Wildtiere:
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Der
Bär «JJ3», der vor einigen Monaten in der Schweiz von
sich reden machte, hat seinen Winterschlaf offenbar bereits beendet. Er
soll in der Nähe des Albulapasses gesehen worden sein. Falls er sich
erneut den Siedlungsgebieten nähert, könnten die Graubündner
Behörden eine Abschuss Erlaubnis erteilen - was für den WWF höchst
fragwürdig wäre.
Einer
Mitteilung des Amtes für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden
zufolge hat der Bär «JJ3» seinen Winterschlaf beendet.
Nach vier Monaten Winterruhe habe er kleine Touren in der näheren
Umgebung unternommen. Falls der Winter seine Offensive fortsetzt, könnte
der Sohlengänger sich jedoch noch einmal in seine Höhle zurückziehen,
denn Bären haben nach dem Aufwachen nicht sofort Hunger. Ihr Körper
braucht ein paar Tage Zeit, um sich wieder an den Wachzustand zu gewöhnen.
Letztes
Jahr hatte «JJ3» unbeaufsichtigte Schafe gerissen und Bienenstöcke
geplündert. Auch Abfallkübel und Container hatte er in der Lenzerheide
durchwühlt. Ein für den Regierungsrat Stefan Engler inakzeptables
Verhalten. Engler erklärte im vergangenen Dezember, dass «JJ3»
abgeschossen würde, falls er sich erneut Wohngebieten nähern
sollte.
"Die
Zusammenarbeit mit dem Kanton Graubünden ist bisher sehr erfolgreich
verlaufen; es wäre schade, wenn die Verantwortlichen aufgrund der
Druckversuche von wenigen Personen voreilige Entscheidungen treffen", sagt
Kurt Eichenberger, Projektleiter Biodiversität beim WWF. Der WWF möchte
seine Zusammenarbeit mit den Bündner Behörden fortsetzen und
dafür sorgen, dass Schutzmassnahmen für Schafe und Bienenstöcke
ergriffen werden und das Abfallproblem (leicht zugängliche Container)
angegangen wird.
Überdies
löst der Abschuss eines Tieres das Problem nicht ?
Wie die Beispiele
anderer Raubtiere wie Wolf oder Luchs deutlich machen: Der freie Platz
wird schnell von einem anderen Tier eingenommen. "Die bisher vom Kanton
durchgeführten Vergrämungsmassnahmen haben sich bewährt:
Der Bär hat sich in die Berge zurückgezogen. Diese Massnahmen
müssen jedoch mehrfach wiederholt werden, um nachhaltig Erfolg zu
haben. Das braucht Zeit", erklärt Joanna Schoenenberger, Bärenspezialistin
beim WWF. Dies ist auch der Grund, warum für den WWF ein Abschuss
des Bären keine Lösung ist.
"Ausserdem
ist «JJ3» ist ein Problembär, aber kein Risikobär.
Deshalb darf er gemäss dem "Konzept Bär"
des Bundes nicht abgeschossen werden", sagt Joanna Schoenenberger. "Die
Schweiz sollte die Vergrämungsmassnahmen für diesen Bären
fortsetzen und damit Erfahrungen sammeln. Denn das kommt nicht nur den
Kantonen, sondern dem ganzen Land zugute und kann auch für andere
Länder des Alpenbogens hilfreich sein."
"Der
Bärenbestand im Trentin ist zu klein, um uns den Verlust eines Repräsentanten
dieser Gattung leisten zu können. Im ganzen Alpenbogen ist die Situation
für die Bären nach wie vor prekär", erklärt Joanna
Schoenenberger. Kürzlich hatte der WWF Österreich Alarm geschlagen: Von
den 1989 in Österreich erfassten 35 Bären sind nur noch zwei
oder drei am Leben.
Hinweis:
Dem
Bundesamt für Umwelt zufolge wird ein Bär zum Problembären,
wenn er entdeckt hat, dass der Mensch für ihn keine Gefahr darstellt
und er deshalb nur seine Angst zu überwinden braucht, um an neue Nahrungsquellen
zu kommen. Er nähert sich daher immer mehr dem Menschen, den Wohnsiedlungen
und Dörfern. Die sich daraus ergebenden Begegnungen mit dem Menschen
können sich als gefährlich erweisen, wenn der Bär aggressive
Verhaltensweisen entwickelt. In diesem Fall müssen Vergrämungsmassnahmen
ergriffen werden.
Ein
Risikobär ist ein Tier, das trotz wiederholter Vergrämung keine
wachsende Menschscheu zeigt oder das sich einem Menschen gegenüber
aggressiv verhält, ihn verletzt oder gar tötet. Sobald ein Bär
als Risikobär eingestuft wird, muss er abgeschossen werden.
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