Homophobie und Wehrpflicht: Darüber wollen Jugendliche diskutieren
Die Jugendsession hat per Online-Voting ermittelt, welche Themen den Jugendlichen in der Schweiz auf den Nägeln brennen. Das Resultat ist eine Momentaufnahme der Anliegen und Wünsche der Jugendlichen in der Schweiz: Zu den Themen Homophobie, Vermögensverteilung, Jugend und Alkohol, Tiernutzung und Tierschutz, zum Bildungssystem sowie zur Dienst- und Wehrpflicht gibt es politischen Diskussionsbedarf!
Deshalb nahm sich die Eidgenössische Jugendsession 2013 dieser Themen an und debatierte vom 14. bis 17. November 2013 im Bundeshaus darüber. Am Ende der Jugendsession wurden Forderungen zuhanden des Parlaments verabschiedet.
Welche Themen sind der Jugend so wichtig, dass sie im Bundeshaus diskutiert werden sollen? Das wollte die Eidgenössische Jugendsession wissen und hat deshalb ein Online-Voting lanciert. Jugendliche aus der ganzen Schweiz sind dem Aufruf der Jugendsession gefolgt und haben via Facebook entweder eigene Themen eingegeben oder Vorschläge anderer Jugendlicher mit ihrer Stimme unterstützt.
Aus 89 Themeneingaben wurden mit rund 1400 Stimmenabgaben die sechs Hauptanliegen der Jugend ermittelt:
• Homophobie
• Jugend und Alkohol
• Dienstpflicht / Wehrpflicht
• Tiernutzung und Tierschutz
• Vermögensverteilung
• Bildungssystem
Hierzu sehen die Jugendlichen in der Schweiz also am meisten politischen Diskusssionsbedarf - und die Jugendsession nimmt sich dieser Bedürfnisse an!
Diese sechs Themen wurden im November2013 an der Eidgenössischen Jugendsession 2013 auf der grossen politischen Bühne diskutiert: Dabei haben 200 junge Menschen konkrete Forderungen erarbeitet und diese zuhanden des Parlaments verabschiedet.
Vergleich zum Vorjahr: Die Anliegen haben sich verändert
Bereits im vergangenen Jahr wurden 6 von insgesamt 10 Themen, die an der Jugendsession 2012 behandelt wurden, mittels eines öffentlichen Online-Voting bestimmt. Dieses wie letztes Jahr wurden vorwiegend Themen gewählt, die das Leben der Jugendlichen direkt beeinflussen.
Doch der Fokus hat sich verschoben; denn keines der diesjährigen Gewinner-Themen stand im Jahr 2012 zur Diskussion. Während damals die Wahl unter anderem auf die Themen Asylpolitk, Jugend und ÖV sowie Atomausstieg fiel, wird an der diesjährigen Eidgenössischen Jugendsession erstmals über Homophobie diskutiert.
«Das Thema Homophobie rückte in den vergangenen Monaten immer stärker in den Fokus. Durch politische Entscheidungen wie das Adoptionsrecht in der Schweiz und das Eherecht in Frankreich, aber auch durch verschiedene homophobe Zwischenfälle im In-und Ausland», hält Micha Küchler, Projektleiter Jugendsession, fest. «Das Voting-Resultat zeigt, dass auch die Jugend darüber debattieren möchte.»
Hintergrund der Eidgenössische Jugendsession
Die Eidgenössische Jugendsession ist die wichtigste jugendpolitische Plattform der Schweiz: Ihre vielfältige Funktion, Besetzung und Inhalt befähigt sie, als Stimme der Schweizer Jugend zu wirken.
Im Rahmen der Eidgenössischen Jugendsession erhalten jährlich 200 Jugendliche aus der ganzen Schweiz die Gelegenheit, während drei Tagen politisch aktiv zu werden und ihre Anliegen zu vertreten. Alle Interessierten zwischen 14 und 21 Jahren können sich für die Jugendsession anmelden- unabhängig von Sprache, Bildungshintergrund oder Parteizugehörigkeit. Die Plätze für die Jugendsession werden in einem Auswahlverfahren vergeben, wobei sechs Plätze für die GewinnerInnen des Themen-Votings reserviert sind.
Ziel der Eidgenössischen Jugendsession ist es, die Jugend in ihrer gesamten Vielfalt zu repräsentieren und sich bei den PolitikerInnen für die Anliegen der jungen Generation Gehör zu verschaffen.
Die Eidgenössische Jugendsession wird von einem Organisationskomitee aus freiwilligen Jugendlichen und einem Projektteam der SAJV, dem Dachverband von rund 60 Jugendorganisationen in der Schweiz, organisiert. Die Jugendsession wird finanziell unterstützt vom Bundesamt für Sozialversicherung (BSV) und weiteren PartnerInnen.
