Statistik Schweiz: Wirtschaft
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Lohnstrukturerhebung 2015 2016
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Schweizerische Lohnstrukturerhebung 2015
Nominallöhne steigen um 0,4 Prozent und Reallöhne dank negativer Teuerung um 1,5 Prozent an
Neuchâtel, 22.04.2016, (BFS)

Der Nominallohnindex ist im Jahr 2015 gegenüber 2014 um durchschnittlich 0,4 Prozent angestiegen. Damit liegt er bei 103,7 Punkten (Basis 2010 = 100). Gemäss den Berechnungen des Bundesamtes für Statistik (BFS) ergab sich unter Einbezug einer negativen Jahresteuerung von 1,1 Prozent bei den Reallöhnen eine Erhöhung von 1,5 Prozent (105,7 Punkte gemessen an der Basis 2010 = 100).

2015 nahmen die Nominallöhne im Vergleich zum Jahr 2014 um 0,4 Prozent zu, was dem tiefsten Wert seit 1999 entspricht. Zum vierten Mal in Folge lag das Nominallohnwachstum unter der Marke von einem Prozent. Ende 2014, zum Zeitpunkt der Lohnentscheide für das Jahr 2015 und sechs Jahre nach Ausbruch der Finanzkrise im Jahr 2008, zeigte sich die Weltkonjunktur noch immer instabil.

In der Schweiz verlor die – namentlich vom verarbeitenden Gewerbe und vom Aussenhandel getragene - wirtschaftliche Dynamik im zweiten Quartal 2014 an Schwung. Die inländische Nachfrage, darunter der Konsum der privaten Haushalte, schwächelte ebenfalls. Angesichts dieser unsicheren Aussichten widerspiegelt die gesamtschweizerische Nominallohnentwicklung die im September 2014 für das Jahr 2015 auf +0,4 Prozent prognostizierte Teuerung am ehesten. Die Teuerung lag schliesslich bei -1,1 Prozent und folglich stieg die Kaufkraft der Löhne 2015 um 1,5 Prozent an.

Sekundärer Sektor: Nominallöhne steigen um 0,5 Prozent und Reallöhne um 1,6 Prozent

Im Industriesektor erhöhten sich die Nominallöhne um 0,5 Prozent. Dieser Wert ist im Vergleich zu den Vorjahren tiefer, brachte jedoch unter Berücksichtigung der Teuerung einen Reallohnanstieg von 1,6 Prozent für diesen Sektor. Die Löhne wiesen in der Baubranche einen nominalen Rückgang von 0,2 Prozent (real +0,9%) auf, während sich im verarbeitenden Gewerbe insgesamt eine nominale Erhöhung von 0,7 Prozent (real +1,9%) ergab. Die stärksten nominalen Zunahmen wurden beim verarbeitenden Gewerbe für die Branche Herstellung von Möbeln und sonstigen Waren, Reparaturen und Installationen sowie für die Branche Herstellung und Bearbeitung von Metallerzeugnissen verzeichnet (je +1,2%). Es folgen die Chemie- und Pharmabranche mit einem nominalen Plus von 1,1 Prozent. Am schwächsten entwickelten sich die Nominallöhne bei der Herstellung von Gummi- und Kunststoffwaren und von nichtmetallischen Produkten (-0,7%) und beim Maschinen- und Fahrzeugbau (+0,1%).

Tertiärer Sektor: Nominallöhne steigen um 0,3 Prozent und Reallöhne um 1,5 Prozent

Im tertiären Sektor fiel die Nominallohnerhöhung 2015 mit einem Plus von 0,3 Prozent etwas schwächer aus als im sekundären Sektor. Die Reallöhne stiegen um 1,5 Prozent an. Dies entspricht der zweitstärksten Zunahme seit 1994 (2012: +1,6%). Die Branchen Post- und Kurierdienste (+1,1%) sowie Unterricht (+0,8%) registrierten die deutlichsten nominalen Anstiege.

Es folgen der Detailhandel und die Finanzdienstleistungen mit einer Steigerung von 0,7 Prozent. Die Branchen Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen (-0,1%), sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (-0,2%) sowie freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (-0,2%) verzeichneten Nominallohneinbussen, die jedoch durch die Zunahmen bei den Reallöhnen ausgeglichen wurden (+1,1%, +1%, +0,9%).

Entwicklung der Kaufkraft der Löhne in den vergangenen fünf Jahren

Von 2011 bis 2015 lag die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für alle Arbeitnehmenden bei +1,1 Prozent (+1,1% bei den Männern und +1,2% bei den Frauen).

Im sekundären Sektor betrug die durchschnittliche jährliche Reallohnentwicklung für diesen Zeitraum +1,1 Prozent. Die chemische Industrie schnitt mit einem Plus von 1,5 Prozent am besten ab. Bei den übrigen Industriebranchen lagen die mittleren Zunahmen in einer relativ engen Bandbreite von 0,9 bis 1,2 Prozent.

Von 2011 bis 2015 verzeichnete der tertiäre Sektor im Jahresdurchschnitt eine Reallohnerhöhung von 1,1 Prozent. Mit einem Plus von 1,5 Prozent beeinflusste die Branche Informationstechnologie und Informationsdienstleistungen die Reallohnentwicklung des Dienstleistungssektors am stärksten. Demgegenüber wies die Branche Verkehr und Lagerei im genannten Beobachtungszeitraum die schwächste durchschnittliche Reallohnentwicklung auf (+0,7%).

Quelle: Text Bundesamt für Statistik Schweiz, April 2016
Nominallöhne 2010 - 2013 Nominal- und Reallöhne 2000 - 2015
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Steckbrief des schweizerischen Lohnindexes

Quelle:

Der schweizerische Lohnindex wird jedes Jahr anhand der Daten der Unfallmeldungen berechnet, die die Sammelstelle für die Statistik der Unfallversicherung (SSUV) an das BFS übermittelt. Die Berechnungen stützen sich auf rund 250'000 individuelle Angaben. Von der Datenauswertung sind der primäre Sektor, die Lernenden und die Praktikantinnen und Praktikanten ausgeschlossen.

Ziel:

Messung der jährlichen Entwicklung der Löhne als Preis der Arbeit. Dadurch, dass im Allgemeinen die Struktur bzw. Gewichtung eines bestimmten Jahres unverändert fünf Jahre lang angewendet wird, kann der schweizerische Lohnindex teilweise verhindern, dass Änderungen in der Arbeitnehmerstruktur die Lohnentwicklung verzerren. Diese Strukturveränderungen ergeben sich insbesondere durch eine Zunahme des Anteils höher qualifizierter Arbeitnehmender, Beförderungen oder Zu- bzw. Abflüsse im Rahmen von Austritten oder Neuanstellungen.

Definition des Lohns:
Der Bruttolohn entspricht dem Grundlohn inkl. 13. Monatslohn vor Abzug der obligatorischen Sozialversicherungsbeiträge. Prämien und Boni, Familienzulagen sowie Naturallöhne sind von der Berechnung ausgeklammert. Die Löhne der Teilzeitangestellten werden gestützt auf die Normalarbeitszeit des Unternehmens auf ein Vollpensum hochgerechnet.

Berechnungsmethode

Beim schweizerischen Lohnindex handelt es sich um einen Laspeyres-Index, der gestützt auf die Beobachtung der Entwicklung des Durchschnittslohns bestimmter Arbeitnehmergruppen berechnet wird. Diese Gruppen wurden anhand folgender Variablen ermittelt: Wirtschaftszweig und Geschlecht. Das relative Gewicht jeder Gruppe von Arbeitnehmenden wird gestützt auf die Ergebnisse der Lohnstrukturerhebung des BFS von 2010 berechnet.

Nominallohn

Lohn ohne Berücksichtigung der Entwicklung der Preise (Teuerung).

Reallohnlohn

Lohn, bei welchem die Entwicklung der Preise (Teuerung) berücksichtigt wurde.

Revision

Der 2010 revidierte schweizerische Lohnindex basiert auf einer neuen allgemeinen Systematik der Wirtschaftszweige, der NOGA08, und auf einem neuen Gewichtungsmodell, das einer aktuelleren Arbeitnehmerstruktur gerecht wird. Das nächste Basisjahr für die Berechnung des schweizerischen Lohnindexes mit konstanter Struktur ist das Jahr 2015.

Begriffe gemäss Schweizerische Lohnstrukturerhebung (LSE) 2014

Monatlicher Bruttolohn, standardisiert

Um den Vergleich zwischen Vollzeit-und Teilzeitbeschäftigten zu ermöglichen, werden die erhobenen Beträge auf standardisierte Monatslöhne umgerechnet, das heisst auf eine einheitliche Arbeitszeit von 4 1/3 W ochen zu 40 Stunden. Bruttolohnkomponenten: Bruttolohn im Monat Oktober (inkl. Arbeitnehmerbeiträge an die Sozialversicherung, Naturalleistungen, regelmässig ausbezahlte Prämien-, Umsatz-oder Provisionsanteile), Entschädigung für Schicht-, Nacht-und Sonntagsarbeit, 1/12 vom 13. Monatslohn und 1/12 von den jährlichen Sonderzahlungen (Boni). Nicht berücksichtigt werden die Familien-und Kinderzulagen.

Medianwert

Der Medianwert entspricht einem Wert, bei dem für die Hälfte (50%) der Arbeitsstellen der Lohn über, für die andere Hälfte dagegen unter diesem Wert liegt. Der Medianwert darf nicht m it dem Durchschnittslohn verwechselt werden, für den die Summe sämtlicher in der LSE berücksichtigten Löhne durch die Zahl aller berücksichtigten Arbeitnehmenden geteilt wird.

Mittelklasse

Die «Mittelklasse» ist statistisch definiert und umfasst alle Personen, die zwischen 70% und 150% des Medianlohnes verdienen.

Tieflöhne in der LSE

Die Verwendung des Begriffs «Tieflohn» in der LSE orientiert sich am international in der Statistik üblichen Ansatz (Eurostat, OECD) und entspricht 2/3 des Medianlohnes. Bei den Tieflöhnen werden folgende Lohnbestandteile berücksichtigt: Grundlohn, allfällige Erschwerniszulagen (Nacht-und Schichtarbeit usw.), 13. Monatslohn sowie Boni. Die Arbeitszeit ist auf 40 Wochenstunden standardisiert.

Quelle: Bundesamt für Statistik Schweiz, November 2015

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Ungleichheit bei der Einkommens- und Vermögensverteilung
Schweiz Einkommen und die Lebensbedingungen 2009
Einkommensungleichheit in der OECD 2011
Europa-Schweiz Einkommen und die Lebensbedingungen 2013
OECD Einkommensungleichheit in Deutschland 2015
Armut Ungleiche Welten
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Lohnentwicklung 1990 bis 2005 Schweiz Steuer- und Abgabenbelastung 2013 in Deutschland, Österreich und in der Schweiz
Statistik Schweiz
Entwicklung der Löhne ab 1990
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