstellen und nicht nur überbrückungsangebote für leistungsschwächere Schulabgänger geschaffen werden müssen, nötigenfalls auch durch den Staat, wenn der Markt sie nicht bereitstellt. Nach Auffassung der SKOS muss die Chance zu einer beruflichen Grundausbildung erste Priorität haben und allen offen stehen.

Am Beispiel des Kantons Basel-Stadt zeigte Rolf Maegli, Vorsteher der Sozialhilfe Kanton Basel-Stadt und Mitglied der Städteinitiative Sozialpolitik auf, wie eine solche Strategie aussehen und umgesetzt werden kann. In Basel-Stadt haben verschiedene Departemente ein Konzept zur Senkung der Jugendarbeitslosigkeit ausgearbeitet, das neben einer Verstärkung der Jugend- und Schulsozialarbeit besondere Hilfen an den übergängen von der Schule in die Berufsbildung und in die Arbeitswelt, wie besondere Massnahmen für Jugendliche vorsieht, deren berufliche Integration gefährdet oder bereits gescheitert ist.

Quelle: Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe SKOS, Januar 2007
Sozialpolitik Sozialhilfe - Kennzahlenvergleich 2004
Junge Frauen mit Sozialhilfe-Risiko
Externe Links
Jugend
& Armut
EIDG. KOMMISSION FüR KINDER- UND JUGENDFRAGEN
Schweiz. Konferenz für Sozialhilfe SKOS
Bundesamt für Statistik Lebensqualität und Armut
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