Naturwissenschaften
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Neue Technologien: Nanotechnologie
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Nanotechnologie - Gesundheit
SUVA Nanopartikel in der Industrie
Gefährdung durch Nanopartikel und ultrafeine Partikel
Nanoinventar - Nanopartikel an Schweizer Arbeitsplätzen
SUVA Nanopartikel unter der Lupe
Nanotechnologie - Gesundheit
Schweizer Aktionsplan Synthetische Nanomaterialien
Messgerät: Elektrische Diffusionsbatterie EDB
Weiterführende Informationen
Thema: Naturwissenschaften und Technik
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Nanopartikel sollen nicht Asbest von morgen werden
Studie über die Verbreitung von Nanopartikeln in der Industrie
Noch sind die Auswirkungen von Nanopartikeln auf die menschliche Gesundheit weitgehend unerforscht. Dennoch unternimmt die Suva schon heute alles, um Arbeitnehmende ausreichend zu schützen und Spätfolgen zu vermeiden.

Eine Studie des Lausanner Instituts für Arbeit und Gesundheit (IST) zeigt nun erstmals, wie viele Arbeitnehmende in der Schweiz am Arbeitsplatz mit Nanopartikeln in Kontakt kommen. Zudem erlaubt ein neu entwickeltes Nanopartikel-Messgerät mobile Kontrollen der Arbeitsplatzbelastung. Diese zwei Weltneuheiten sind wichtige Meilensteine für die Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz.

Dank dem technologischen Fortschritt finden immer neue Substanzen in die Produktionsprozesse Eingang. Dazu gehören auch Nanopartikel, die zahlreiche positive Eigenschaften ausweisen. In Textilien, Lacken, Sonnenschutzmitteln, aber auch Tennisrackets oder Fahrradkomponenten sind Nanopartikel nicht mehr wegzudenkende Produktionsbestandteile.

Weitgehend unbekannt sind bis heute die gesundheitlichen Auswirkungen der Nanopartikel. Um Spätfolgen zu vermeiden, wie sie aus der früheren Anwendung von Asbest bekannt sind, will die Suva den Arbeitnehmerschutz von Anfang an konsequent umsetzen.

Nanopartikel - Teilchen, die zwischen einem und 100 Millionstel Millimeter gross sind, d.h. tausendmal dünner als ein menschliches Haar - können wegen ihrer geringen Grösse das Gewebe durchdringen. Deshalb besteht das Risiko, dass die Teilchen im Körper zu negativen Veränderungen führen. Allerdings sind bisher keine Berufskrankheiten bekannt, die auf synthetische Nanopartikel zurückgehen. Hingegen konnte in Tierversuchen nachgewiesen werden, dass gewisse Nanoröhrchen - Partikel in Röhrchenform - in der Bauchhöhle der Tiere bösartige Tumoren auslösen könnten.

Nanoinventar Schweiz

Neben anderen Institutionen des Bundes unterstützt die Suva deshalb mehrere Forschungsprojekte, so auch eine Studie des Lausanner Instituts für Arbeit und Gesundheit (IST) zur Erstellung eines Nanoinventars. In enger Zusammenarbeit mit Forschung und Industrie will die Suva wirkungsvolle Massnahmen zum Schutz der Gesundheit von Arbeitnehmenden entwickeln, die Nanopartikeln ausgesetzt sind.

Erstmals wurde nun in der Schweiz eine wissenschaftliche Erhebung durchgeführt, wie viele Arbeitnehmende potenziell mit Nanopartikeln in Kontakt kommen und welche Schutzmassnahmen für diese Arbeitnehmenden ergriffen werden.

Die Studie basiert auf einer repräsentativen Umfrage bei 1626 Unternehmen, von denen 947 den Fragebogen beantworteten, was einer Antwortquote von 58,3 Prozent entspricht. Das Sample repräsentieren 78 000 Unternehmen des produzierenden Sektors, die potenziell Nanopartikel anwenden können.

Die Hochrechnung der Studie zeigt folgendes Bild:

Im Schweizer Produktionssektor arbeiten rund 1300 Arbeitnehmende direkt mit einer Nanopartikel-Anwendung. Das sind 0,8 Promille oder jeder 1250. Arbeitnehmende im Schweizer Industriesektor. Von allen Firmen des Industriesektors haben 0,6 Prozent eine Nanopartikel-Anwendung, das entspricht knapp 600 Unternehmen.

Der höchste Anteil von Nanopartikel verarbeitenden Unternehmen wurde in der chemischen Industrie festgestellt. In folgenden Branchen kommen Nanopartikel-Anwendungen ebenfalls vor:

Allgemeiner Handel, Elektrotechnik, Automobilzulieferer, Oberflächenbehandlung, Steinbehandlung sowie Keramik/Glas. Die Lagermengen von Nanopartikeln sind in der Regel klein. Nur wenige Firmen setzten Nanopartikel im grösseren Stil ein.

Beim Arbeitnehmerschutz zeigte die Umfrage, dass sich die Firmen in erster Linie auf den Schutz der Personen konzentrieren und dabei vor allem auf persönliche Schutzausrüstung setzen. Erfahrungsgemäss gewährleisten aber technologisch-organisationelle Massnahmen - wie am Beispiel der Firma Ilford in Marly/FR gezeigt - einen besseren Schutz und sind langfristig wirtschaftlicher.

Mit dem Nanoinventar stehen der Suva nun bessere Informationen über Nanopartikel verarbeitende Branchen zur Verfügung. Dies ermöglicht ein aktives und zielgerichtetes Vorgehen beim Arbeitnehmerschutz.

Arbeitnehmerschutz von morgen

Bereits 2006 hat die Suva als einer der ersten Berufsunfallversicherer in Europa konkrete Empfehlungen zum Umgang mit Nanopartikeln an Arbeitsplätzen publiziert. Sie wird die Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Untersuchungen zur Wirkung von Nanopartikeln weiterhin intensiv verfolgen und auch international zusammenarbeiten. Hersteller und Lieferanten von Produkten, die Nanopartikel enthalten, sollen sensibilisiert und Informationen für Anwender leichter zugänglich werden. Auf diese Weise soll das Risiko einer Belastung durch Nanopartikel durch technische, organisatorische und personenbezogene Schutzmassnahmen möglichst reduziert werden.

Suva

Die Suva ist ein selbstständiges Unternehmen des öffentlichen Rechts und versichert rund 100'000 Unternehmen bzw. 1,9 Millionen Berufstätige und Arbeitslose gegen die Folgen von Unfällen und Berufskrankheiten. Im Auftrag des Bundes führt sie auch die Militärversicherung. Die Dienstleistungen der Suva umfassen Prävention, Versicherung und Rehabilitation. Ihre Kunden können kompetente, ergebnisorientierte Arbeit und eine faire, zuvorkommende Behandlung erwarten. Die Suva arbeitet selbsttragend, ohne Subventionen. Gewinne kommen den Versicherten zugute. Im Verwaltungsrat sind Arbeitgeber, Arbeitnehmer und der Bund vertreten.

Institut für Arbeit und Gesundheit (IST)

Das Institut für Arbeit und Gesundheit (IST) ist eine privatrechtliche Stiftung, unterstützt in erster Linie durch die Kantone Waadt und Genf. Angegliedert an die Universitäten Lausanne und Genf, hat sich das IST der Lehre, Forschung, Gutachten, Beratung und der Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz verschrieben.

Das IST hat keine Kontroll- oder Aufsichtsfunktion und kann in Betrieben nur im Rahmen von Beratungen und Expertisen tätig werden. Das IST ist in Räumen des Universitätsspitals Lausanne untergebracht und hat drei Untereinheiten: Gesundheit der Arbeitnehmenden, Welt der Arbeit, und Arbeitsumfeld.

Das IST ist das einzige Institut dieser Art in der Schweiz. Seine Spezialisten geniessen nicht nur schweizweit, sondern auch international einen guten Ruf.

Quelle: Suva, März 2009

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FHNW: Elektrische Diffusionsbatterie EDB - Neuartiges Messgerät für Nanopartikel

Das Institut für Arbeit und Gesundheit (IST) ist eine privatrechtliche Stiftung, unterstützt in erster Linie durch die Kantone Waadt und Genf. Angegliedert an die Universitäten Lausanne und Genf, hat sich das IST der Lehre, Forschung, Gutachten, Beratung und der Förderung der Gesundheit am Arbeitsplatz verschrieben.

Um abzuschätzen, wie stark Arbeitnehmende Nanopartikeln ausgesetzt sind und um die Wirkung von Schutzmassnahmen zu überprüfen, sind komplexe Messgeräte nötig. Die bisherigen Geräte waren gross, stromabhängig und daher für den mobilen Einsatz an Arbeitsplätzen nur bedingt geeignet. Aus diesem Grund wurde mit dem Institut für Aerosol- und Sensortechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz (IAST) ein neues Nanopartikel-Messgerät entwickelt. Die sogenannte Elektrodiffusionsbatterie (EDB) ist robust, netzunabhängig und lässt sich in einem Rucksack transportieren.

Das Gerät erlaubt es, die Wirksamkeit getroffener Schutzmassnahmen zu beurteilen und liefert erstmals konkrete Messwerte zur individuellen Belastung.

Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Nanopartikeln in industriellen Prozessen drängt sich eine verbesserte überwachung der Luftqualität in Betrieben, die solche Nanopartikel herstellen oder verarbeiten, auf. Doch wie misst man diese Nanopartikel? Es gibt heutzutage tragbare und praktische Messgeräte, die Partikel optisch detektieren, was aber nur für Partikel geht, die grösser als etwa einen halben Mikrometer sind (1/100 des Durchmessers eines Haars!). Für kleinere Partikel sind diese Geräte blind - so ähnlich, wie unser Auge groben Staub erkennen kann, aber feineren Staub nicht mehr. Für noch feinere Partikel gibt es heute zwar auch Messgeräte, diese sind aber gross, schwer, teuer, brauchen Netzstrom, Arbeitsflüssigkeit und eine radioaktive Quelle. Will man damit in einem Betrieb eine Kontrollmessung durchführen, so braucht dies viel Zeit, es braucht qualifiziertes Personal, und die Messung kann meistens nur punktuell durchgeführt werden. Die Situation ist also nicht sehr befriedigend.

Am Institut für Aerosol- und Sensortechnik der Fachhochschule Nordwestschweiz haben wir in Zusammenarbeit mit Matter Engineering (einem Aargauer KMU) und mit Unterstützung der Suva ein Gerät entwickelt, das Abhilfe schafft. Die elektrische Diffusionsbatterie ist zwar etwas weniger genau als das bisherige Standardmessgerät, bietet dafür aber eine Reihe von grossen Vorteilen: Sie ist 16x kleiner, 6x leichter und billiger als das bisherige Standardmessgerät für ultrafeine Nanopartikel. Sie ist batteriebetrieben und braucht keine radioaktiven Quellen oder Arbeitsflüssigkeiten. Dadurch vereinfacht sich die Kontrollmessung in Betrieben stark; ausserdem kann in einem Rundgang durch die Anlage überprüft werden, ob lokal Nanopartikel in die Luft gelangen, was bei einer punktuellen Messung nicht möglich ist.

Quelle: Dr. Martin Fierz Fachhochschule Nordwestschweiz Institut für Aerosol- und Sensortechnik, Windisch AG und Suva
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