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Jugendverschuldung Schweiz |
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Jugendverschuldung Schweiz |
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Jugendliche
brauchen mehr Finanzwissen und Unterstützung |
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Studie
der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW zur Jugendverschuldung in Basel-Stadt |
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Geld
leihen im Familien- oder Freundeskreis gehört für Jugendliche
zur finanziellen Organisation des Alltags. Eine Verschuldung mit hohen
Beträgen kann zu Problemen führen. Statt moralische Appelle brauchen
die Jugendlichen Unterstützung und Wissen, aber auch berufliche Perspektiven
und Vorbilder im Alltag. Dies zeigt eine Studie der Hochschule für Soziale Arbeit FHNW unter der Leitung von Prof.
Dr. Elisa Streuli in Zusammenarbeit mit Plusminus, Budget- und Schuldenberatung
in Basel.
Der
Umgang mit Geld ist für Jugendliche eine Entwicklungsaufgabe im übergang
von der elterlichen Abhängigkeit zur allmählichen Selbstständigkeit.
Nicht allen gelingt es, ihre Wünsche mit den finanziellen Mitteln
in Einklang zu bringen. Sich im Freundeskreis gelegentlich kleinere Geldbeträge
zu Konsumzwecken auszuleihen, gehört zum Alltag. Hohe Schulden hingegen
sind nicht ausschliesslich mit einer konsum- und genussorientierten Lebensweise
erklärbar. Auch die gesellschaftliche Position und einschneidende
Lebensereignisse spielen eine Rolle.
Soziale
Benachteiligung als Belastungsfaktor |
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Wie
die Studie zeigt, gehen Jugendliche aus einem
wohlhabenden Elternhaus im allgemeinen sorgloser mit ihrem Geld um, planen
seltener auf einen Monat hinaus und leihen sich öfter Geld aus als
ihre finanziell weniger begünstigten Kolleginnen und Kollegen. Demgegenüber
schränken sich die meisten sozial benachteiligten Jugendlichen finanziell
stark ein, um mit wenig Geld über die Runden zu kommen.
Es
gibt aber auch Jugendliche, die mit mehreren Tausend Franken verschuldet
sind. Meist haben sie keine weiterführende Ausbildung oder berufliche
Perspektiven. Hinzu kommen kritische Lebensereignisse mit finanziellen
Kostenfolgen - ein früher Auszug aus dem Elternhaus, Schul- oder Lehrabbruch,
Arbeitslosigkeit - häufig begleitet von einem konsumorientierten Lebensstil.
Diese Jugendlichen erhalten in Krisensituationen und bei deren Bewältigung
kaum Unterstützung aus ihrem sozialen Umfeld. Scheinbare und realistische
Lebensoptionen klaffen bei ihnen besonders stark auseinander: Alles scheint
möglich, aber nichts ist sicher und nur wenig steht tatsächlich
zur Wahl. Ein konsumsüchtiges Kaufverhalten ist oft begleitet von
einer tiefen Verunsicherung und Orientierungslosigkeit.
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Stärkung
und Perspektiven, aber auch Vorbilder sind gefragt |
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Schulden
von mehreren Tausend oder zehntausend Franken stehen meist am Ende einer
Kette von sozialen und gesundheitlichen Problemen. Konsumerziehung und
Verschuldungsprävention müssen deshalb bereits an diesen vorgelagerten
Problemlagen ansetzen und vor allem Finanz- und Alltagskompetenzen stärken.
Idealerweise beginnt dies schon früh im Elternhaus und setzt sich
in der Schule fort. Eine Schuldenrückzahlung verlangt von den Jugendlichen
eine Grundüberzeugung und grosse finanzielle Einschränkungen.
Dazu brauchen sie eine Zukunftsperspektive, auf der sie ihr Leben aufbauen
können. Sie brauchen aber auch eine niederschwellige professionelle
Beratung sowie eine Vertrauensperson zur längerfristigen Begleitung.
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«Es
bleibt allerdings die Frage, wie benachteiligte Jugendliche zusätzlich
zu ihren beruflichen, familiären und gesundheitlichen Belastungen
einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld erlernen sollen, wenn viele
Erwachsene genau das Gegenteil vorleben und die Werbung einen grenzenlosen
Wohlfühlkonsum propagiert», so Prof. Dr. Elisa Streuli. «Damit
Prävention wirkt, muss ihre Botschaft auch in der Erwachsenenwelt
verankert sein.» |
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