Naturwissenschaften
und Umwelt: Energie |
Erneuerbare
Energien - Bioenergie - Biogene Energie |
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Hohe
fossile Energiepreise könnten die Nahrungsmittelproduktion verdrängen |
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Steigen
die Dieselpreise über 2.30 Franken und die Benzinpreise über
2.70 Franken pro Liter könnte die Produktion von Biodiesel aus Schweizer
Raps respektive Bioethanol aus Schweizer Mais flächenmässig relevant
werden. Rund 153 000 Hektaren oder 15 Prozent der landwirtschaftlichen
Nutzfläche würden dann für die Energie- und nicht mehr für
die Nahrungsmittelproduktion verwendet. Das zeigt eine im Auftrag des Bundesamtes
für Landwirtschaft (BLW) erstellte Studie der
ETH Zürich.
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Die
Klima-Debatte, ansteigende Energie- und Lebensmittelpreise sowie internationale
Bemühungen um umweltfreundliche Energiestrategien haben die Produktion
von Bioenergie und insbesondere von Biotreibstoff in den Fokus politischer
Diskussionen gebracht. Vor diesem Hintergrund hat das BLW der Professur
für Agrarwirtschaft am Institut für Umweltentscheidungen der
ETH Zürich eine Studie in Auftrag gegeben. Untersucht werden sollten
die Rolle der Landwirtschaft als potentielle Anbieterin von Bioenergie
sowie die ökonomischen Zusammenhänge zwischen der Nahrungsmittel-
und der Energieproduktion auf Ackerland. |
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Kernfrage
war, ab welchem Energiepreis die Landwirtschaft von der Nahrungsmittel-
auf die Energieproduktion umstellen würde.Damit die ackerbaubasierte
Produktion von inländischer Bioenergie im Jahre 2015 ohne kulturspezifische
Stützung wettbewerbsfähig wird, müssten sich die fossilen
Treib- und Brennstoffe gegenüber heute beträchtlich verteuern,
kommt die Studie zum Schluss. Beim Diesel würde die erforderliche
Preissteigerung 50 Rappen betragen, beim Benzin und Heizöl etwa einen
Franken. Steigen jedoch die fossilen Energiepreise über dieses Niveau
hinaus könnte eine Schweizer Bioenergieproduktion flächenmässig
durchaus relevant werden. Voraussetzung wäre, dass der Import von
"billiger" Bioenergie durch einen entsprechenden Grenzschutz verhindert
würde, was heute nicht der Fall ist. Bei Treibstoffpreisen von 3.70
Franken, so zeigt die Studie, würde die Bioenergieproduktion rund
80 Prozent der schweizerischen Ackerfläche beanspruchen. Die energiemässige
Bedeutung bliebe jedoch selbst dann gering und würde weniger als 8
Prozent des gesamtschweizerischen Fossilenergieverbrauchs betragen.
Um
die Problematik der nur schwer quantifizierbaren Zusammenhänge zwischen
globalen Energie- und Agrarrohstoffpreisen auszublenden, wurden für
die Modellrechnungen spezifische Annahmen hinsichtlich der Höhe des
Grenzschutzes im Agrar- und Bioenergiebereich getroffen. Die Autoren der
Studie gehen davon aus, dass die in der Realität zu erwartende Produktion
von Bioenergie in der Schweiz keine wesentliche Rolle spielen wird. Immerhin
liesse sich mit einer ackerbaubasierten Biodieselproduktion im Umfang von
lediglich 6 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche bereits der
gesamte landwirtschaftliche Treibstoffverbrauch - rund 100 Mio. Liter Diesel
- decken.
Quelle:
Text Bundesamt für Landwirtschaft BLW, April 2008 |
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