In der Schweiz gibt es im Jura und in den Alpen zwei unabhängig voneinander lebende Luchspopulationen. Die Anzahl in Schweiz lebenden Luchse genügt nicht, um langfristig das Überleben der Tierart zu sichern. Die Luchse können wegen natürlicher und künstlicher Barrieren nicht selbst auswandern. Der Mensch muss dem Luchs helfen, neuen Lebensraum zu finden.
Um 1700 war der Luchs noch in der ganzen Schweiz heimisch. 1894 wurde der letzte Luchs im Wallis getötet. Der Luchs (Lynx lynx) starb im 19. Jahrhundert in der Schweiz aus. Seit 1971 wird er in der Schweiz wieder angesiedelt. Trotzdem gilt der Luchs nach wie vor als bedrohte Tierart. 1971 bis 1976 wurden in den Kantonen OW, NE und VD Luchse ausgesetzt. Heute haben die Luchse einen beträchtlichen Teil des zentralen und westlichen Alpen- und Voralpengebietes besiedelt. Das wissenschaftlich betreute Projekt LUNO betreut die Wiederansiedlung in der Ostschweiz. Zwischen 2001 und 2008 wurden Luchse in die Nordostschweiz umgesiedelt. Ihre Population - zwei Tiere pro 100 Quadratkilometer - liegt in diesem Gebiet im schweizerischen Durchschnitt. Anders als Wölfe sind Luchse für weidende Schafe keine Gefahr. Der Luchs bevorzugt Rehe und Gämsen. Quelle: Kanton Appenzell Ausserrhoden 2016 In den Nordwestalpen haben sich die Luchse stark vermehrt. Trotz des relativ grossen Bestandes in den Nordwestalpen ist die Zahl der Luchse zu gering und ihr Lebensraum zu klein, um das langfristige Überleben der Art zu sichern. Die Luchsekönnen sich nicht auf natürliche Weise weiter ausbreiten, weil ihnen Flüsse, Seen sowie Siedlungen und Autobahnen den Weg versperren. 2012: Rund 130 Luchse Einzig beim Luchs gibt es in der Schweiz inzwischen einen Lichtblick. Nach der Auswertung von Fotofallen leben heute rund 130 Luchse in der Schweiz, aufgeteilt auf drei Populationen - im Jura, in den Nordwestalpen (aufgrund von Wiederansiedlungen von Tieren aus den slowakischen Karpaten in den 1970er Jahren) und in der Nordostschweiz (aufgrund von Umsiedlungen aus den Alpen und dem Jura vor 10 Jahren). Der Bestand ist aber verletzlich und braucht Blutauffrischung. Wie schnell sich Inzucht bemerkbar machen kann, zeigt die Situation in Slowenien, wo der Luchsbestand in den letzten Jahren regelrecht zusammenbricht. 2014/15: Mindestens 18 Luchse in der Nordostschweiz Im Referenzgebiet «Nordwestschweiz» wurden bei einem Luchs-Monitoring im Winter 2014/15 ingesamt 15 selbständige Luchse und 3 Jungtiere aus 2 Würfen nachgewiesen. 5 weitere Jungtiere aus 4 Würfen während des Monitoring-Zeitraumes im Referenzgebiet unterwegs. Das Referenzgebiet «Nordwestschweiz» umfasst die Region Tössstock im Nordwesten, die Churfirsten und den Alpstein im Süden und Südosten, sowie die Region Alvier im Nordosten.
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