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Umwelt Schweiz |
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ETH-Studie
Schweizer Umweltsurvey 2007
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Die
Klimadiskussion hat in der Bevölkerung ein Umdenken bewirkt. Vier
Fünftel der Schweizer und Schweizerinnen erkennen heute ein hohes
Mass der Gefährdung durch den Klimawandel, 1994 waren es etwas mehr
als die Hälfte. Das Umweltwissen weist dagegen noch erhebliche Lücken
auf. Dies geht aus dem Umweltsurvey 2007 hervor, der einen Direktvergleich
mit dem Umweltsurvey aus dem Jahre 1994 erlaubt.
Wie
reagiert die Bevölkerung auf die Probleme des Klimawandels? Wie gross
ist das Wissen über ökologische Zusammenhänge und wie werden
die Risiken von Gentechnik, Kernkraft, aber auch von Alltagsgeräten
wie Mobiltelefonen wahrgenommen? Eine 2007 durchgeführte landesweite
Befragung - Umweltsurvey 2007 - liefert Antworten auf diese Fragen. Diese
Befragung knüpft an eine ähnliche Erhebung der Umwelteinstellungen
und des Umweltverhaltens an, die 1994 durchgeführt wurde.
Grundeinstellung
änderte wenig
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In
der allgemeinen Wahrnehmung der befragten Personen rangieren Umweltprobleme (79%)
an dritter Stelle auf der Dringlichkeitsskala hinter der Finanzierung
der AHV (88%) und den Gesundheitskosten (88%). Aktuell schätzen
mehr als vier Fünftel (82%) der Schweizer Wohnbevölkerung "die
Gefahr vom Treibhauseffekt und von der Klimaerwärmung für Mensch
und Umwelt" als hoch ein (Antworten 4 oder 5 auf einer Skala von 1 "überhaupt
keine Gefahr" bis 5 "sehr hohe Gefahr") - 1994 waren es erst 54%.
Die
Grundeinstellung zur Umweltproblematik hat sich dagegen kaum verändert.
Die Einschätzung, "wenn wir so weitermachen wie bisher, steuern wir
auf eine Umweltkatastrophe zu", teilten damals 70% der Bevölkerung.
Heute stimmen 66% der Befragten dieser Aussage zu. Nur noch 29% statt früher
34% glauben, dass das Umweltproblem übertrieben wird und etwas mehr
als 60% sind damals wie heute der Auffassung, "dass die Politiker viel
zu wenig für den Umweltschutz tun". |
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Die
Bereitschaft, den Lebensstandard zugunsten der Umwelt einzuschränken,
bekundeten 64% in der Befragung von 1994 und 68% im Survey 2007. Ein aus
mehreren Fragen gebildeter Index des allgemeinen Umweltbewusstseins zeigt,
dass das allgemeine Umweltbewusstsein seit der ersten Befragung 1994 relativ
stabil geblieben ist. Befragt wurden die Leute auch zu möglichen Massnahmen
im Individualverkehr: Mit 95% sehr hoch ist die Zustimmung zu
Partikelfiltern für Dieselmotoren. Auch die Einführung einer
"obligatorischen Abgabe auf Benzin und Diesel zur Reduktion der Treibhausgase" ( Treibhausgase) wird
mit deutlicher Mehrheit befürwortet (61%), auch in der Romandie.
Umweltwissen
noch lückenhaft
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Seit
der letzten Befragung hat sich das Umweltwissen zwar leicht verbessert,
aber es ist noch lückenhaft. Die überwiegende Mehrheit der Befragten
(89%) ist darüber im Bilde, dass die Verbrennung von öl, Kohle
und Gas zum Treibhauseffekt beiträgt (80% im Survey 1994). Auf die
Frage, "welches Gas hauptsächlich zum Treibhauseffekt beiträgt",
nannten gerade mal 42% der Befragten (Survey 1994: 33%) die richtige Antwort
(CO2). Die Verwechslung von Treibhauseffekt ( Treibhaus-Effekt) und
Ozonloch ( Ozon)
ist immer noch weit verbreitet, wenn auch in etwas geringerem Masse als
früher. Die falsche Behauptung "Die Ursache für den Treibhauseffekt
ist ein Loch in der Erdatmosphäre" wird von 35% erkannt, im Survey
1994 waren es 29%.( Treibhausgase)
Westschweiz
"grüner" geworden
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Wie
schon 1994 übertrifft auch im Survey 2007 das Umweltbewusstsein der
Frauen dasjenige der Männer und der Bildungsgrad hat weiterhin einen
positiven Einfluss auf das Umweltbewusstsein. Anders verhält es sich
mit den Merkmalen "Alter" und "Sprachgebiet". Beide haben im Survey 2007
keinen Einfluss mehr auf das Ausmass des Umweltbewusstseins. Zumindest
beim allgemeinen Umweltbewusstsein ist eine Angleichung erfolgt, der Röstigraben
beim Umweltbewusstsein eingeebnet. Dieser Bewusstseinswandel kann eine
Erklärung liefern für die jüngsten Erfolge grüner Politik
bei den Wahlen in der Romandie.
Unterschiedliche
Risiko-Wahrnehmung
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Als
grösste Gefahren werden - in allen Sprachregionen - die ökologischen
Risiken eingestuft. Auch die Umweltbelastung und Unfälle durch
den Autoverkehr, Kernkraft und Gentechnik bei Lebensmitteln werden
mehrheitlich als gravierendes Risiko betrachtet. In der französischen
und in der italienischen Schweiz ist das Risikobewusstsein bei der Kernkraft
noch stärker ausgeprägt als in der Deutschschweiz. Gefahren
der Gentechnik werden weniger bei der Medizin, dagegen in höherem
Masse bei Nahrungsmitteln wahrgenommen.
Auffallend
ist die Differenz in der Risikowahrnehmung zwischen der Deutschschweiz
und der französischen Schweiz bei der Umweltbelastung und Unfällen
durch Autoverkehr. In der Romandie werden diese Gefahren deutlich geringer
bewertet als in der Deutschschweiz. Immerhin rund 37% der Befragten sehen
Risiken beim Gebrauch von Mobiltelefonen bzw. 39% durch Antennen für
die Mobiltelefonie und etwas mehr als ein Drittel der Bevölkerung
betont Gefahren durch Hochspannungsleitungen.
Mit
Ausnahme der Klimaerwärmung ( Klimawandel) und
des Autoverkehrs vermindert sich bei den übrigen Techniken die
Risikowahrnehmung mit ansteigendem Bildungsgrad. Alle Risiken werden von
Frauen in höherem Masse wahrgenommen als von Männern.
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oben
Abschwächung
des Konflikts zwischen Ökologie und Ökonomie
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1994
glaubten noch 28% der Bevölkerung, dass die Wissenschaft die Umweltprobleme
ohne schmerzhafte Eingriffe in die Lebensweise lösen könnten.
Heute wird dieser Optimismus nur noch von 19% der Befragten geteilt. In
den Anfängen der Umweltbewegung war Wirtschaftswachstum ein Reizwort.
Auch 1994 waren noch 44% der Bevölkerung der Meinung, dass Wirtschaftswachstum der
Umwelt immer schaden würde. Dieser Anteil hat sich auf 26% verringert,
der Konflikt zwischen Ökonomie und Ökologie wird heute
entspannter gesehen.
Ausformulierte
Fragen
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Jedes
Mal wenn wir öl, Kohle oder Gas verbrennen, tragen wir zum Treibhauseffekt ( Treibhaus-Effekt) bei. (richtig)
Können
Sie mir sagen, welches Gas hauptsächlich zum Treibhauseffekt beiträgt? (CO2) ( Treibhausgase)
Die
Ursache für den Treibhauseffekt ist ein Loch in der Erdatmosphäre. (falsch)
Man
redet heute viel über Ozonwerte Wo stellen hohe Ozonwerte eine Gefahr
für Mensch und Umwelt dar, am Boden oder oben in der Erdatmosphäre? (Boden)( Ozon)
Wie
sollte man Ihrer Meinung nach im Winter umweltschonend lüften? (3x
täglich je 3 Minuten durchlüften (Durchzug))
Alle
Arten von Radioaktivität werden von Menschen produziert. (falsch)
Jede
beliebige Dosis Radioaktivität ist für Menschen tödlich. (falsch)
Alle
Chemikalien können Krebs verursachen, wenn man zuviel von Ihnen durch
die Nahrung aufnimmt. (falsch)
Erhebungsmethode
Der
Umweltsurvey basiert auf einer Zufallsstichprobe aus der erwachsenen Wohnbevölkerung
der Schweiz mit registrierten Telefonanschlüssen. Die telefonische
Befragung von 3369 Haushalten erfolgte im Zeitraum von November 2006 bis
März 2007 durch das Link-Institut. Die Ausschöpfungsquote beträgt
52 Prozent. An das telefonische Interview schloss sich eine schriftliche
Nachbefragung an. 83 Prozent der telefonisch interviewten Personen haben
sich an der schriftlichpostalischen Umfrage beteiligt.
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Publikationen - Berichte
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RAOnline
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Informationen
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