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Umwelt Schweiz Ultrafeine Partikel |
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Umwelt Schweiz Informationen |
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Feinstaubbelastung - ultrafeine Partikel |
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Messung der Feinstaubbelastung in acht Schweizer Städten |
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Eine gemeinsame Aktion des VCS und der Vereinigung «Ärztinnen und Ärzte für Umweltschutz»
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Hohe Messwerte
Der VCS Verkehrs-Club der Schweiz und die Ärztinnen und Ärzten für Umweltschutz (AefU) haben erstmals in der Schweiz die Konzentration ultrafeiner Partikel in der Luft gemessen, wie sie unter anderem von Dieselmotoren ausgestossen werden. Diese treten während des ganzen Jahres auf und sind teilweise gesundheitsgefährdender als Feinstaub (PM10). Die Messungen in acht Städten ergaben beunruhigend hohe Messwerte. VCS und AefU fordern deshalb den Bund auf, wirksame Massnahmen gegen ultrafeine Partikel umzusetzen und verbindliche Grenzwerte festzuschreiben.
Die Luft, welche der Mensch in besiedelten Gebieten einatmet, ist mit unterschiedlich kleinen Partikeln belastet. Die Gefahren des so genannten Feinstaubs oder PM10 - Teilchen mit einem Durchmesser unter 10 Mikrometer (μm) - rückte der Bund bereits vor einigen Jahren ins Bewusstsein. Die PM10-Konzentrationen im ganzen Land werden seither von den Messstationen des NABEL-Netzes erfasst.
In der Luft befinden sich jedoch noch kleinere Partikel. Dazu gehören die PM2,5 (unter 2,5 μm), deren Konzentration seit Anfang 2011 von einzelnen NABEL-Stationen gemessen wird. Daneben werden PM1 (unter 1 μm) und ultrafeine Partikel (unter 0,1 μm) unterschieden. Kleine Partikel sind keineswegs weniger gefährlich, denn sie gelangen umso leichter über die Atemwege in den menschlichen Körper.
Besonders gefährlich sind die ultrafeinen Partikel, welche im Gegensatz zum Feinstaub nicht nur im Winter hohe Werte erreichen, sondern während des ganzen Jahres. Ultrafeine Partikel entstehen unter anderem beim Verbrennungsprozess in Dieselmotoren. Ihre Oberfläche ist so beschaffen, dass sie giftige Substanzen mitführen kann. Diese gelangen über die Atemwege ins Blut.
VCS und AefU führten im Januar und Februar Messungen in Basel, Bern, Biel, Chiasso, Genf, Lausanne, Lugano und Luzern durch. Dabei wurden die Konzentrationen ultrafeiner Partikel sowie von PM10, PM2,5 und PM1 erfasst. Die durchschnittlichen Konzentrationen an ultrafeinen Partikeln waren beunruhigend hoch. Wo das Verkehrsaufkommen besonders hoch war, wurden die Spitzenwerte gemessen. Der Einfluss des Strassenverkehrs auf die Konzentration ultrafeiner Partikel wurde damit klar bestätigt. Starke örtliche Differenzen zeigten sich auch bei den Messungen der PM10, PM2,5 und PM1. Die PM2,5-Konzentrationen überstiegen zudem oft die Marke von 20 Mikrogramm/m3. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt einen Grenzwert von 25 Mikrogramm/m3 pro Tag.
VCS und AefU fordern vom Bund wirksame Massnahmen zur weiteren Senkung des Partikelausstosses von Dieselfahrzeugen. Sie verlangen ausserdem, dass sich der Bund bei der EU dafür einsetzt, die Emissionen ultrafeiner Teilchen von Benzinautos mit Direkteinspritzung zu verringern. Weiter müssen die Konzentrationen an ultrafeinen Partikeln und an PM2,5 systematisch erfasst werden. Für sie sind verbindliche Grenzwerte in der Luftreinhalteverordnung festzulegen.
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Testparcours für die Messung der Feinstaubbelastung in acht Schweizer Städten
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Die Feinstaubpartikel gehören zu den Luftschadstoffen, die unsere Gesundheit am meisten gefährden. Die eingeatmeten ultrafeinen Schwebestäube (Nanopartikel) können bis in die Lunge eindringen und sich von dort über den Blutkreislauf im ganzen Körper verteilen. Ultrafeinstaub gibt es das ganze Jahr über, verursacht wird er in erster Linie von Dieselmotoren.
Klein und gefährlich
Von den verschiedenen Luftschadstoffen sind die kleinsten (PM2,5) besonders heimtückisch. Die Partikel des Ultrafeinstaubs (Nanopartikel) gelangen in die Lunge und von dort durch die Luft-Blut-Gewebeschranke in den Blutkreislauf. Mit dem Blut werden sie zu den verschiedenen Organen transportiert, wo sie kleinste, chronische Entzündungen verursachen. Diese kleinen Entzündungsherde können ganze «Kettenreaktionen» auslösen, die das Auftreten von Infarkten, Diabetes und anderen Gesundheitsproblemen bis hin zu Krebserkrankungen in den verschiedenen Organen begünstigen.
Auf ihrer Oberfläche können die ultrafeinen Partikel Metallionen oder andere kanzerogene Substanzen in den Organismus transportieren. Auch bei einer geringen täglichen Belastung darf man nicht vergessen, dass sich die Feinstaubpartikel kumulieren und ihre Auswirkungen von verschiedenen Faktoren abhängen: Dauer der Exposition, Alter, genetische Veranlagen und Höhe der Belastung. Um die Gesundheitsrisiken der Luftverschmutzung bewerten zu können, ist es deshalb besonders wichtig, Informationen über die tatsächliche Belastung im Alltagsleben zu sammeln.
Warum diese Aktion
Die stationären Messstationen des Nationalen Beobachtungsnetzes für Luftfremdstoffe (NABEL) und die kantonalen Messstationen für Feinstaubbelastung erfassen Feinstaubteilchen mit einer Grösse von weniger als 10 μm (PM10). Seit dem 1. Januar 2011 gibt es auch einige Stationen, die den lungengängigen Feinstaub (PM2,5) erfassen. Um diese wertvolle Datenerhebung zu vervollständigen, haben wir uns mit der Luftverschmutzung befasst, der die Menschen täglich im Verkehr ausgesetzt sind.
Blick auf die Kampagne
Die Messungen wurden in den Monaten Januar und Februar in acht Städten durchgeführt (Basel, Bern, Biel, Chiasso, Genf, Lausanne, Lugano und Luzern). In diesen Städten wurden Testparcours organisiert, um gleichzeitig die PM10, die PM2,5 und die PM1 sowie die Anzahl der ultrafeinen Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 300 nm zu messen.
Die Bedingungen, unter denen die Messungen durchgeführt wurden, erlauben keine Vergleiche zwischen den verschiedenen Städten. Sowohl Strassen mit starkem Verkehr als auch Fussgängerzonen wurden abgeschritten, je nachdem, welche Strecken die Städterinnen und Städter normalerweise für den Arbeitsweg oder in der Freizeit benutzen. Die Tage wurden im Voraus bestimmt und die Messzeiten über den ganzen Tag verteilt. Die Messdaten beziehen sich demnach auf die Luftzusammensetzung an einem bestimmten Tag entlang einer Strasse oder in einer Fussgängerzone.
Technische Umsetzung der Messungen
Für das Abgehen des Testparcours wurden zwei verschiedene mobile Messgeräte eingesetzt. Mit dem einen wurde die Teilchenzahl-Konzentration der ultrafeinen Partikel gemessen, mit dem anderen die Massenkonzentration von PM10, PM2,5 und PM1.
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Feinstaubbelastung im Winter - Messerergebnisse
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Feinstaub
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Inhalt
Testparcours für die Messung der Feinstaubbelastung
in acht Schweizer Städten 4
Vorstellung der Kampagne 6
Was sind Feinstaubpartikel? 7
Technische Realisierung der Messungen, Messgeräte und Analysetechnik 8
Resultate der Messungen, grafische Darstellung 9
Luzern - die Messergebnisse 10
Basel - die Messergebnisse 12
Biel - die Messergebnisse 15
Bern - die Messergebnisse 17
Genf - die Messergebnisse 19
Lugano - die Messergebnisse 21
Chiasso - die Messergebnisse 24
Lausanne - die Messergebnisse 26
Feinstaub-Massenmesswerte PM10, PM2,5 und PM1 28
Anzahlkonzentration der Teilchen im Grössenbereich von 10 bis 300 nm 30
Gesundheitseffekte 32
Wer bezahlt die Zeche? 32
Klimäffekte 33
Diskussion 33
Unsere Vorschläge 34
Literatur |
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Feinstaubbelastung im Winter
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2,8 MB
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Weitere Informationen |
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Externe
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