Messbare
Leistungsstandards Berufslernende
im Zentrum Aargauer
Gewerbeverband
Die Bedeutung einer guten Ausbildung nimmt stetig zu. Die Wirtschaft ist auf eine Volksschule angewiesen, deren Absolventinnen und Absolventen für den Einstieg in die Arbeitswelt bestens gerüstet sind. Eine Bildungsreform muss deshalb die «Output- Qualität» verbessern. Die Aargauische Industrie- und Handelskammer unterstützt die im Rahmen der gesamtschweizerischen Harmonisierung notwendigen Anpassungen der aargauischen Schule. Das neue Modell darf aber keine Insellösung sein, eine interkantonale Harmonisierung ist anzustreben. Wir unterstützen eine leistungsorientierte Volksschule. Gegen eine aus der Leistungssteigerung der Volksschulabsolventen resultierende Erhöhung der Maturitätsquote ist nichts einzuwenden. Die Festlegung eines Zielwertes für diese Quote ist aber für uns kein geeignetes Steuerungsmittel, da die Gefahr einer Niveausenkung zur Erreichung der Quote zu gross ist. Wir begrüssen die Schaffung einer Eingangsstufe und - mit Vorbehalten - das bedarfsgerechte Angebot von Tagesstrukturen sowie eine den örtlichen Verhältnissen angepasste Ressourcensteuerung. Nicht unterstützen können wir das Vorhaben, dass künftig in der ganzen Volksschule ausschliesslich integrativ ausgebildet werden soll. Eine Verbesserung der «Output- Qualität» durch integrativen Unterricht ist nicht belegt. Der Grosse Rat hat solche Vorhaben zudem mehrfach abgelehnt. Für die ganze Reform muss aus unserer Sicht ein angemessenes Controlling vorgesehen werden. Das Vorgehen für die überführung von der heutigen in die neue Struktur ist nochmals zu überprüfen. Dem Gesamtpaket Bildungskleeblatt kann die AIHK erst zustimmen, wenn im bereinigten Planungsbericht die offenen inhaltlichen Fragen geklärt, die Folgekosten vollumfänglich aufgezeigt und plausibilisiert sowie deren Finanzierbarkeit belegt sind. Aargauische
Industrie- und Handelskammer
Klares JA zu den Teilblättern "Tagesstrukturen", "Eingangsstufe" und "Ressourcensteuerung". Beim Teilblatt "Strukturreform" kann nach Meinung der SP Aargau jedoch nur von einem pädagogischen Mehrwert ausgegangen werden, wenn konsequent auf die Karten Integration und Binnendifferenzierung gesetzt und damit die Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen verbessert wird. Selektion innerhalb der Volksschule sollte aus sozialdemokratischer Sicht kaum und wenn schon, dann möglichst spät erfolgen. Diese Forderung spricht sowohl gegen ein Elitegymnasium, als auch gegen den Wechsel ans Gymnasium nach 10 Schuljahren. SP
Aargau
Die CVP Aargau beurteilt das Gesamtprojekt "Bildungskleeblatt" als zukunftsorientiert, zielgerichtet und mutig. Die Zeit ist reif, diesen umfassenden Schritt für die Steigerung der Attraktivität des Kantons Aargau als Bildungs- und Wirtschaftsstandort zu wagen. Die vorliegende Gesamtbetrachtung der Bildungslandschaft Aargau ist für die CVP Aargau zwingend und entspricht den vom Grossen Rat verabschiedeten Leitsätzen zur Schule Aargau. Die CVP Aargau begrüsst das klare Bekenntnis zu einer leistungsorientierten Schule. Diese muss aber auf jeden Fall auch "Kopf, Herz und Hand" beinhalten. Dem Teilprojekt Eingangsstufe kann die CVP Aargau vollumfänglich zustimmen. Sie befürwortet dabei die Einführung einer 4-jährigen Basisstufe. Eine Harmonisierung der Schulstrukturen erachtet die CVP Aargau als unumgänglich. Der Kanton Aargau darf nicht länger eine Bildungsinsel sein. Der Verlängerung der Primarstufe um 1 Jahr und der damit verbundenen Verkürzung der Sekundarstufe I auf 3 Jahre wird vorbehaltlos zugestimmt. Die Umstrukturierung der Oberstufe braucht aus Sicht der CVP Aargau zwingend die Einführung von Niveaugruppen. Der Einführung eines Elitegymnasiums steht die CVP Aargau sehr positiv gegenüber, wird doch damit dem Anliegen der Begabtenförderung zum ersten Mal gezielt nachgekommen. Einer flächendeckenden Einführung von Tagesstrukturen kann die CVP Aargau ebenfalls zustimmen. Dieses familien- und gesellschaftspolitische Anliegen gilt es nun endlich umzusetzen. Die Einführung eines Sozialindexes wird begrüsst, kann so doch die Chancengerechtigkeit des Bildungssystems besser gewährleistet werden. Die CVP Aargau stimmt den Leitsätzen des "Bildungskleeblatts" vollumfänglich zu. Der Aus- und Weiterbildung der Lehrpersonen ist dabei höchstes Gewicht und Beachtung zu schenken. Dies gilt ebenso für die Schulleitungen, sind diese doch für die pädagogische Umsetzung der Reformen verantwortlich. CVP
Aargau
Die SVP Aargau ist für eine gute Bildung und ist deshalb auch bereit, in die Schule Aargau zu investieren. Die Politik muss auf die aktuellen Probleme und Schwierigkeiten der Schule Antworten geben. Für die SVP steht die Steigerung der Qualität der Bildung im Vordergrund. Strukturänderungen, welche die Qualität der Bildung vermindern oder bei gleich bleibender Qualität mehr kosten, lehnt die SVP ab. In diesem Sinne lässt sich die SVP zum Planungsbericht Bildungskleeblatt ausführlich vernehmen und macht eigene Vorschläge. SVP
Aargau
Die Grünen Aargau sind grundsätzlich erfreut über die vorgeschlagenen Reformen im Schulbereich, die unter dem glückverheissenden Namen Bildungskleeblatt laufen. Insbesondere der Gedanke der integrativen Schulung findet einstimmige Unterstützung, ebenso wie der längst fälligen Auf- und Ausbau von Tagesstrukturen sowie die Ressourcensteuerung über den Sozialindex. Bei der Eingangsstufe steht das vierjährige Modell im Vordergrund. Das bei der Harmonisierung verlangte Volksschulmodell 6 Jahre Primar, 3 Jahre Oberstufe ist ebenfalls unbestritten, allerdings konnte in grünen Kreisen keine Einigung gefunden werden über die Ausgestaltung der Oberstufe. Gemeinsamer Nenner ist nur, dass der Status Quo dringend reformbedürftig ist, dass die Durchlässigkeit gewährleistet sein muss und die Leistungsstufen (möglichst auch beim Deutschunterricht) Eingang finden. Modell
2 mit der Möglichkeit im letzten Schuljahr ins Gymnasium zu wechseln
hat etliche Befürworter/innen. Das Elitegymnasium ist umstritten.
Aber auch Modell 3 mit der dreijährigen Oberstufe für alle findet
Unterstützung. Dies vor allem, weil die Grünen den pädagogischen
Wert einer zweijährigen Oberstufe infrage stellen und sich für
Integration stark machen. Da macht es keinen Sinn, in der Primarschule
zu integrieren und in der Oberstufe zu segregieren. Zu diskutieren gab die absolute Dringlichkeit der Forderung "12 Jahren bis zur Matur", weil die Rechnung nicht von allen gleich gemacht wird: 8 Jahre Eingangs- und Mittelstufe plus 3 (bzw. 2) Jahre Oberstufe ergibt 11 (bzw. 10) Jahre. Vier Jahre Gymnasium dazu macht im besten Fall 14 Jahre! 12 Jahre bis zur Matur heisst also, dass das für begabte Schüler möglich sein muss, dass aber die gesamte Schulzeit so oder so nicht für alle gleich lang sein wird. Mit den geplanten Leistungsstufen und der Durchlässigkeit, die alle Grünen sehr begrüssen, ist dies ohnehin bei allen vorgeschlagenen Modellen möglich, ohne dass die "Durchschnittskinder" unter Druck kommen. Einig
sind sich die Grünen, dass die Schulreform in erster Linie den Schülerinnen
und Schülern dienen soll. Pädagogik geht vor Wirtschaftsförderung
oder regionalstrategischen und berufsständischen Interessen. Auch
die Berufswahl darf nicht unterschätzt werden. Berufsvorbereitung
gehört ins vorletzte Schuljahr (das wäre dann bei Modell 2 nicht
mehr bei allen dasselbe). Mit allem Respekt vor dem Tempo haben die Grünen
Bedenken, dass beim vorgesehenen übergang noch zu viele Baustellen
bestehen, z. B. die Standort- und die Schulraumfragen, die Einrichtung
von gleichwertigen Tagesstrukturen, die Vorbereitung der Lehrkräfte
auf die neuen Herausforderungen und so weiter. Grundsätzlich unterstützen die Grünen die Reformen und danken den Bildungsfachleuten für den geleisteten grossen Einsatz und den mutigen und ganzheitlichen Ansatz. Grünen
Aargau
Die Evangelische Volkspartei Aargau (EVP) befürwortet die mit dem Bildungskleeblatt angestrebte Integration aller Schulkinder in der Eingangs-, Mittel- und Oberstufe. Sie weist jedoch darauf hin, dass die geplante Schulform anspruchsvoll ist und alle herausfordert, die daran beteiligt sind. Deshalb sorgt sie sich über die grossen Klassengrössen, die im Bildungskleeblatt für alle Schulstufen vorgeschlagen werden. Die EVP möchte die Kinder in der dreijährigen Grundstufe einschulen. Begründet wird dies mit der immensen Entwicklung, die Kinder zwischen ihrem vierten und achten Altersjahr machen. Mit der vierjährigen Basisstufe könne man der grossen Entwicklungsspanne nicht mehr gerecht werden. Für die Oberstufe befürwortet die EVP selektive Leistungszüge mit einzelnen Niveaufächern. Dadurch wird die neue Sekundarstufe I durchlässiger, und ermöglicht den Schülerinnen und Schülern, ihre Chancen zu packen und in eine höhere Niveaugruppe oder in einen andern Schultyp zu wechseln. Diese Umstufungen sollten laut EVP zweimal pro Schuljahr möglich sein. Für das Elitegymnasium hat die EVP kein offenes Ohr: Hochbegabte seien individuell zu fördern, und das neue Gymnasium entspreche nicht den harmonisierten Schulstrukturen. Blockzeiten und Tagesstrukturen sind für die EVP unumstritten. Die Qualität des Angebotes muss gewährleistet sein, und die Eltern sollen sich einkommensabhängig an den Kosten beteiligen. Von regionalen Mittagstischen hält die EVP jedoch nichts. Der
Sozialindex zur besseren Durchsetzung von Chancengerechtigkeit und Integration
findet bei der EVP Anklang. Sie plädiert für 30% mehr Lektionen
für Schulorte mit besonderen Bedürfnissen. Evangelische
Volkspartei Aargau (EVP)
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