Modell
II gewährt grosse Durchlässigkeit
Während
sich ein Zehntel der Schülerschaft im Untergymnasium einem hohen Anspruch
und damit einer besonderen Integrationsaufgabe stellt, wird ein Grossteil
die zweiteilige Sekundarschule besuchen. Sie lässt alle Anschlussmöglichkeiten
offen, so auch den Eintritt ins Gymnasium nach dreijähriger Oberstufenzeit.
Zudem ist die Durchlässigkeit innerhalb der Sekundarschule mit zwei
Typen besser gewährleistet. Die Kombination von zwei Leistungszügen
und drei Niveaugruppen zwingt zu differenzierter Einschätzung und
Zuteilung der Lernenden. Dies ist eine Voraussetzung für eine gezielte
Förderung der Schülerinnen und Schüler gemäss ihrem
individuellen Begabungsprofil. Die neue Oberstufenstruktur bedingt einen
Veränderungsprozess für alle Beteiligten.
Modell
I löst Problem der Restschule nicht
Das
Modell I kommt dem Status quo sehr nahe. Mit seiner dreigliedrigen Oberstufe
unter einem Dach birgt es die Gefahr, dass der schwächste Zug alle
Nachteile der heutigen Realschule aufweisen wird. Verschärft wird
diese Problematik durch den Umstand, dass der leistungsschwächste
Zug im Wesentlichen die Integration der heutigen Kleinklassen zu tragen
haben wird. Zudem setzt das Modell nach Meinung des Erziehungsrats falsche
Signale: Viele Lehrpersonen werden sich darin bestärkt fühlen,
dass die heutigen Stufenprofile weiterhin Gültigkeit haben.
Modell
III schwächt Integration
Modell
III unterscheidet sich strukturell wenig von Modell II, sieht man von den
zusätzlichen Standorten ab, es schwächt aber den integrativen
Charakter der Oberstufenreform nachhaltig, zudem sind die entstehenden
zusätzlichen Kosten beachtlich. Sie generieren nach Ansicht des Erziehungsrats
nicht jenen Mehrwert, der resultieren müsste.
Kompatibilität
mit umliegenden Kantonen
Wie
üblich erstellt der Erziehungsrat bei Vernehmlassungen solche Stellungnahmen
unter der Leitung des Vizepräsidenten ohne Anwesenheit des Bildungsdirektors.
Der Erziehungsrat favorisiert nach sorgfältigem Abwägen das Modell
II mit einem Untergymnasium. Es wird nach seiner Auffassung den unterschiedlichen
Bedürfnissen der Schülerinnen und Schüler am ehesten gerecht.
Erfahrungsgemäss führen Unter- und überforderung zu schulischen
Problemen, welche sich oft in Verhaltensauffälligkeiten manifestieren.
Das Modell II erlaubt sowohl die Binnendifferenzierung innerhalb der Sekundarschule
wie auch die Förderung von besonders leistungsstarken Lernenden im
Untergymnasium. Diese Oberstufenstruktur entspricht in etwa derjenigen
der Kantone Zürich und Luzern. Im Bildungsraum Nordwestschweiz verfügt
Solothurn über ein vergleichbares Modell. Modell II erfüllt die
zwei Hauptforderungen der gegenwärtigen Bildungsreform: Gesteigert
wird die Kompatibilität mit den umliegenden Kantonen, erzielt wird
aber auch ein pädagogischer Mehrwert. Aus der Sicht des Erziehungsrats
ist dieses Modell II politisch mehrheitsfähig.
|
Quelle:
Regierungsrat, Departement Bildung, Kultur und Sport BKS, Oktober 2008 |
nach
oben
Weiterführende
Informationen |
|
Strukturreform Die
Kehrtwende August 2008
Strukturreform Die
Zweigliedrige Oberstufe und Untergymnasium März 2008
Die
drei Oberstufemodelle
|