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Armut
in der Schweiz |
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Armut Schweiz und Vierte Welt |
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Armut Schweiz und Vierte Welt |
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ATD - Das Ende von Armut und sozialer Ausgrenzung
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Sechs Vorschläge der direkt Betroffenen
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2010 ist das europäische Jahr zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung. Es ist höchste Zeit, dass die Schweiz endlich eine nationale Strategie zur Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung lanciert. Seit drei Jahren arbeiten verschiedene Partner gemeinsam an diesem Projekt. ATD Vierte Welt hat sich nicht nur an den vom Bund entwickelten Beratungen aktiv beteiligt, sondern auch zahlreiche Treffen veranstaltet, um armutsbetroffenen Menschen zu ermöglichen, ihre Meinung zu sagen und Vorschläge zu machen. «Sprecht mit uns, nicht über uns», sagen diese.
Wenn Armut und soziale Ausgrenzung einer Person oder einer Familie über längere Zeit anhalten, wird es für diese unmöglich, ihre Rechte auszuüben und ihre Verantwortlichkeiten wahrzunehmen. Ausgehend von dieser Feststellung, die in der Erfahrung der am stärksten Benachteiligten wurzelt, lässt sich eine globale, kohärente Armutsbekämpfungspolitik erarbeiten, um allen Zugang zu den Menschenrechten zu ermöglichen. Im Zentrum stehen:
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Wiederherstellung der Rechte bzw. Prävention von Rechtsverlust in allen Bereichen, wo Prekarität bzw. kumulierte Prekarität herrschen. |
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Ermöglichung des Zugangs aller zu den Mitteln, die zur Wahrnehmung ihrer beruflichen, familiären und sozialen Verantwortung notwendig sind. |
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Schaffung von Solidarität zur Wiederherstellung vorenthaltener Rechte. |
ATD Vierte Welt präsentiert als Ergänzung zu den Vorschlägen anderer Organisationen sechs Massnahmen, deren Umsetzung für die armutsbetroffenen Personen vordringlich ist:
1 |
Die Beteiligung von Personen und Familien in Armutslagen unterstützen. Sie müssen als zentrale Akteure bei der Ausarbeitung und Umsetzung jeder sie betreffenden Politik einbezogen werden. Auch müssen die Behörden Begegnungen und Vereinigungen, bei denen armutsbetroffene Personen zu Wort kommen, finanziell unterstützen. |
2 |
Die Einkommenssicherheit der Familien verbessern. Namentlich muss der Sozialhilfebeitrag für den Lebensunterhalt von Kindern demjenigen angeglichen werden, der im Gesetz über die Ergänzungsleistungen vorgesehen ist. |
3 |
Die Bildungschancen der am wenigsten Qualifizierten verbessern. Eine vorrangige Aufmerksamkeit muss einer qualifizierenden Ausbildung von Personen ohne berufliche Qualifikation oder mit Schreib- oder Leseschwierigkeiten geschenkt werden, namentlich im Rahmen längerfristiger Qualifikationsprogramme für Arbeitslose. |
4 |
Der Fremdplatzierung von Kindern sozial benachteiligter Familien vorbeugen durch eine verstärkte Unterstützung, die alle finanziellen und sozialen Schwierigkeiten von Familien in Betracht zieht. |
5 |
Den Zugang zu den Rechten und die soziale Begleitung verbessern. Es braucht überall parlamentarische Ombudspersonen, an die armutsbetroffene Personen sich wenden können, wenn sie mit Entscheiden der Sozialdienste nicht einverstanden sind. |
6 |
Ein Beobachtungsgremium «Armut, soziale Ausgrenzung und Menschenrechte» einrichten, um die von den armutsbetroffenen Personen erlebten Ungerechtigkeiten besser kennenzulernen. |
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Quelle:
ATD Vierte Welt, Januar 2010 |
ATD Vierte Welt – ATD Quart Monde -1733 Treyvaux – Tel. 026 413 11 66 – Fax 026 413 11 60 kontakt@vierte-welt.ch - contact@quart-monde.ch - www.vierte-welt.ch - www.quart-monde.ch |
Prekarität: Abstieg- Ausgrenzung
«prekär» steht für all jene Unsicherheiten, die dazu führen, dass Arbeitsverhältnisse grundsätzlich als unzumutbar eingestuft werden müssen, unabhängig davon, ob die Betroffenen dies selbst so einschätzen oder nicht» (Simone Prodolliet, 2002) |
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