|
Extremereignisse Hochwassermanagement |
|
|
Extremereignisse Hochwassermanagement |
|
|
Extremereignisse Hochwassermanagement |
|
Extremereignis in der Schweiz |
|
Starkniederschläge vom 7. bis 9. August 2007 |
Hochwasser-Management:
Wasserflussmengen der Aare |
|
|
Hochwasser-Rückhaltebecken
der Gemeinde Villmergen AG am 9. August 2007
Das
Hochwasser-Management sorgt dafür, dass die Regenwassermengen nicht
nach dem "Prinzip des St. Florians" ("Verschone mein Haus und zünde
lieber jenes des Nachbarn an") so rasch als möglich an die weiter
talabwärts liegenden Nachbarn weitergeleitet wird, sondern, dass mit Auffangbecken wie Seen die Hochwasser aufgefangen und dosiert an die Flüsse abgegeben
wird. Eine zentrale Rolle beim Hochwassermanagement im zentralen Mittelland
spielen dabei die Seen. Alle grösseren Seen werden als Auffangbecken
genutzt. |
|
|
|
Dosierter
Abfluss aus dem Hochwasser-Rückhaltebecken der Gemeinde Villmergen
AG am 9. August 2007
Wehre am Seeende regeln dabei die Wasserabgabe an die Flüsse, welche das
Seewasser ableiten. Bei den Starkregenfällen im August 2007 haben
die beiden kleinen Mittellandseen Hallwiler- und Baldeggersee über
7 Milliarden Liter Regenwasser aufgefangen. Der Seepegel des Baldeggersees
ist dabei innert weniger Stunden über 60 cm angestiegen. Für
den Aarelauf, an welchem viele grössere Städte und Ortschaften
liegen, sind die Wehre am
Ende des Thuner- und des Bielersees von zentraler Bedeutung. |
|
|
|
Hochwasser-Rückhaltebecken
der Gemeinde Villmergen AG nach der Entleerung am 12. August 2007
Für
den Kanton Aargau sind die Wehre am Ende des Vierwaldstättersee
bei Luzern und Zürichsees bei Zürich ebenfalls von grosser
Bedeutung. Zusätzlich ermöglichen die Staustufen
der Flusskraftwerke eine beschränkte Wassermenge aufzufangen.
Als neues Element kommen im Bereich der kleineren Nebenflüsse die
traditionellen "Wässermatten" hinzu. Das Hochwasser kann an
bestimmten Stellen in tiefliegendes Wiesland geleitet werden. |
|
Eine
wichtige Aufgabe im zentralen Mittelland kommen die Bauwerke der ersten
(1868 - 1891 und der zweiten Juragewässerkorrektion (1962 - 1973) zu. Bauwerke der beiden Gewässerkorrektionen sind der Hagneck-,
der Zihl- , der Broye- und der Nidau-Büren-Kanal. Ein wichtigstes
Element im System ist das Wehr bei Port, welches den Abfluss des Aarewassers
reguliert.
Die
Koordination der verschiedenen Wasserauffang- und Wasserabgabeelemente
ist die Hauptaufgabe des Hochwasser-Managements. Für einen sinnvollen
Einsatz der Elemente sind verlässliche Informationen wie Durchflussmenge
bei Flüssen, Einfluss- und Abflussmengen bei Seen, Hochwasserentwicklung,
Entwicklung der Wetterlage usw. erforderlich. In der Schweiz ist man dabei,
die verschiedenen Messsysteme auszubauen, zu modernisieren und zu vernetzen.(Analyse
der Hochwasser-Ereignisse )
Die Starkregenfälle
im Jahre 2005 haben das Berner Oberland und die Innerschweizer Kantone
stark betroffen. Der Schwemmholzanfall war damals ein schwierig
zu lösendes Problem. Das Hauptmerkmal der Starkregenfälle im
August 2007 war, dass innerhalb von kurzer Zeit grosse Regenmengen auf
grossen Flächen fielen. Die grossen Mittellandflüsse kamen
daher rasch an ihre Kapazitätsgrenzen. Die Hauptschadensgebieten
lagen im Kanton Freiburg, im Berner Seeland, im Kanton Aargau sowie im
Kanton Jura und im Baselbieter Laufental.
nach
oben
|
Geöffnetes
Wehr
Die
Schadensumme im August 2005 beliefen sich auf mehr als 3 Milliarden Franken.
Die Unwetter im August 2007 dürften die Versicherungen nach ersten
Schätzungen über 350 Millionen Franken kosten. Versicherungsvertreter
betonen, dass die Behörden nach den Ereignissen im August 2005 rasch
die richtigen Schlüsse gezogen und entsprechende Massnahmen veranlasst
haben. Die Schadenssumme konnte so deutlich reduziert werden. |
|
Einige
der geplanten Hochwasserschutz-Massnahmen konnten aus zeitlichen (die Behörden mussten Prioritäten setzen) und finanziellen Gründen noch nicht realisiert werden.
|
Wasserschloss
AG: Zusammenfluss von Aare und Reuss
Das
Hochwasser-Management kam auch im August 2007 recht erfolgreich zu Anwendung.
Trotzdem lief nicht alles nach den Vorstellungen der Hochwasser-Manager.
(Hochwasser-Management
am Bielersee ) Aufgrund einer falschen Hochwasserspitze-Prognose wurde
das Wehr bei Port BE zu spät geschlossen. Statt der erlaubten
850 m3/s flossen bei Murgenthal AG über 1200 m3/s in den Kanton Aargau.
Das Wetter hatte den Prognostikern einen "Streich" gespielt. |
|
Statt
am frühen Morgen des 9. August 2007 kam die Hochwasserspitze schon gegen 23 Uhr am 8. August 2007. (Ablaufmengen
der Aare vom 4.- 10. August 2007 )
|
Wasserschloss
AG: Zusammenfluss von Aare und Reuss
Als
das sich abzeichnende Unheil bemerkt wurde, liess man das Porter Wehr unverzüglich
schliessen. Zu spät! Die flussnahen Ufergebiet im Kanton Aargau erlebten
teilweise ein Rekord-Hochwasser. Obwohl der Kanton Aargau schon
einige Geldmittel in den Uferschutz seiner Gewässer investiert
hat, vermochten die getätigten Massnahmen das Hochwasser an einigen
Stellen nicht zu kanalisieren. Besonders betroffen war die Region Aarau
und die Region Döttingen. |
|
Die
Auswirkung der Schliessung des Porter Wehrs ist jeweils erst 2 bis 3 Stunden
später im Kanton Aargau zu spüren.(Ablaufmengen
der Aare vom 4.- 10. August 2007 ) (Hochwasser-Management
am Bielersee )
nach
oben
Ausnahmebewilligung |
|
Der
Kanton Aargau hat dem Kanton Bern die Bewilligung erteilt, nach dem 10.
August 2007 die vertraglich vereinbarte Wasserdurchlaufmenge in Murgenthal
AG um 50 m3/s auf 900 m3/s zu erhöhen. Mit dieser Massnahme
versuchte man, den randvollen Bielersee vor den nächsten Regenfällen
möglichst stark abzusenken.
Aufnahmen:
15. August 2007
|
|
Aare
bei Murgenthal AG |
Aare
bei Murgenthal AG |
|
Industrie-Wehr
bei Windisch AG an der Reuss
|
nach
oben
Weitere Informationen |
|
|
Renaturierung der Aare bei Rupperswil (Aargau) |
|
|
nach
oben
Links |
|
|
|
Externe
Links |
|
|
|
Kanton
Bern |
|
|
|
|