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Der
Hitzesommer 2003 hatte gesundheitliche, ökologische und wirtschaftliche
Konsequenzen - das zeigen Forschungsarbeiten zum Extremsommer. Fast
1000 zusätzliche Todesfälle werden den hohen Temperaturen
angelastet. Die Alpengletscher erfuhren eine Rekordschmelze und
die Permafrostgebiete eine nachhaltige Destabilisierung. |
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Die
Vegetation reagierte mit einem veränderten Wachstum und einer verfrühten
Pflanzenentwicklung auf Hitze und Trockenheit. Der Bericht "Hitzesommer
2003" fasst die wichtigsten Auswirkungen auf die Schweiz zusammen.
Der
Sommer 2003 war gesamteuropäisch sehr wahrscheinlich der heisseste
seit mindestens 500 Jahren. Die Temperaturen lagen in der Schweiz
und in grossen Teilen Mitteleuropas 3 bis 5 °C über dem langjährigen
Mittelwert. Der Bericht "Hitzesommer
2003" wirft einen Blick auf die wichtigsten
Konsequenzen der Hitzeperiode, um in Zukunft für vergleichbare Ereignisse
besser gewappnet zu sein. Er entstand in Zusammenarbeit von ProClim-, OcCC,
GEOforumCH und ACP mit zahlreichen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern.
Aufgrund
des gegenwärtigen Wissensstandes muss mit einer Zunahme von Hitzeperioden gerechnet werden. Bereits gegen Ende dieses Jahrhunderts wird wahrscheinlich
jeder zweite Sommer so heiss oder noch heisser ausfallen als der Sommer
2003.
Zwar
können die negativen Auswirkungen von Hitzewellen durch entsprechende
Massnahmen auf Öffentlicher und auf individueller Ebene gemildert
werden. Dies befreit jedoch nicht vor der langfristigen Aufgabe, die Treibhausgasemissionen zu reduzieren, um die Klimaänderung so rasch als möglich zu bremsen.
Denn die Kosten zur Anpassung werden mit wachsender Veränderung zunehmen.
Die
Hitze des Sommers 2003 hatte schwerwiegende gesundheitliche Folgen. Nahezu
1000 Todesfälle werden direkt oder indirekt den hohen Temperaturen
zugeschrieben. Zu den indirekten Faktoren gehört die Luftqualität: Im
Sommer 2003 waren sowohl die Ozonwerte wie auch die Konzentrationen anderer
Luftfremdstoffe ausserordentlich hoch.
Die
Folgen der Hitze und der schlechten Luftqualität zeigten sich auch
bei der Vegetation. Die hohen Ozonwerte führten zu vermehrten Pflanzenschäden,
während sich Hitze und Trockenheit je nach Pflanze und Höhenlage
unterschiedlich auswirkten. In der Landwirtschaft erforderten die trockenen
Bedingung die Bewässerung landwirtschaftlicher Kulturen, was teilweise
zu Interes-senkonflikten mit dem Gewässerschutz führte.
Deutlich
waren die Folgen des Hitzesommers 2003 in den Bergen. Die Häufung
von Felsstürzen zeigte, dass das
Auftauen gefrorener Böden in den Alpen eine sofortige Wirkung auf
die Stabilität solcher Gebiete hat.
Auch die Schweizer Gletscher, die sich bereits seit längerer Zeit
in einer Rückzugsphase befinden, haben allein im
Sommer 2003 5 bis 10% ihres Volumens verloren. |