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Arbeit und Beruf Schweiz Löhne |
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Arbeit und Beruf Schweiz Löhne |
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Salärvergleichsstudie von PricewaterhouseCoopers
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Zürich, 12. Juni 2010
Die Löhne
in Lehrberufen sind in der Schweiz nicht mehr konkurrenzfähig
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Zusammenfassung der am 12. Juni 2010 in Zürich präsentierten Salärvergleichs-Studie von PricewaterhouseCoopers PWC
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Wer an Schweizer Schulen unterrichtet oder sich für die Ausbildung zur Lehrerin und zum Lehrer entscheidet, nimmt gravierende Nachteile beim Lohn in Kauf. Dies gilt nicht nur für den Vergleich mit der Privatwirtschaft, sondern auch mit dem öffentlichen Sektor. Eine Salärvergleichs-Studie des renommierten Unternehmens für Wirtschaftsprüfung und -beratung Pricewaterhouse-Coopers PWC im Auftrag des Dachverbandes Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH ergibt, dass Lehrpersonen von rund 10 % bis zu 85 % weniger Jahreslohn erhalten als andere Berufsleute mit gleichwertiger Ausbildung und vergleichbaren Arbeitsanforderungen.
Mithilfe der analytischen Funktionsbewertungs-Methode STRATA stellten die PWC-Experten verschiedene Kategorien des Lehrerberufs (Primarstufe, Sekundarstufe I, Gymnasium und Berufsschule) vergleichbaren Positionen im öffentlichen Sektor (Bund, Kanton, staatsnahe Betriebe) sowie in den privatwirtschaftlichen Marktbereichen Industrie und Finanzdienstleistung gegenüber. Dabei stützten sie sich auf Kriterien wie Wissen und Fähigkeiten, Sozialkompetenzen, Handlungsspielraum, Einfluss und Auswirkung, finanzielle Verantwortlichkeit usw. Verglichen wurden die Löhne beim Einstieg in den Beruf sowie nach sechs Erfahrungsjahren. Die Saläre für die Lehrpersonen wurden im Kanton Bern erhoben und sind für das Jahr 2009 gültig. Auch die Marktdaten aus der Privatwirtschaft und dem Sektor Public stammen soweit möglich aus der Region Bern/Mittelland. Referenzbasis ist ebenfalls das Jahr 2009. Ziel der Studie war es, "ein möglichst exaktes und differenziertes Bild der Lohnsituation in spezifischen Marktsegmenten" darzustellen, wie es im Bericht von PWC heisst.
Die Studie dokumentiert in sämtlichen untersuchten Marktsegmenten Lohndifferenzen zum Nachteil der Lehrpersonen, die jedoch je nach Stufe und verglichenem Segment unterschiedlich hoch sind. Zwei Beispiele, welche die Spannweite verdeutlichen:
Eine Gymnasiallehrerin im Kanton Bern kann beim Berufseinstieg mit einem Jahreslohn von CHF 101'000 rechnen. Ihr gleichaltriger Kollege, der nach dem Studium eine ähnlich anspruchsvolle Stelle im öffentlichen Sektor (Bund, Kanton, staatsnahe Betriebe) antritt, darf ein Salär von durchschnittlich CHF 112'700 erwarten. Das entspricht einem Minus von rund 10 % zum Nachteil der Lehrerin.
Ein Primarlehrer, der bereits auf sechs Jahre Schuldienst zurückblicken kann, erhält CHF 78’000 im Jahr. Wäre er nach dem Studium statt in die Bildung in die Branche Finanzdienstleistung eingestiegen, so könnte er nach sechs Jahren ein Jahreseinkommen von CHF 144'500 erzielen. Die Differenz zum Nachteil der Lehrperson beträgt mehr als 85 %.
Wie die Studie darlegt, nehmen die Lohnnachteile im Lauf des Berufslebens zu und gleichen sich erst beim Erreichen des Maximalgehalts bei den Lehrpersonen wieder an (nach ca. 25 Dienstjahren). Das entstandene Lebenslohndefizit lässt sich dadurch jedoch nicht mehr ausgleichen. PricewaterhouseCoopers kommt zum Schluss: "Es kann festgehalten werden, dass die Löhne der Lehrpersonen einerseits nur bedingt anforderungs- und verantwortungsgerecht sind und andererseits aufgrund der ungenügenden Lohnentwicklung selbst bei marktüblichen Einstiegsgehältern nicht der Lohnentwicklung im Markt entsprechen."
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Diagramme zur Vergleichsstudie
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Die Autoren der Studie gehen von der Annahme aus, dass Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen in den Lehrberufen wie auch in der Privatwirtschaft eine ähliche Anzahl an Überstunden pro Jahr leisten. Bei dieser Annahme ist jedoch zu beachten, dass es in den Lehrberufen keine Instrumente gibt, diese Überstunden (siehe: Kanton Aargau - Studie zu Arbeitsbedingungen, Belastungen und Ressourcen von Lehrpersonen und Schulleitungen 2008 ) in irgendeiner Form teilweise oder ganz abzugelten, sei dies mit zusätzlichen Freistunden oder mit finanzielle Zuwendungen. Es is jedoch durchaus üblich, dass Schulleiter/innen ihre Überstunden wenigstens teilweise mit zusätzlichen Freistunden oder Freitagen kompensieren können. |
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Studie Salärvergleich |
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Studie Salärvergleich Löhne Lehrberufe - Privatwirtschaft, 2010. Projektleitung und Durchführung: PricewaterhouseCoopers AG, Zürich, Dr. Robert W. Kuipers, Partner; Nicole Jans, Manager. Auftraggeber: Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH, Zürich
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Quelle:
Dachverband Schweizer Lehrerinnen und Lehrer LCH, Juni 2010 |
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