Geomorphologie:
Massenbewegungen |
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Verkehrswege am Gotthard - Massenbewegungen |
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Geomorphologie Massenbewegungen |
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Massenbewegungen - Ereignisse |
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Murgänge bei Guttannen (Kanton Bern) an der Grimselpassstrasse |
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Der Klimawandel erfordert anpassbare Strategien |
Der Klimawandel verschärft die Naturgefahrensituation im Alpenraum. Die «Korridorstudie Grimselpassstrasse» hat neben den zwei bekannten bei Guttannen sechs neue Stellen identifiziert, wo die Kantonsstrasse dereinst durch Murgänge gefährdet werden könnte. Weil der Zeitpunkt und das Ausmass möglicher Ereignisse nicht voraussehbar sind, reagiert der Kanton darauf mit einer flexiblen Strategie.
Anlass für die Korridorstudie waren die verschiedenen Murgänge, die seit 2009 im Einzugsgebiet des Spreitgrabens niedergegangen sind. Der Auslöser dieser Ereignisse ist die Klimaerwärmung. Weil die Durchschnittstemperaturen steigen, schmilzt der Permafrost auf rund 3'000 Metern Höhe. Der Fels fängt an zu bröckeln, frei werdendes Geröll und Geschiebe kann durch Niederschlag Murgänge auslösen und die Kantonsstrasse bedrohen. |
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Der Kanton gehe davon aus, dass irgendwann in den nächsten Jahrzehnten andernorts ähnliche Prozesse stattfinden könnten, stellte Regierungsrätin Barbara Egger-Jenzer am 27. Mai 2013 an einer Medienkonferenz in Innertkirchen fest. Deshalb habe er eine Studie über das Gefahrenpotenzial entlang der gesamten Länge der Kantonsstrasse zwischen Innertkirchen und dem Grimselpass in Auftrag gegeben.
Sechs neue Gefahrenstellen aufgezeigt
Die Studie identifiziert neben dem Spreitgraben sowie der anderen bekannten Gefahrenstelle im Bereich der Rotlaui sechs weitere Stellen, wo in Zukunft die Kantonsstrasse wegen des Gletscherrückgangs oder wegen des Anstieg des Permafrosts gefährdet werden könnte. Wann und in welchem Ausmass sich solche Ereignisse einstellen, kann heute nicht vorausgesagt werden. Deshalb werden nun auch die sechs erkannten, möglichen Problemstellen periodisch kontrolliert.
Drei Strategien geprüft
Für die beiden bisher bekannten Gefahrenstellen im Raum Boden bis Spreitgraben und im Bereich der Rotlaui hat der Kanton drei mögliche Strategien zum Schutz der Kantonsstrasse geprüft.
Die aufwändigste Strategie mit grossen Infrastrukturbauten zum grossräumigen Verlegen der Kantonsstrasse aus den Gefahrengebieten bietet maximalen Schutz, ist allerdings teuer und nur in einem langen Zeitraum zu realisieren.
Etwas schneller und mit geringeren Kosten umzusetzen ist die mittlere Strategie, die kleinere Infrastrukturbauten für örtliche Strassenanpassungen benötigt. Beide Strategien haben den grossen Nachteil, dass die Strasse bis zum Ende der Realisierung den Gefahren ausgesetzt bleibt.
Die dritte Variante beschränkt sich deshalb auf die Überwachung der Gefahrenstellen und auf vorbereitete Sofortmassnahmen im Ereignisfall. Diese Massnahmen können innerhalb von Tagen oder wenigen Wochen umgesetzt werden.
Überwachen und Sofortmassnahmen vorbereiten
Angesichts der unsicheren Entwicklung der Gefahrenprozesse, der hohen Kosten, welche ein Verlegen der Kantonsstrasse aus den Gefahrenzonen verursacht, aber auch wegen der langen Bauzeiten für neue Brücken und Tunnels hat sich der Kanton entschieden, sich vorläufig auf die Überwachung der Gefahrenstellen und die Vorbereitung von Sofortmassnahmen zu konzentrieren. Parallel dazu werden die Projektierungsarbeiten für kleinräumige Strassenanpassungen vorangetrieben, sollte die Verfügbarkeit der Kantonsstrasse je in starkem Mass in Frage gestellt sein. Regierungsrätin Egger-Jenzer betonte, dass der Klimawandel dem Kanton keine andere Wahl liesse. Da niemand mit Sicherheit sagen könne, wann wo was in welchem Ausmass passiert, käme nur eine Strategie in Frage, die Handlungsspielraum bietet und je nach Entwicklung anpassbar ist.
Studie fürs gesamte Berner Oberland
«Wir sind es unserer Bevölkerung schuldig, vorauszuschauen», stellte Regierungsrätin Egger-Jenzer klar. Deshalb werde der Kanton zusammen mit dem Bund bis Ende 2014 eine Studie zur Identifikation weiterer, durch den Gletscherrückgang und den Anstieg des Permafrosts möglicherweise in der Zukunft entstehender Gefahrenstellen im gesamten Berner Oberland ausarbeiten. Sie erinnerte an die oberste Priorität in der Gefahrenprävention, indem in den heute schon bekannten Gefahrengebieten, in denen Menschen und hohe Sachwerte gefährdet sind, keine neuen Bauten erstellt und keine neuen Bauzonen erlassen werden. Falls ein gutes Nutzen-Kosten-Verhältnis erzielt werden kann, sollen auch künftig weitere wasserbauliche Schutzmassnahmen das Risiko für Siedlungsgebiete und Infrastrukturanlagen mindern.
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Quelle:
Text Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern, Mai 2013 |
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Murgänge und ihre Auswirkungen auf die Tallandschaft |
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Massenbewegungen sind hangabwärts gerichtete Verlagerungen von Fest- und/oder Lockergesteinen
(sowie Bodenmaterial).
Sie
umfassen zur Hauptsache Sturzprozesse (Stein- und Blockschlag, Fels-
und Bergsturz), Rutschungen und Hangmuren.
Sie
können schnell und plötzlich auftreten (z.B. Sturzprozesse) oder
als langsame, kontinuierliche Prozesse ablaufen (z.B. Rutschungen). Hinsichtlich
Entstehung, Ablauf und Wirkungsweise sind Massenbewegungen äusserst
verschiedenartig.
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Durch ihr plötzliches Eintreten können sie
Menschen an Leib und Leben gefährden sowie Gebäude, Kulturland
und Wald zerstören. Zudem können sie langsam aber kontinuierlich
die Landschaft verändern und zur Beschädigung oder Zerstörung von Gebäuden, Kulturland
und Wald führen.
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Auswirkungen des Klimawandels - Korridorstudie Grimselpassstrasse |
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Korridorstudie Grimselpassstrasse |
Korridorstudie Grimselpassstrasse |
Korridorstudie Grimselpassstrasse |
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Folien zum Referat von Barbara Regierungsrätin Egger-Jenzer |
Folien zum Referat von Nils Hählen, Wasserbauingenieur |
Folien zum Referat von Markus Wyss, Kreisoberbauingenieur Berner Oberland |
4,1 MB |
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12,1 MB |
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3,5 MB |
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Quelle: Kanton Bern |
Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion |
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Quelle: Kanton Bern |
Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion |
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Quelle: Kanton Bern |
Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion |
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