Gesundheit
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Schweizer Lehrpersonen: Je grösse die Belastung, umso mehr wird geraucht |
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Die
grosse Mehrheit der Lehrer und Lehrerinnen in der Schweiz ist mit ihrer
Arbeit zufrieden. Das zeigt eine aktuelle Studie der Schweizerischen Fachstelle
für Alkohol- und andere Drogenprobleme (SFA), deren Ergebnisse zum
heutigen internationalen Tag der Lehrkräfte präsentiert werden.
Ein nicht geringer Anteil fühlt sich aber von der Arbeit überfordert
und hat körperliche Beschwerden. Zudem zeigt die Studie: Je grösser
die Arbeitsbelastung, umso mehr wird geraucht.
Zuerst
die gute Nachricht: Die grosse Mehrheit der Lehrerinnen und Lehrer in
der Schweiz ist mit ihrer Arbeit zufrieden. Das zeigt eine repräsentative
Befragung, die die Schweizerische Fachstelle für Alkohol- und andere
Drogenprobleme (SFA) bei 577 Lehrkräften im Rahmen der Schweizer Schülerbefragung
2002 durchgeführt hat. So sagen 86 Prozent der Befragten, dass ihnen
der Beruf Spass macht und 68 Prozent halten sich gerne an ihrem Arbeitsplatz
auf. |
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Die weniger gute Nachricht ist, dass ein nicht geringer Anteil
der Lehrerinnen und Lehrer Symptome von Arbeitsüberforderung zeigt:
Ein
Drittel hat das Gefühl, nur selten richtig abschalten zu können.
Ein
Viertel der Lehrkräfte hält den Zeitdruck, unter dem gearbeitet
werden muss, für zu gross und knapp ein Fünftel ist der Ansicht,
dass man in diesem Berufständig überfordert werde. Die Arbeitsüberforderung
geht mit Anspannung und Depressivität sowie somatischen Beschwerden
einher.
Ein
Viertel aller Befragten leidet wöchentlich bis täglich an Schlafproblemen
und ebenso viele plagen Rückenschmerzen.
Über
ein Drittel der Befragten ist häufig angespannt: Gereiztheit
und schlechte Laune, Nervosität, ärger und Wut sind hier die
Symptome.
Der
Schweizerische Lehrerverband (LCH) hält die Ergebnisse der SFA-Studie
für beunruhigend. "Gereiztheit, Nervosität und ärger
oder gar Wutausbrüche kommen zwar in anderen Berufen auch vor; wenn
die Arbeit jedoch darin besteht, täglich unentrinnbar während
Stunden mit 25 Lernenden in einem Raum zu unterrichten, erträgt es
solche Beeinträchtigungen eigentlich nicht", findet Anton Strittmatter,
Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle beim LCH. Der Lehrerverband
weise schon länger auf den Umstand hin, dass die zeitlichen Rahmenbedingun
gen für Schweizer Lehrerinnen und Lehrer im internationalen Vergleich
sehr ungünstig seien.
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Gestresste
Lehrkräfte rauchen mehr
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Das
SFA-Forschungsteam untersuchte im Weiteren den Zusammenhang zwischen Arbeitsüberforderung
und Suchtmittelkonsum. Es zeigte sich, dass 20 Prozent der Lehrkräfte
täglich rauchen und rund 10 Prozent täglich Alkohol trinken.
Damit liegen die Lehrerinnen und Lehrer nicht über dem gesamtschweizerischen
Durchschnitt. Bei den täglich rauchenden Lehrkräften konnte
ein klarer Zusammenhang zwischen Arbeitsüberforderung und der Anzahl
gerauchter Zigaretten festgestellt werden - je grösser die Belastung,
umso mehr wird geraucht. Dieses Resultat ist wenig erstaunlich, aber dennoch
von Bedeutung - nicht nur im Hinblick auf die Gesundheit der Lehrkräfte,
sondern auch auf ihre Vorbildfunktion: Untersuchungen zeigen, dass die
Beobachtung und Nachahmung von Rollenmodellen einen entscheidenden Einfluss
auf das Rauchen Jugendlicher hat. Sowohl
die SFA wie auch der Lehrerverband sprechen sich deshalb klar für
eine rauchfreie Schule aus.
Die
SFA befürwortet die Unterstützung der Betroffenen mit Rauchstopp-Programmen
sowie - ganz im Gegensatz zu den zur Zeit im öffentlichen Bereich
geplanten Sparmassnahmen - eine zeitliche Entlastung der Lehrkräfte,
damit die für die Gesundheit wichtige Präventionsarbeit im Schulunterricht
ihren festen Platz erhält.
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Quelle:
Text LCH - Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer, Oktober
2004 |
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