|
Berufszufriedenheit
der Lehrerinnen und Lehrer |
|
|
Lehrberufe Berufszufriedenheit |
|
|
Lehrberufe Informationen |
|
DRITTE
LCH-STUDIE ZUR BERUFSZUFRIEDENHEIT DER LEHRERINNEN UND LEHRER 2006
|
|
Zürich,
9. Dezember 2006
|
Arbeitsbedingungen
und unseriöse Reformen nagen an der Substanz |
|
Die
Berufszufriedenheit der Lehrerinnen und Lehrer ist allgemein immer noch
recht hoch. Das Arbeitsklima an der eigenen Schule hat sich in den letzten
Jahren gar deutlich verbessert. Die Lehrerinnen und Lehrer schreiben sich
heute grössere Kompetenz zu als früher.
Markant schlechter
geworden ist die Zufriedenheit in Bezug auf Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten,
Seriosität von Schulreformen, Verlässlichkeit der Anstellungs-
und Arbeitsbedingungen, administrativen Aufwand sowie in Bezug auf das
Gleichgewicht zwischen Arbeitszeit und Erholung.
|
|
Dies zeigt die neueste
Untersuchung zur Berufszufriedenheit, welche der Dachverband Schweizer
Lehrerinnen und Lehrer (LCH) nach 1990 und 2001 zum dritten Mal durch ein
wissenschaftliches Institut durchführen liess.
Unseriöse
Reformen und fehlende Entwicklungsmöglichkeiten |
|
Die
grössten Quellen der Zufriedenheit liegen im guten Sinn der Bildungsarbeit
mit Kindern und Jugendlichen sowie in der Möglichkeit, selbst Neues
auszuprobieren und den pädagogischen Handlungsspielraum auszuschöpfen.
Geschätzt werden auch die Möglichkeiten, den Arbeitsumfang, die
Stufe und die Fächer den individuellen Bedürfnissen anzupassen. . |
|
Zu
den Trümpfen der Arbeitszufriedenheit zählen auch der empfundene
Respekt sowohl von Seiten der Schülerinnen und Schüler wie auch
von Seiten der Vorgesetzten, die empfundene eigene Sicherheit und die Erfolge
sowohl bei der Vermittlung von Sachkompetenz wie auch bei der erzieherischen
Arbeit
Die
"Gretchenfrage", ob man den Beruf aus heutiger Sicht wieder wählen
würde, wird denn auch mit über 70 % Zustimmung beantwortet. Allerdings
zeigen sich hier beträchtliche Unterschiede: Sind es bei den Frauen
fast 80 %, welche so zum Beruf stehen, findet diese Frage bei den Männern
nur gerade 67 % Zustimmung. Tendenz abnehmend mit zunehmender Schulstufe
und zunehmendem Dienstalter.
In
der dritten Auflage der Erhebung überrascht positiv - mit über
80 % "eher zufrieden" - der weitere deutliche Anstieg der Zufriedenheit
mit der Zusammenarbeit im Kollegium. Das kollegiale Team wird stärker
denn je als Stütze gewertet. Hier zeigen sich - so der Forschungsleiter
Charles Landert vom Institut Landert Farago Partner in Zürich und
der Projektverantwortliche im LCH, Anton Strittmatter - erste Früchte
der geleiteten Schule. Zwar wird noch häufig über zusätzliche
und oft konflikthafte Belastungen bei der Einführung von Schulleitungen
berichtet; die Untersuchung zeigt aber deutlich, dass das Arbeitsplatzklima
bei zunehmender Dauer der Einrichtung einer Schulleitung deutlich ansteigt.
Zu
den grössten Ursachen von Unzufriedenheit gehört das Gefühl,
ständig zu wenig Zeit für ein seriöses Erfüllen des
Berufsauftrags, etwa für die individuelle Förderung der Schülerinnen
und Schüler, zu haben. Dies geht einher mit dem Empfinden einer unnötig
grossen Fülle von administrativen Aufgaben, von zu hohen Pflichtlektionenzahlen
auf Kosten anderer wichtiger Aufgaben sowie von leerläufiger Reformarbeit.
Das Gefühl, "nie wirklich abschalten zu können, nie wirklich
fertig zu sein", wird auch in anderen Untersuchungen als sehr ungesunde
Belastung genannt.Völlig in den Keller
gesunken ist im Verlaufe der sechzehn Jahre die Einschätzung der Sinnhaftigkeit
und seriösen Umsetzbarkeit von Schulreformen. Waren 1990 noch 60 %
der Lehrerschaft damit gut zufrieden, sind es 2006 nur noch 26 %. Stark zugenommen hat überdies die Unzufriedenheit mit den beruflichen
Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Sie ist in den sechzehn
Jahren von 30% auf 66% Unzufriedene gestiegen. Zu denken geben muss, dass
die meisten dieser Ursachen von Unzufriedenheit mit zunehmender Berufserfahrung
nicht ab-, sondern eher zunehmen.
Im
Dienste einer gesunden und tüchtigen Lehrerschaft
Die
ersten Ergebnisse der Berufszufriedenheits-Studie wurden am 9. Dezember
2006 anlässlich einer Fachtagung des LCH im Kursaal Bern den über
700 anwesenden Lehrerinnen und Lehrern vorgestellt. Die Daten aus den über
4000 Fragebogen werden in den kommenden Monaten detailliert ausgewertet,
insbesondere auch nach Schulstufen, Schultypen, Dienstalter, Anstellungsgrad
oder Art der Schulleitung.
Quelle:
Text LEHRERINNEN UND LEHRER Schweiz, Dezember 2006 |
|
nach
oben
Weitere Informationen
|
|
Lehrpersonen
und Berufsumfeld Schule |
Links
|
|
|
|
Externe
Links |
|