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Afrikas
Küsten sind bedroht
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Afrika:
Küstenbewohner sind wegen des Klimawandels in Gefahr
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Experten
warnen, dass mehrere grosse afrikanische Städte in Zukunft zunehmend
den Folgen des sich abzeichnenden Meeresspiegelanstiegs und der Zunahme
gefährlicher Stürme ausgesetzt sein werden.
Die
Slums und die Wohngegenden von weniger begüterten Menschen rund um
die Städte Bugama und Okrika in Nigeria, Freetown in Sierra Leone,
Bathhurst in Gambia und Tanga in Tansania sind besonders gefährdet.
Ein
Weltbankbericht weist darauf hin, dass in den Armenvierteln küstennaher
afrikanischer Städte die Infrastruktur wie Wasserableitungssysteme
(Drainagen) und Hochwasserschutzvorrichtungen weitgehend fehlen oder
der neuen Bedrohungslage nicht angepasst wurden. |
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Der Intergovernmental
Panel on Climate Change (IPCC) (siehe: IPCC 4.
Globaler Klimabericht 2007) hat in
seinem Bericht festgestellt, dass die Temperaturen der tropischen Meere
rund um den äquator seit Jahrzehnten kontinuierlich ansteigen. Die
tropischen Stürme wurden stärker und verweilen länger in
der Atmosphäre.
In
den Ländern Madagaskar, Mauretanien, Mosambik und Nigeria wurden
in den letzten Jahren rund 53% mehr Sturmfluten, welche durch heftige
Stürme ausgelöst und durch den bereits höheren Meeresspiegel
verstärkt wurden, gezählt. Allein Madagaskar wurde zwischen
Januar und April 2009 von drei verheerende Zyklonen heimgesucht. Tausende
von Menschen wurden durch die Folgen dieser tropischen Stürme in Mitleidenschaft
gezogen.
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Bedrohtes
Mosambik
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In Madagaskar wurde ein bescheidenes Sturmwarnsystem entlang der Küsten eingerichtet.
Die Menschen werden durch Sturmwarner, welche mit einem Fahrrad und einer
Trillerpfeife unterwegs sind, vor der herannahenden Gefahr gewarnt. An
einigen besonders gefährdeter Küstenabschnitte werden bei Gefahr
Sturmflaggen gehisst, welche aufgrund ihrer Farben auf die vorherreschende
Gefahrenstufe hinweisen. Die rote Flagge bedeutet, dass ein tropischer
Wirbelsturm innerhalb von 6 Stunden die Küstenlinie erreichen wird.
Mosambik ist eines jener Länder in Afrika, welches die Folgen des Klimawandels
besonders stark zu spüren bekommt.
Weite
Küstengebiete wurden dabei verwüstet. Pedro Tomo, Direktor des
"Mozambique National Institute for Disaster Management", erklärt,
dass in den letzten 10 bis 15 Jahren die jährlichen Überflutungen
entlang der Küsten ein besorgniserregendes Ausmass angenommen haben
(siehe: Südliches Afrika: Wetterextreme
2007).
Nach
Angaben des Direktors ist es in Mosambik gegenwärtig üblich,
dass die Küstenbewohner ein paar Mal im Jahresverlauf inmitten von
Wasser aufwachen. "Städte wie Nacala, Beira, Quelimane und Mahajanga
werden ohne wirksame Schutzmassnahmen in 50 Jahren von der Landkarte verschwunden
sein", meint Pedro Tomo. Rund 2,5 Millionen Menschen leben an der Küste
von Mosambik. Sie leben vom Regenfeldbau oder von der Fischerei. Immer
mehr Menschen strömen aus dem Hinterland in die Küstenstädte,
obwohl dort die Infrastruktur für eine solche Bevölkerungszunahme
fehlt.
Klimamodelle
sagen voraus, dass Mosambik nach 2030 wegen des Meeresspiegelanstiegs
und der Erhöhung der Meerewassertemperaturen mit einer noch grösseren
Bedrohung durch die tropischen Wirbelstürme leben muss. In Mozambik
könnte die Lufttemperatur bis 2050 im Durchschnitt um 2,5°
C und bis 2090 um 5 -6 °C ansteigen.
Klimaforscher
rechnen bei einem Anstieg der Meerewassertemperaturen um 1°C mit einer
um 3 - 5% höheren Windgeschwindigkeit.
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Küstenabschnitte
werden unbewohnbar
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2%
der weltweiten Landfläche liegen weniger als 10 m über dem Meeresspiegel. Auf
diesem Land leben rund 660 Millionen Menschen oder 10% der Weltbevölkerung,
darin eingeschlossen rund 360 Millionen Menschen oder 13% der städtischen
Bevölkerung.
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In
Afrika leben 12% der Bevölkerung in der gefährdeten Zone.
Rund
80 Millionen Menschen werden jedes Jahr von tropischen Wirbelstürmen
bedroht.
In Djibouti,
Togo, Mosambik, Tansania, und Sudan werden mehr als die Hälfte
der Küstenbewohner von den Folgen des Klimawandels betroffen sein.
Einige Küstenabschnitte werden durch den Meeresspiegelanstieg vom
Festland abgetrennt. Diese Gebiete werdenkünftig als Inseln im Ozean
liegen. |
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Einige
Länder wie Mozambik, Ghana oder Togo werden infolge der Klimaerwärmung
rund 50% des Bruttoinlandprodukt (BIP oder gross domestic product GDP)
verlieren. 100% der landwirtschaftlich
nutzbaren Küstenabschnitte in Nigeria werden von den Veränderungen
betroffen sein, 67% in Ghana und je 50% in Togo und in äquatorial
Guinea.
Mauretanien ist vom Klimawandel ebenfalls bereits heute stark betroffen. Kaum ein anderes
afrikanisches Land wird so häufig von Flutwellen heimgesucht wie Mauretanien.
Die Sturmflutwellen rollen häufig bis 800 m in das Festland hinein.
Besonders gross ist das menschliche Leid, wenn die Flutwellen während
der Nacht die Küstensiedlungen erreichen. In Mauretanien sind es vielfach natürliche
Sanddünen, welche als Barriere gegen die heranrollenden Flutwellen
dienen. Die Hauptstadt Nouakchott wird von einem 5 km langen Dünenwall
vor den Flutwellen geschützt.
Viele
Gebiete rund um Lagos in Nigeria liegen weniger als 2 m über
dem Meeresspiegel. Um Cotonou in Benin hat die Erosion der Küsten
bereits zahlreiche Strassen, Gebäude und Strände zerstört.
Besonders gefährdet sind Küstenabschnitte wie in Sansibar, an
denen die schützenden Mangrovenwälder vernichtet oder die Kokosnussbäume gefällt wurden.
In Eritrea hat die Regierung entlang der 1'100 km langen Küstenlinie viele Bäume
gepflanzt. Die Wurzeln der Bäume geben dem Erdboden mehr Zusammenhalt.
Die Sturmfluten können so weniger Boden wegspülen.
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Quelle:
IRIN, Mai 2009 - AFRICA: Coastal populations at risk as climate changes
Text: RAOnline |
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