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Moorlandschaften |
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Moorlandschaften |
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Moorlandschaften
in der Schweiz
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Zwei
Typen von Moorbiotopen: Hochmoor und Flachmoor |
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Über all
dort, wo Böden wassergesättigt sind, entstehen Moore. Nur spezialisierte
Pflanzenarten können solche Standorte besiedeln. Je nach Herkunft
des Wassers wird zwischen zwei Moortypen unterschieden: Die extrem nährstoffarmen,
überdie Umgebung aufgewölbten, torfreichen Hochmoore werden
ausschliesslich überdie Niederschläge nass gehalten; die Flachmoore
werden dagegen zusätzlich mit Grundwasser versorgt. Im Gegensatz zu
den Hochmooren sind die meisten Flachmoore Kulturbiotope, die sich auf
gerodeten und nicht vollständig entwässerten Flächen entwickelt
haben.
Lebensraum
Moore
Moore
sind vom Wasser geprägte Lebensräume. Während Hochmoore
nur von Regenwasser gespiesen werden, sind Flachmoore zusätzlich auch
von mineralhaltigem Bodenwasser und Überschwemmungen beeinflusst.
Dort, wo Wasser durch einen undurchlässigen Untergrund zurückgehalten
wird, kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Boden. Dies führt dazu,
dass die Zersetzung des organischen Materials gehemmt wird. Dadurch bildet
sich Torf, ein Moor entsteht. Torf hat die Fähigkeit, sich wie ein
Schwamm mit Wasser vollzusaugen.
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Hochmoore
Moore
sind von Wasser geprägte Lebensräume (Biotope), in denen meistens
ein Wasserüber schuss herrscht. Charakteristisch für Hochmoore
ist, dass ihre Oberfläche überden Grundwasserspiegel hinausragt.
Die Pflanzen der Hochmoore, welche in der obersten Torfschicht wurzeln,
werden allein durch nährstoffarmes Regenwasser gespeist. Typische
Bestandteile der Vegetation sind die Torfmoose, welche ein grosses Wasserspeichervermögen
aufweisen und starke Säuren ausscheiden.
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Flachmoore
Flachmoore
werden zusätzlich zum Regenwasser auch durch andere Wasserquellen,
z.B. Hang-wasser oder Grundwasser, gespeist. Die Pflanzen der Flachmoore erreichen mit ihren Wurzeln das Grund- oder Hangwasser, das sie etwas reichlicher
mit Nährstoffen versorgt. Die Vegetation der Flachmoore ist produktiver
und vielfältiger als diejenige der Hochmoore.
Moorlandschaft
Eine
Moorlandschaft ist eine von Moor-Biotopen geprägte Landschaft. Sie
muss schön und naturnah sein und in der Regel Weite, landschaftliche
Einheit und Geschlossenheit aufweisen. Moore und moorlandschaftstypische
Elemente bilden das Schwergewicht in der Moorlandschaft, doch können
auch andere Landschaftselemente, etwa Wald und Gewässer, aber auch
landwirtschaftlich intensiv genutztes Grünland oder sogar Siedlungen
in einer Moorlandschaft enthalten sein.
Torf
Torf
ist ein organisches Sediment, das in Mooren entsteht. Er bildet sich aus
der Ansammlung von pflanzlicher Substanz, die im Wasser unter Sauerstoffausschluss
nicht oder nur unvollständig zersetzt wird. Torfschichten wachsen
äusserst langsam, in der Schweiz in intakten Mooren etwa 1 mm pro
Jahr. Torfschichten von mehreren Metern Mächtigkeit weisen deshalb
ein Alter von einigen tausend Jahren auf.
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oben
Moore |
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In
den Moorlandschaften bilden die Moore und die moorfreien Teile wie Wälder,
Bäche, Wiesen, Weiler und Wege eine Einheit und damit auch ein attraktives
Gesamtbild. Die Moorlandschaft ist eine im besonderen Masse durch Moore
geprägte, naturnahe Landschaft. Ihr moorfreier Teil steht zu den Mooren
in enger ökologischer, visueller, kultureller oder geschichtlicher
Beziehung.
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Etang
de Gruère (Kanton Jura)
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Etang
de Gruère (Kanton Jura) |
Am
Etang de la Gruère im Jura wurde bis 1943 Torf zu Heizzwecken abgebaut.
Das Hochmoor trocknete aus und Fichten verdrängten zunehmend die Moorvegetation.
In den 1980er Jahren wurden im Rahmen eines Regenerationsprojektes die
für den Torfbau gebauten Entwässerungsrinnen aufgefüllt.
Diese Massnahme zeigt nun Wirkung. Die Fichten, welchen der feuchte Untergrund
nicht bekommt, sterben ab und die Moorvegetation erobert sich den Lebensraum
zurück.
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Moorlandschaft
im Entlebuch (Kanton Luzern)
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Die
Entwicklung der Moorqualität |
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Über
ein Viertel der Moore ist deutlich trockener geworden.
Grund: In fast allen Mooren existieren Gräben und Drainageröhren, die
in den letzten Jahrhunderten oder Jahrzehnten angelegt wurden und die sich
noch immer negativ auf die Lebensbedingungen in den Mooren auswirken.
In
einem Viertel der Moore hat die Nährstoffversorgung deutlich zugenommen.
Grund: Einsickernder Dünger aus angrenzenden, intensiv genutzten Wiesen und
Weiden oder gar direkte Düngung von Flachmooren sowie der Stickstoffeintrag
aus der Atmosphäre führen zur Degradation der Moore.
In
fast einem Drittel der Moore wachsen deutlich mehr Gehölzpflanzen.
Grund: Brachliegende, nicht mehr landwirtschaftlich genutzte Flachmoore sowie
Hochmoore mit Tendenz zu Austrocknung und Nährstoffanreicherung können
innerhalb von wenigen Jahren verbuschen; sie werden früher oder später
zu Wald.
Rund
ein Fünftel der Moore weist gestörte Torfbildungsprozesse auf.
Grund: Werden Moore trockener, dringt Luft in die Moorböden, und der Torf
beginnt sich zu zersetzen, wodurch das Treibhausgas Kohlendioxid (CO2) freigesetzt wird.
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