Schule und Bildung
Schulreformen im Kanton Aargau
«Bildungskleeblatt»
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Strukturreform Aargau - Vernehmlassungen 2008
Vernehmlassung: SP Aargau 2008
Strukturreform Aargau - Vernehmlassungen 2008
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"Bildungskleeblatt": Der politische Entscheidungsprozess
Vernehmlassung der Erlasse zum Bildungskleeblatt 2008
SP: Ja, aber nur bei genügenden Ressourcen!

Die Notwendigkeit einer Bildungsreform im Aargau ist nach der Annahme des Bildungsrahmenartikels in der Bundesverfassung unbestritten. Dieser Reform will sich auch die SP Aargau stellen. Die pädagogisch und sozialpolitisch wertvolle Bildungsreform verdient eine konsequente Umsetzung. Die SP Aargau verlangt allerdings genügende Ressourcen und ein sensibles Vorgehen bei der Umsetzung. Langfristig strebt die SP Tagesschulen für alle an.

Die Problematik der Restschulen kann beispielsweise besser über eine substanzielle Verbesserung der Es gilt, was die SP Aargau schon vor einem Jahr festgestellt hat: Grundsätzlich ist die SP mit der modernen, sozialpolitisch wertvollen und pädagogisch abgestützten Grundhaltung der Reform einverstanden. Sie entspricht zum überwiegenden Teil sozialdemokratischen Anliegen. Im Zentrum stehen dabei die optimale Förderung der Kinder und Jugendlichen und die gleichwertige Entwicklung ihrer Sozial-, Selbst- und Sachkompetenz. Zentrales Anliegen aller geplanten Veränderungen ist die Chancengerechtigkeit für alle Schülerinnen und Schüler.

Die erfolgreiche Durchführung von schulischen Reformen hängt zum grössten Teil von der Motivation und den Kompetenzen der Lehrpersonen und den zur Verfügung gestellten Ressourcen ab. Es muss den politischen Instanzen des Kantons gelingen, die Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass sich die Lehrpersonen grossmehrheitlich hinter die Ziele des Bildungskleeblatts stellen können. Die Grösse der Klassen und die wöchentliche Stundenbelastung müssen in diesem Zusammenhang ein Thema sein. Zusätzlich braucht es genügend finanzielle und personelle Ressourcen, um eine adäquate Aus- und Weiterbildung aller Beteiligten zu sichern. Darüber hinaus sind geeignete Lehrmittel für den geforderten individualisierenden Unterricht zur Verfügung zu stellen und frühzeitig angepasste Lehrpläne und Stundentafeln auszuarbeiten. Nur wenn sich alle Beteiligten eine klare Vorstellung von der praktischen Umsetzbarkeit der geplanten Veränderungen machen können, lässt sich deren notwendige Unterstützung gewinnen.

Die Harmonisierung der Schulstrukturen mit den anderen Kantonen darf nicht das einzige Ziel einer Strukturreform dieses Ausmasses sein. So ist die integrative Primarschule den gleichen Prinzipien wie die Eingangsstufe zu verpflichten. Altersgemischte Klassen und individualisierender Unterricht ermöglichen ein den Fähigkeiten der Kinder angepasstes Lerntempo und das verbesserte Erlernen von Sozial- und Selbstkompetenz. Bei der Umsetzung dieses Ziels muss die Primarschule die gleiche Aufmerksamkeit bekommen, wie diese der Eingangsstufe zuteil wird. Ein besseres Betreuungsverhältnis und die Einführung des Teamteachings sind unumgänglich.

Die für alle Jugendlichen strukturell drei Jahre dauernde Sekundarstufe I mit allen Leistungszügen unter einem Dach und Niveaugruppen in verschiedenen Fächern stellt in der geplanten Form einen pädagogischen Mehrwert dar. Die integrierte Förderung der Hochbegabten braucht noch eine gesetzliche Verankerung. Ausserdem muss die geplante Auswahl der Niveaufächer noch einmal vertieft geprüft werden. Die Einführung eines Elite- oder eines Progymnasiums lehnt die SP Aargau nach wie vor ab.

Tagesstrukturen, welche die Betreuung und die Förderung der Kinder während den Arbeitszeiten sichern, sind seit vielen Jahren ein Anliegen der SP Aargau. Dieses Angebot muss nach pädagogischen Grundsätzen geführt werden. Nur so kann die Forderung nach Verbesserung der Chancengerechtigkeit umgesetzt werden. Damit die Qualität des Angebots im ganzen Kanton vergleichbar gut ist, muss der Kanton bei der Festlegung der Qualitätsindikatoren, bei der Qualitätskontrolle und bei der Qualitätssicherung die Führung übernehmen. Dass die Kosten für Tagesstrukturen ab 2016 von Gemeinden und Eltern neu ohne Kantonsbeiträge getragen werden sollen, akzeptiert die SP Aargau nicht. Die Gelder, die bis anhin im Rahmen des Sozial- und Präventionsgesetzes (SPG) zur Verfügung gestellt wurden, sollen den Gemeinden auf jeden Fall erhalten bleiben. Ziel der Bereitstellung von Tagesstrukturen muss es sein, dass alle Kinder davon profitieren können. Folglich müssen die Tagesstrukturen preislich attraktiv sein. Sozialdemokratische Vision ist jedoch die flächendeckende Einführung von Tagesschulen für alle, und zwarohne Kostenbeteiligung der Eltern.

Quelle: Sozialdemokratische Partei SP Aargau, März 2008

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