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SwissRe sigma-Bilanz zu Katastrophen 2015
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Natur-und Man-made-Katastrophen
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Sigma - Schadensbilanz 2015

Die versicherten Schäden aus Natur- und Man-made-Katastrophen lagen 2015 weltweit bei USD 37 Milliarden und damit unter dem Zehnjahresdurchschnitt von USD 62 Milliarden
Versichert waren nur etwa 40% des weltweiten wirtschaftlichen Gesamtschadens
Die Explosionen im Hafen der chinesischen Stadt Tianjin verursachten den grössten versicherten Schaden des Jahres und den bislang grössten Schaden durch Man-made-Katastrophen in Asien
Ein eigenes Kapitel zu den Ereignissen in Tianjin rückt die Wissenslücke im Hinblick auf Kumulrisiken an grossen Verkehrsknotenpunkten in den Fokus
Im vergangenen Jahr ereigneten sich 198 Naturkatastrophen – die höchste Zahl in der sigma-Statistik
Über 26 000 Menschen kamen 2015 bei Katastrophenereignissen ums Leben

Gemäss der neuesten sigma-Studie beliefen sich die versicherten Schäden aus Natur- und Man-made-Katastrophen 2015 weltweit auf USD 37 Milliarden. Damit lagen sie deutlich unter dem bisherigen Zehnjahresdurchschnitt von USD 62 Milliarden. Im vergangenen Jahr kam es zu insgesamt 353 Katastrophenereignissen. Davon waren 198 Naturkatastrophen - nach sigma-Statistik bis heute absoluter Rekord.

Der wirtschaftliche Gesamtschaden aus allen Katastrophen, d. h. aus Natur- und auch aus Man-made-Ereignissen, lag 2015 bei USD 92 Milliarden (gegenüber USD 113 Milliarden im Jahr 2014). Davon waren rund USD 80 Milliarden auf Naturkatastrophen zurückzuführen, wobei das Erdbeben in Nepal den grössten Schaden anrichtete. Der weltweite wirtschaftliche Schaden lag deutlich unter dem bisherigen Zehnjahresdurchschnitt von USD 192 Milliarden.

Von den weltweit versicherten Schäden in Höhe von USD 37 Milliarden waren USD 28 Milliarden Naturkatastrophenereignissen zugeordnet, was in etwa dem Niveau von 2014 entspricht.
Der grösste versicherte Schaden des Jahres - ein geschätzter Sachschaden von USD 2,5 bis 3,5 Milliarden - wurde im August durch zwei grosse Explosionen im Hafen von Tianjin in China verursacht.

Asien erleidet 2015 die meisten Schäden

Der wirtschaftliche Gesamtschaden aus allen Ereignissen in Asien lag bei knapp USD 38 Milliarden. Das Erdbeben in Nepal war die weltweit grösste Katastrophe des Jahres und forderte beinahe 9000 Menschenleben, die höchste Opferzahl bei einem Einzelereignis. Der Gesamtschaden des Erdbebens in Nepal, einschliesslich Schadenmeldungen in Indien, China und Bangladesch, wird auf USD 6 Milliarden geschätzt. Weitere Ereignisse mit grossen Schäden in Asien waren der Taifun Goni in Japan, Überschwemmungen im Süden von Indien und die Explosionen in Tianjin. Kurt Karl, Chefökonom bei Swiss Re sagt: «Das Erdbeben in Nepal ereignete sich nahe der Hauptstadt Kathmandu und hinterliess grossflächige Verwüstungen und Schäden, die grösstenteils unversichert waren. Erneut traf es eine Region, in der die Menschen am allerwenigsten in der Lage sind, sich zu schützen.»

Von Hitze bis Kälte

Das relativ niedrige Schadenniveau, gemessen am bisherigen Zehnjahresdurchschnitt, ist zum Grossteil auf eine weitere ruhige Hurrikansaison in den USA zurückzuführen. 2015 war das zehnte Jahr in Folge, in dem kein schwerer Hurrikan in den USA auf Land traf.1 In Nordamerika war der grösste Schaden ein Wintersturm Mitte Februar, der Schäden in 17 Bundesstaaten verursachte, von denen Massachusetts am stärksten betroffen war. Der kombinierte versicherte Schaden lag bei USD 2 Milliarden; Grund dafür waren vor allem vereiste Wasserleitungen, die bei den niedrigen Temperaturen platzten, sowie durch Wasser bzw. durch das Gewicht von Schnee und Eis verursachte Gebäudeschäden.

1 Als Hurrikan Sandy 2012 auf Land traf, verursachte der Hurrikan den bislang drittgrössten Schaden aus einem Unwetterereignis. Er gilt aber nicht als «schwerer» Hurrikan auf der Saffir-Simpson-Skala.

Trotz des rauen Winters in den USA war 2015 insgesamt das wärmste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungen. Hitzewellen kosteten auf der ganzen Welt viele Menschenleben, während lange Zeiträume mit hohen Temperaturen und fehlenden Niederschlägen in vielen Regionen zu Dürren und Waldbränden führten. In den USA wurden aufgrund der Hitze und Trockenheit die schlimmsten Waldbrände seit 1960 verzeichnet. Weitere von Waldbränden betroffene Länder waren Indonesien und Australien.

Im Gegensatz dazu litten Regionen wie Indien und Grossbritannien unter extremen Niederschlagsereignissen. Die indische Stadt Chennai wurde von Überschwemmungen lahmgelegt, nachdem allein im November insgesamt mehr als 500 mm Regen gefallen waren.

Im Dezember sorgten in der Mitte und im Norden von Grossbritannien mehrere Unwetter für Überschwemmungen. Vorläufige Schätzungen beziffern den versicherten Schaden aus dem Hochwasser in Grossbritannien auf rund USD 2 Milliarden. Auch in den USA wurden mehrere Bundesstaaten von heftigen Regenfällen und Überschwemmungen getroffen.

Unter anderem trug El Niño 2015 zu einer von den durchschnittlichen Klimanormen abweichenden Wetterlage bei. Während beispielsweise die Wirbelsturmaktivität im Nordatlantik niedrig blieb, erlebte der Pazifik eine äusserst aktive Saison.

Tianjin: Risikokumulation und Deckungskonditionen

Dieses sigma beinhaltet ein eigenes Kapitel zu den Explosionen im chinesischen Tianjin, die das Kumulrisiko an grossen Verkehrsknotenpunkten wie Häfen in den Fokus gerückt haben. Die Einrichtung einer Sperrzone vor Ort aufgrund der Gefahr weiterer Explosionen und anhaltende Aufräumarbeiten erschwerte den Versicherern die Bewertung der Schäden, die durch die Beschädigung oder Zerstörung von Wirtschaftsgütern, darunter viele Fahrzeuge im Transitbereich des Hafens, entstanden sind. Die Schwere der Erschütterungen und das hohe Schadenrisiko zu jenem Zeitpunkt machen Tianjin zum grössten versicherten Schadenereignis von 2015, und auch zum grössten versicherten Man-made-Ereignis, das je in Asien registriert wurde.

Definitionen und Auswahlkriterien für die sigma-Katastrophenstatistik:

Naturkatastrophen Durch Naturgewalten ausgelöste Schadenereignisse
Man-made-Katastrophen Durch menschliche Aktivitäten ausgelöste Schadenereignisse
Versicherte Katastrophenschäden Durch Sachversicherungen gedeckte Katastrophenschäden
Gesamtschäden Enthalten auch den unversicherten Teil der katastrophenbedingten Sachschäden
Mindestauswahlkriterien: Grafik
Gesamtschäden 89,2 Mio. USD
Oder: Versicherte Sachschäden Schifffahrt: 17,9 Mio. USD Luftfahrt: 35,9 Mio. USD Sonstige: 44,6 Mio. USD
Oder: Personenschäden Tote oder Vermisste: 20 Verletzte: 50 Obdachlose: 2 000

Swiss Re

Die Swiss Re Gruppe ist ein führender Wholesale-Anbieter von Rückversicherung, Versicherung und anderen versicherungsbasierten Formen des Risikotransfers. Die von Swiss Re direkt oder über Broker betreuten internationalen Kunden sind Versicherungsgesellschaften, mittlere bis grosse Unternehmen und Kunden des öffentlichen Sektors. Swiss Re nutzt ihre Kapitalstärke, ihre Fachkompetenz und ihre Innovationsfähigkeit zur Entwicklung von Lösungen, die von Standardprodukten bis hin zu ausgeklügelten kundenspezifischen Versicherungsdeckungen für sämtliche Geschäftssparten reichen und das Eingehen von Risiken ermöglichen, was für Unternehmen und den allgemeinen Fortschritt von wesentlicher Bedeutung ist. Swiss Re wurde 1863 in Zürich gegründet und ist über ein Netz von Gruppengesellschaften und Vertretungen an rund 70 Standorten präsent. Das Unternehmen wird von Standard & Poor’s mit «AA–», von Moody’s mit «Aa3» und von A.M. Best mit «A+» bewertet. Die Namenaktien der Holdinggesellschaft für die Swiss Re Gruppe, Swiss Re AG, sind an der Schweizer Börse SIX Swiss Exchange gemäss International Reporting Standard kotiert und werden unter dem Tickersymbol SREN gehandelt. Für weitere Informationen zur Swiss Re Gruppe besuchen Sie unsere Website www.swissre.com oder folgen Sie uns auf Twitter @SwissRe.

Quelle: Text Swiss Re, März 2016
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