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Seeregulierung im Kanton Bern

Kanton Bern: Prognoseregulierung am Bielersee

Die Prognoseregulierung ist eine Ergänzung des bisherigen Regulierreglements, welches für die Jurarandseen seit 1980/82 gilt. Sie kommt dann zum Tragen, wenn über mehrere Tage hohe Zuflüsse in die Jurarandseen zu erwarten sind und dient der Schaffung von zusätzlichem Rückhaltevolumen.

Neu erstellt das BAFU, basierend auf einer 5-Tages-Niederschlagsprognose, eine Zuflussprognose für das Einzugsgebiet der Aare. Daraus wird täglich der zu erwartende Anstieg des Bielerseespiegels berechnet.

Falls die Berechnung einen starken Anstieg voraussagt, tritt die neue Ergänzung des Regulierreglementes, die so genannte Prognoseregulierung, in Kraft: Anhand der Zuflussprognose wird der Abfluss aus dem Bielersee erhöht und damit der Pegel des Bielersees vorsorglich kurzfristig abgesenkt. Tritt das prognostizierte Hochwasserereignis ein, können die Jurarandseen dank der vorsorglichen Absenkung ein deutlich grösseres Wasservolumen aufnehmen. Bleibt das Ereignis aus, kommt nach wenigen Tagen wieder die normale Regulierung zur Anwendung.

Wann wird die Prognoseregulierung angewendet?

Der Entscheid, wann die Prognoseregulierung angewendet wird, hängt davon ab, wie hoch der aktuelle Seepegel ist und welcher Anstieg innert der nächsten 24 Stunden erwartet wird. Die Prognoseregulierung kommt zum Tragen, wenn sich aufgrund des zu erwartenden Anstiegs ein für die weitere Entwicklung kritischer Seestand einstellen würde. Die maximale Vorabsenkung des Bielersees während der Prognoseregulierung beträgt im Winter rund 20 Zentimeter und im Sommer, bei hohem Wasserstand, rund 40 Zentimeter. Das effektive Ausmass der Vorabsenkung hängt allerdings vom Ablauf des Hochwassers ab. Deutlich kleiner wird, auf Grund der viel grösseren Flächen, die Vorabsenkung im Neuenburger- und Murtensee ausfallen.

Wie häufig kommt die Prognoseregulierung zur Anwendung?

Wie häufig die Prognoseregulierung pro Jahr zur Anwendung kommen wird, kann nicht genau vorausgesagt werden. Auf Grund der Erfahrungen von 1983 bis 2008 lässt sich aber abschätzen, dass es wenige Tage im Jahr sein werden. Es ist zu erwarten, dass die Häufigkeit im Sommer grösser sein wird, da dann der Wasserstand des Bielersees im Schnitt um einen halben Meter höher als im Winter liegt.

Randbedingungen während der Prognoseregulierung

Während der Prognoseregulierung gelten ähnliche Randbedingungen wie bisher, um Natur, Schifffahrt, Kraftwerke und Erholungsnutzung nicht übermässig zu beeinträchtigen und die Sicherheit der Unterlieger zu verbessern:

Bieler- und Neuenburgersee dürfen, in Anlehnung an die bestehenden Reguliervorschriften, saisonal abhängige minimale Seewasserstände nicht unterschreiten.
Der maximale Abfluss beim Wehr in Port ist wie im Regulierreglement von 1980/82 auf 650 m3/s festgelegt.
"Murgenthalerbedingung»:
Der Zielwert für den maximalen Abfluss der Aare bei Murgenthal beträgt wie bisher 850m3/s.

Wann endet die Prognoseregulierung?

Sobald die Zuflüsse in den Bielersee abnehmen, wird automatisch von der Prognoseregulierung zum normalen Regulierungsregime gewechselt. Für den Fall, dass sich in der Emme ein grösseres Hochwasser abzeichnet, wird der Abfluss aus dem Bielersee gedrosselt.

Quelle: Bundesamt für Umwelt BAFU, Sektion Risikomanagemen, März 2009

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Hochwasser vom August 2007 Seeland (Schweiz): Juragewässerkorrektion Hochwasser 2007 im Aargau
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