Schweizer
Jugend - Jugendgewalt |
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Jugendgewalt
und Jugendkriminalität Schweiz |
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Jugendgewalt
und Jugendkriminalität Schweiz |
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Jugendgewalt
hat stark zugenommen |
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Jugendliche
erleiden immer häufiger gewaltbedingte Verletzungen. Das bestätigt
eine neue Studie der Suva.
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So
hat sich die Anzahl Fälle zwischen 1991 und 2006 fast verdoppelt.
Bei jungen Männern hat sich das Risiko, verletzt zu werden, sogar
verdreifacht.
Das
Eidgenössische Justiz- und Polizeidepartement (EJPD) hat letztes Jahr
den Bericht «Jugendgewalt» publiziert. Gestützt auf die
verfügbaren Kriminalstatistiken und Befragungsstudien kommt das EJPD
zum Schluss, dass sich das Ausmass und die Entwicklung der Jugendgewalt
in der Schweiz nicht zuverlässig abschätzen lassen. |
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Eine
neue Studie der Sammelstelle der Statistik der Unfallversicherung belegt
nun:
Gewaltbedingte
Verletzungen unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Schweiz haben
seit der Mitte der 90er-Jahre deutlich zugenommen. Die von der Suva geführte
Sammelstelle hat sämtliche den Unfallversicherern in der Schweiz gemeldeten
gewaltbedingten Verletzungen in den Jahren 1991-2006 in ihre Untersuchung
einbezogen. Ein spezieller Fokus gilt der Gewalt unter Jugendlichen und
jungen Erwachsenen.
Die
UVG-Statistik erfasst dabei nur Unfälle von Erwerbstätigen, nicht
aber solche von Kindern, Schülern, Studierenden, Hausfrauen und Rentnern.
Im Wesentlichen wurden somit die ständig in der Schweiz wohnhaften
Arbeitnehmenden und Lernenden im Alter zwischen 15 und 64 Jahren erfasst.
Diese Personen machen zwei Drittel der ständigen Wohnbevölkerung
aus.
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Wurden
1991 noch 1,4 Personen pro 1000 Versicherte durch Gewalt verletzt, so waren
es 2006 bereits 2,3 Personen. Dies entspricht einer Zunahme um zwei
Drittel. Bei den jungen Männern hat sich das Risiko, durch Gewalt
verletzt zu werden, im Untersuchungszeitraum gar verdreifacht (grössere Grafik). |
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Gewaltfälle
fast verdoppelt |
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Deutlich
zeigt sich hier der Unterschied auch beim Geschlecht:
Während
die Häufigkeit der Gewaltfälle zwischen 1991 und 2006 bei den
Frauen um 30 Prozent anstieg, betrug der Anstieg bei den Männern 88
Prozent.
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Insgesamt
hat sich die Gesamtzahl der den Unfallversicherern gemeldeten Gewaltfälle
zwischen 1991 und 2006 von jährlich rund 5000 Fällen auf 9300
Fälle nahezu verdoppelt.
Zahlenmässig
dominieren die Gewaltfälle bei den 15- bis 24-Jährigen. Am häufigsten
verletzen sich Männer im Ausgang an Wochenenden in den späten
Abend- und frühen Morgenstunden im Freien oder in Lokalen. |
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Frauen
werden am häufigsten in privater Umgebung gewaltbedingt verletzt.
Die
Gewaltintensität steigert sich mit dem Alter. Verletzungen durch gewalttätige
Auseinandersetzungen sind erst ab Alter 17 häufig und schwere Verletzungen
treten gehäuft im mittleren Alter auf. Das ist besonders deutlich
bei den Frauen. In der Altersgruppe 35 bis 44 Jahre gehen 23 Prozent der
Todesfälle von Frauen in der Nichtberufsunfallversicherung auf Gewalt
zurück. Die Vermutung liegt nahe, dass bei ihnen ein erheblicher Anteil
der gewaltbedingten Verletzungen aus Beziehungskonflikten resultiert.
Ausländische
Frauen: Gewalt zuhause |
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Junge
Schweizer und junge Ausländer sind gemäss Studie gleichermassen
von gewaltbedingten Verletzungen betroffen. Bei
den 15- bis 24-Jährigen sind es jährlich 7 von 1000. Allerdings
erleben männliche junge Ausländer häufiger häusliche
Gewalt als Schweizer. Ausländische Frauen sind in allen Altersklassen
stärker von gewaltbedingten Verletzungen betroffen als Schweizerinnen.
Bei
den Frauen kommt hinzu, dass das Risiko, eine gewaltbedingte Verletzung
zu erleiden, stark vom Zivilstand abhängig ist. |
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Für
Schweizerinnen wie für Ausländerinnen gilt:
jung
verheiratete Frauen sind einem drei- bis viermal grösseren Risiko
ausgesetzt als die noch ledigen Frauen. In der Altersklasse 25 bis 34 Jahre ist das Risiko für geschiedene
Ausländerinnen dreimal grösser als das der ledigen oder verheirateten
Gleichaltrigen.
Gewaltbedingte
Verletzungen sind überdurchschnittlich teuer |
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Die
Studie zeigt ferner auf, dass aus Gewaltfällen bei beiden Geschlechtern
häufiger schwere Verletzungen resultieren als aus den übrigen
Freizeitunfällen. Die Folgen von Gewaltunfällen
kosteten die Unfallversicherer im Jahr 2006 rund 65 Millionen Franken für
Arzt- und Spitalkosten, Taggelder und Invalidenrenten. Dies sind 2,5 Prozent der jährlichen Gesamtkosten der Freizeitunfälle,
die sich auf 2,6 Milliarden Franken belaufen (grössere Grafik). |
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Ein
gewaltbedingter Unfall ist rund 40 Prozent teurer als ein durchschnittlicher
Freizeitunfall, nämlich 6700 Franken gegenüber 4800 Franken. Jährlich verletzen sich 30 Personen durch Gewalteinwirkung so schwer,
dass dies zu einer Invalidenrente führt, in 24 Fällen endet die
Gewalteinwirkung gar tödlich.
Nur
eine kleine Minderheit ist gewaltbereit |
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Die
vorliegende Studie belegt, dass die gewaltbedingten Verletzungen zugenommen
haben. Die UVG-Statistik - die Statistik der obligatorischen Unfallversicherung
- hat gegenüber den Befragungsstudien, die auf subjektive Berichte
erinnerter Gewalterlebnisse abstützen müssen, den Vorteil, dass
sie auf dem wesentlich leichter objektivierbaren Sachverhalt der Körperverletzung
beruht. Eine behandlungsbedürftige Verletzung lässt sich selten
verstecken. |
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Falschaussagen
auf den Unfallmeldungen werden durch Arztbefunde ins richtige Licht gerückt.
Leichte gewaltbedingte Verletzungen, die keinen Arztbesuch nach sich ziehen,
werden hingegen von der Unfallstatistik nicht erfasst.
Trotz
der statistisch erhärteten Zunahme sind auch 2006 ganze 99,3 Prozent
aller jungen Männer von gewaltbedingten Verletzungen frei geblieben. Allerdings ist mit einer erheblichen Dunkelziffer zu rechnen. In einer
Studie der Hochschule,Universität Zürich haben nur gut 70 Prozent der befragten
Schüler angegeben, in den vergangenen 30 Monaten nie einer Gewalterfahrung
ausgesetzt gewesen zu sein. Die Jugendlichen, die als gewalttätig
auffallen, sind sowohl bei den Schweizern wie bei den Ausländern eine
Minderheit. Vom Problem der Gewalt ist aber letztlich die grosse Mehrheit
der jungen Menschen in der Schweiz in irgend einer Weise betroffen.
Die
Fakten in Kürze |
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Wurden
1991 noch 1,4 Personen pro 1000 Versicherte durch Gewalt verletzt, so waren
es 2006 bereits 2,3 Personen.
Während
die Häufigkeit der Gewaltfälle zwischen 1991 und 2006 bei den
Frauen um 30 Prozent anstieg, betrug der Anstieg bei den Männern 88
Prozent.
Jung
verheiratete Frauen sind einem drei- bis viermal grösseren Risiko
ausgesetzt als die noch ledigen Frauen
Trotz
der statistisch erhärteten Zunahme sind auch 2006 ganze 99,3 Prozent
aller jungen Männer von gewaltbedingten Verletzungen frei geblieben.
Ein
gewaltbedingter Unfall ist rund 40 Prozent teurer als ein durchschnittlicher
Freizeitunfall, nämlich 6700 Franken gegenüber 4800 Franken.
Die
Folgen von Gewaltunfällen kosteten die Unfallversicherer im Jahr 2006
rund 65 Millionen Franken für Arzt- und Spitalkosten, Taggelder und
Invalidenrenten.
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Quelle:
Text Suva, Mai 2009 |
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Studie:
Gewalt unter jungen Menschen |
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