Die Gesamtzahl der im Jahr 2012 bei den Jugendanwaltschaften des Kantons Zürich eingegangenen Fälle hat gegenüber dem Vorjahr um zehn Prozent abgenommen. Die Anzahl der Jugendlichen, gegen die wegen einer Gewaltstraftat an die Jugendanwaltschaften rapportiert wurde, hat sich gegenüber dem Vorjahr um elf Prozent verringert. Die Auswertung des Geschäftsverlaufes bei den Jugendanwaltschaften ergibt für das Jahr 2012 die folgenden Ergebnisse: Eröffnete Untersuchungsgeschäfte Mit 8'129 Untersuchungsgeschäften weist das Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr eine Abnahme von 10,6 Prozent auf. Verurteilungen Für die 3'417 (3'850) verurteilten Jugendlichen wurden von den Jugendanwaltschaften und Jugendgerichten insgesamt 190 (196) Schutzmassnahmen und 3'390 (3'839) Strafen ausgesprochen. Die Jugendgerichte ordneten 20 (29) stationäre Schutzmassnahmen an. Zudem verhängten die Jugendanwaltschaften und die Jugendgerichte 167 (167) ambulante Schutzmassnahmen (Aufsicht, Persönliche Betreuung, Ambulante Behandlung). Als Strafen wurden 1'736 (1'899) Verweise, 903 (1'149) Persönliche Leistungen, 531 (540) Bussen und 201 (211) Freiheitsentzüge ausgesprochen. In 16 (16) Fällen wurde von einer Bestrafung abgesehen. Bei 16 (22) Personen ordneten die Jugendanwaltschaften 19 (44) erwachsenenrechtliche Strafen an. Von den 3'417 (3'850) Jugendlichen, die schuldig gesprochen oder mit Anklage an die Jugendgerichte zur Beurteilung überwiesen wurden, waren 2'731 (2'983) männlich und 686 (867) weiblich. Der Anteil der weiblichen Jugendlichen nahm damit von 22,5 Prozent um 2,4 Prozent auf 20,1 Prozent ab. Der Ausländeranteil bei den verurteilten Jugendlichen war mit 31,8 Prozent im Jahr 2012 gegenüber 30,1 Prozent im Jahr 2011 konstant. Bei den im Jahre 2012 abgeschlossenen Untersuchungen veränderten sich die Anteile der verschiedenen Deliktgruppen gegenüber dem Vorjahr nur leicht. Die Vermögensdelikte machten einen Anteil von 38,2 Prozent (Vorjahr 40,7 Prozent) aus. Die Drogendelikte stiegen von 15,5 auf 18,3 Prozent. Die Delikte gegen Leib und Leben (Körperverletzungen, Tätlichkeiten, Raufhandel etc.), sanken bei den Verurteilungen von 6,8 Prozent im Vorjahr auf 6,6 Prozent; sie wurden zu 36 Prozent von ausländischen Jugendlichen begangen (Vorjahr 39 Prozent). Die Delikte gegen die Freiheit (Drohung, Nötigung, Hausfriedensbruch etc.) sanken von 8,5 Prozent im Vorjahr auf 7,9 Prozent im abgelaufenen Jahr. Die Delikte gegen die sexuelle Integrität stiegen gegenüber dem Vorjahr von 0,7 Prozent auf 1,0 Prozent. Vollzug von Schutzmassnahmen Am 31. Dezember 2012 befanden sich 88 (106) Jugendliche im Vollzug einer stationären und 395 (401) Jugendliche im Vollzug einer ambulanten Schutzmassnahme. Pendenzen und Untersuchungsdauer Die Pendenzen pro Jugendanwalt oder Jugendanwältin sanken von 54 auf 52 Fälle. Eingegangene Rapporte Die von der Polizei und weiteren Behörden an die Jugendanwaltschaften rapportierten Straftatbestände sanken von 9'365 im Jahr 2011 um 14,8 Prozent auf 7'985 im Jahr 2012. Wegen einer Gewaltstraftat verzeigte Jugendliche Die Anzahl der wegen einer Gewaltstraftat (Tötung, schwere Körperverletzung, einfache Körperverletzung, Tätlichkeit, Raufhandel / Angriff, Raub, Erpressung, Drohung, Nötigung, sexuelle Nötigung, Vergewaltigung, Gewalt und Drohung gegen Beamte) verzeigten Jugendlichen mit Wohnsitz im Kanton Zürich nahm nochmals um 11,6 Prozent auf 630 ab (Vorjahr: Abnahme um 19,1 Prozent auf 713). Fazit Die registrierte Jugendkriminalität im Kanton Zürich hat im Jahr 2012 zum dritten Mal in Folge abgenommen.
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