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Islam |
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Bairam - Fastenmonat Ramadan |
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Bairam:
Feiern in Westeuropa |
Muslime
in Westeuropa geniessen an den wichtigsten Festtagen im islamischen Kalender
keine offiziellen Feiertage. Sie müssen wie ihre andersgläubigen
Mitbürger arbeiten. An christlichen Feiertagen haben sie hingegen
arbeitsfrei. Christen kennen in muslimischen Ländern die umgekehrten
Verhältnisse.
Am
Fest des Fastenbrechens, dem Bairam-Fest, beantragen jedoch viele Muslime
bei ihren Arbeitgebern einen oder mehrere freie Arbeitstage. Vor allem
die Männer treffen sich sich bereits am frühen Morgen vor der
Moschee. Viele haben ihre Kinder mitgebracht. Die Frauen bereiten in der
Zwischenzeit daheim das Festmahl für die Familien und eingeladenen
Gäste vor.
Moscheen
in Mitteleuropa sind häufig nicht an einem auffälligen äusseren
Merkmal zu erkennen. Einige befinden sich in gemieteten Lokalen wie in
ehemaligen Gewerberäumen oder Fabriken. Höchstens ein Schild
an der Eingangstür oder Kleber an den Gängen mit der Aufschrift
"Islam ist Frieden" verraten die religiöse Stätte.
Gegen
9 Uhr haben sich viele Muslime für das Hauptgebet in den Räumen
einer Fabrik eingefunden. Für viele wird es bereits das zweite Gebet
an diesem Tag sein. Vor Sonnenaufgang haben sie sich bereits zum ersten
Gebet hier eingefunden. In der Zeit zwischen dem ersten und dem zweiten
Gebet haben viele im Gemeinschaftsraum der Moschee verbracht, geplaudert
und über dies und jenes Thema gesprochen. Kaffeeduft lag in der Luft.
Auch süsser Tee wurde angeboten. Die Kinder "düsten" in den Räumen
herum, auch auf der Suche nach Süssigkeiten. |
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Ramadan: ein Tagesablauf |
Die
Gläubigen finden sich meist im Kreise ihrer Familien kurz vor dem
Morgengrauen zu einem Frühmahl zusammen.
In der Morgendämmerung der aufgehenden Sonne wird in Regel das vorgeschriebene
rituelle Morgengebet zu verrichtet. Während dem Morgengebet kann sich der Muslim innerlich
auf das Fasten vorbereiten. Der Gläubige zitiert in seinen Gebeten
den Koran und lobpreist Allah.
Die
Fastenden sind angehalten, ihren üblichen
Tagesablauf beizubehalten. Allerdings
sollte ein Muslim nicht nur mit dem Körper, sondern auch mit dem
Geist fasten. Üble Nachrede, Lüge und Verleumdung gelten
als besondere Herabwürdigung des Ritus. Von den Mitmenschen wird gegenüber
den Fastenden Rücksichtnahme verlangt.
Das
Auftreten von Hunger und Durst ist ein unerwünschter Bestandteil des Fastens. Denn nur so entfaltet
das Fasten seine Wirkung auf Geist und Charakter des Menschen.
Um
den schönen Moment des Fastenbrechens am Abend in der Gemeinschaft zu erleben, versucht man entweder mit der Familie
oder mit Freunden, vor allem aber auch mit ärmeren Menschen zusammenzukommen
bzw. sie mit ihrer ganzen Familie zu sich nach Hause einzuladen.
Zwischen
Sonnenuntergang und Morgengrauen ist dafür
alles wieder erlaubt, was während des Tages verboten ist. In der fastenfreien
Nachtzeit sind Völlerei und das überschwängliche Nachholen
von leiblichen Bedürfnissen verpönt. Gewünscht sind spirituelle
Aktivitäten. |
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Im
Gebetsraum nimmt das Gedränge zu. Vor der Tür, im Gang, auf der
Treppe, überall stehen Männer und Buben. Sie verrichten das rituelle
Gebet: Hände an den Kopf, Hände an die Seite, Hände an den
Kopf, Hände falten, auf die Knie und mit der Stirn den Boden berühren.
Der Vorbeter im weissen Gewand, der Imam, intoniert Koranverse auf Arabisch.
Die Gläubigen antworten mit "Allahu akbar (Gott ist gross)". Immer
wieder rezitiert er Koranverse. Alle Gläubigen sitzen in sich versunken
da, die Handflächen nach oben gerichtet. Nach dem Hauptgebet hält
der Imam eine weitere Predigt. |
In seiner Predigt macht der Imam klar, dass
Terroristen keine guten Muslimesein könnten. Aber auch Verhaltensweisen
und Gebote des Islams kommentiert der Imam. Nach weiteren Koranversen kehren
einige Momente der Stille ein. Danach fahren sich die Gläubigen mit
den Händen über das Gesicht. " Amen, Amen". Der Gottesdienst
ist beendet.
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Bairam
- Das Fest der Gemeinschaft |
Nach
de Verrichten der religiösen Pflichten versammelt sich die muslimische
Gemeinde zu Hause bei den Familien.
Hände
werden geschüttelt. Alte Streitigkeiten werden begraben. Viele Muslime
sprechen die Sprache ihres Gastgeberlandes. Die Jungen pflegen, wenigstens
im Umgang mit Nichtlandsleuten, gar die lokale Umgangssprache. Sie sprechen
Mundart. Alte und Junge, Frauen und Männer erweisen sich gegenseitig
Respekt und Achtung. Die Normen des Islams werden beachtet. Die Jüngeren
begrüssen die älteren, indem sie deren Hände küssen
und danach mit den Handrücken die eigenen Stirnen berühren. |
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Die
Frauen sind mit dem Service beschäftigt. Süsses Gebäck
und stark gesüsster Tee werden serviert.
Nicht
von ungefähr heisst das Bairam-Fest bei den türkischen Muslimen
"Zuckerfest". Geldscheine, Geschenke und immer wieder Süssigkeiten
werden herumgereicht und verteilt. Bairam ist ein Fest wie das christliche
Weihnachtsfest. Immer wieder werden Glückwünsche weitergereicht,
oft gar mit dem Handy. Die Adressaten wohnen in der Türkei, in Bosnien,
Mazedonien oder Kroatien.
Weitere Informationen |
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aus der islamischen Welt |
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aus der islamischen Welt |
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